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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ausgeschaltet, was nicht in unserem Interesse liegen kann.«
    »Aber ich bin kein Mutant, Sir«, wandte ich ein. »Deshalb wäre ich bei dem bevorstehenden Einsatz keine große Hilfe. Könnte ich nicht lieber an Bord der MARCO POLO eine Aufgabe übernehmen? Oder könnte ich nicht eine Lightning-Jet fliegen?«
    Dalaimoc Rorvic deutete mit dem Finger auf mich und röhrte: »Hört euch diese Rüben fressende marsianische Laus an! Captain Hainu will sich drücken! Wo ich bin, da sollst auch du sein, Tatcher!«
    Perry Rhodan räusperte sich und sagte: »Ich bin sicher, dass Captain a Hainu sich nicht drücken will, Sonderoffizier Rorvic.« Er wandte sich an mich. »Aber ich halte es für günstiger, wenn Sie Ihren Vorgesetzten bei dem Einsatz gegen die Ploohns direkt unterstützen, Captain«, sagte er. »Ich weiß, dass Sie ihm eine wertvolle Hilfe sein werden.«
    Er blickte auf seinen Armband-Chronographen, dann erhob er sich. »Wir sehen uns in dreieinhalb Stunden in der Hauptzentrale wieder. Besprechen Sie inzwischen die Einzelheiten Ihrer Einsätze unter sich. Ras, Sie haben das Kommando über die Mutantengruppe. Jeder Ihrer Befehle ist zu befolgen.«
    »Ja«, antwortete Ras Tschubai ernst.
    Pjotr Godunow, ehemaliger Student des Kosmischen Rechts und zuletzt Signaloffizier auf dem Schnellen Kreuzer BALLATER, konnte noch immer nicht recht glauben, dass er den Untergang seines Schiffs überlebt hatte. Aber das, was er sah, sprach für sich.
    Er lag auf dem harten Boden einer Schleusenhalle, die wahrscheinlich für ein großes Beiboot vorgesehen war, und neben ihm lagen andere Männer. An den Wänden der Schleusenhalle standen hochgewachsene Gestalten in einer Kleidung, die stark an terranische Kampfanzüge erinnerte. Aber es handelte sich nicht um Terraner.
    Das verrieten nicht nur die stark gewölbten Oberkörper und die drei Gliedmaßenpaare, sondern vor allem die runden Chitinköpfe mit den riesigen Facettenaugen, den filigranartigen Fühlerpaaren und den dreieckigen hornigen Mündern.
    Insektenabkömmlinge!, durchzuckte es Godunow, ohne dass er Ekel bei diesem Gedanken empfand. Als Mensch des 35. Jahrhunderts war er es gewohnt, die Körperform eines intelligenten Lebewesens als zweitrangig zu betrachten. Und diese Insektenabkömmlinge waren zweifellos intelligent. Tiere trugen weder hochwertige Kampfanzüge noch Strahlwaffen.
    Es muss sich um Ploohns handeln!, überlegte Pjotr Godunow. Um Besatzungsmitglieder der Raumschiffe, die unseren Aufklärungsverband vernichteten.
    Der Leutnant durchforschte sein Gedächtnis nach einem Grund für den Überfall. Er fand keinen. Die Ploohns mussten seinen Verband ohne ersichtlichen Grund aufgerieben haben.
    Als neben ihm jemand stöhnte, wandte sich Pjotr um. Er erkannte Captain Largo Tijume, den Feuerleitoffizier der BALLATER. Tijume war schrecklich zugerichtet. Sein Kopf und der größte Teil des Oberkörpers waren blutüberströmt.
    Pjotr Godunow richtete sich auf die Ellbogen auf und rief: »Medo! Hallo, Medo hierher!«
    Doch niemand rührte sich. Das mochte daran liegen, dass die Ploohn-Wächter kein Interkosmo verstanden, aber nach Pjotrs Meinung hätten sie längst sehen müssen, dass Largo Tijume schwer verwundet war, ja vielleicht sogar im Sterben lag.
    Abermals stöhnte Tijume. »Bald kommt Hilfe, Captain«, sagte Godunow.
    »Wasser!«, stammelte Tijume.
    Pjotr Godunow kniete sich hin und zog seine Wasserflasche aus der Magnethalterung des Waffengurts. Dabei stellte er fest, dass er unzählige Prellungen davongetragen haben musste. Gebrochen war jedoch offenbar nichts.
    Als er die Wasserflasche an Tijumes Lippen setzen wollte, kam eine dunkelbraune Chitinhand mit vier Fingern von oben herab und nahm ihm die Leichtstahlflasche aus der Hand. Empört fuhr Pjotr herum und blickte in das ausdruckslose Gesicht eines Ploohns. Der Ploohn zeigte auf Tijume, wedelte ablehnend mit der Hand und deutete danach auf Godunow.
    Pjotr begriff. Der Ploohn wollte ihm klar machen, dass Tijume kein Wasser brauchte, weil er ohnehin nicht zu retten war. Er, Pjotr Godunow, würde jedoch weiterleben, so dass es sich lohnte, ihm Wasser zukommen zu lassen.
    Das war zweifellos logisch, aber es ließ jedes Mitgefühl vermissen. Offenbar achteten die Ploohns Leben nur, wenn es einen Zweck erfüllen konnte, und ein tödlich Verwundeter erfüllte keinen Zweck mehr.
    Im ersten Augenblick war Pjotr nahe daran, dem Ploohn die Wasserflasche aus der Hand zu schlagen. Er besann sich aber noch rechtzeitig

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