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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wissenschaftler anhören.
    Wieder richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Raumschlacht. Die eigenen Schiffe – abzüglich derjenigen, die verschwunden waren – zogen sich weiter zurück und versuchten sich wieder zu sammeln. Aber die Ploohns ließen ihnen nicht die Zeit dazu. Sie stießen mit hohen Beschleunigungswerten nach und trennten eine Gruppe, zu der ungefähr achthundert Schiffe gehörten, vom Gros der Flotte ab. Das wäre den Ploohns wahrscheinlich nicht gelungen, wenn den Terranern nicht die zirka dreitausend Schiffe gefehlt hätten, die im Schlund verschwunden waren. Aber infolge der bisherigen Ausgewogenheit des Kampfes hätte sich schon das Fehlen von nur tausend Einheiten bemerkbar gemacht.
    Dreitausend Schiffe weniger, das ließ sich nicht mehr verkraften, erkannte Rhodan. Er wusste, dass er innerhalb der nächsten Stunde eine schwerwiegende Entscheidung treffen musste. Doch vorher mussten die Mutanten wieder an Bord der MARCO POLO sein.
    Pjotr Godunow war nicht zu den übrigen Gefangenen in den leeren Hangar zurückgebracht worden, sondern man hatte ihn in eine kleine Kabine gesperrt und seitdem sich selbst überlassen. Da er noch seinen Armband-Chronographen besaß, wusste er, dass er sich schon seit neuneinhalb Stunden in der Kabine befand. Von der erwarteten Raumschlacht hatte er bisher nichts bemerkt – bis vor anderthalb Stunden, als plötzlich die Beleuchtung ausgefallen war. Wenig später war es jedoch wieder hell geworden.
    Leutnant Godunow hatte aus dem kurzen Zwischenfall, der von einer Art Sirenengeheul begleitet gewesen war, geschlossen, dass das Flaggschiff der ploohnschen Königin Gefechtsberührung mit einem terranischen Schiff gehabt hatte. Es enttäuschte ihn, dass der vorübergehende Ausfall der Beleuchtung die einzige Folge für das Schiff der Königin gewesen war. Er fürchtete, die Ploohns könnten sich den Terranern als ebenbürtig erweisen.
    Pjotr Godunow zerbrach sich den Kopf darüber, was er tun könnte, um seinen Teil am Kampf gegen die Ploohns beizutragen. Er wusste natürlich, dass ein einzelner Mann, der noch dazu ein Gefangener seiner Gegner war, nicht die Entscheidung in einem Kampf zweier Großflotten erzwingen konnte. Aber irgendetwas wollte er tun, und wenn es nur eine Kleinigkeit war.
    Er sah sich in der Kabine um. Sie enthielt kein Mobiliar, wenn man die Einbauschränke nicht rechnete, die allerdings leer waren. Es gab keinen Gegenstand, der sich vielleicht als Werkzeug zum Öffnen des Schotts hätte verwenden lassen.
    Während Pjotr noch überlegte, ertönte von draußen ein metallisches Klappern. Vielleicht wollte ihm jemand etwas zu essen bringen – oder ihn zu einem neuen Verhör führen. Pjotr Godunow überlegte nicht lange. Er warf sich auf den Boden und nahm eine verkrümmte Haltung ein. Seinen Kopf drehte er dabei so, dass er unter dem linken Ellbogen in Richtung Schott sehen konnte. Kaum hatte er diese Stellung eingenommen, öffnete sich im Schott eine kleine Luke. Das Chitingesicht eines Ploohns wurde sichtbar, verschwand aber gleich darauf wieder.
    Leutnant Godunow rührte sich nicht. Kurz darauf öffnete sich das Schott. Godunows Herz schlug schneller, als er sah, dass nur ein einzelner Ploohn hereinkam. Das Insektenwesen stellte eine flache Schüssel, die wahrscheinlich mit synthetischer Nahrung gefüllt war, neben der Schottöffnung ab, dann näherte es sich dem Terraner. Es bewegte sich dabei so arglos, dass Godunow schon glaubte, die Ploohns stellten ihm eine Falle. Dennoch handelte er seiner Eingebung entsprechend. Als der Ploohn sich über ihn beugte, schnellte er hoch und stieß seine Fingerspitzen in die großen Facettenaugen.
    Der Ploohn stieß einen schrillen Schrei aus und taumelte zurück. Pjotr riss ihm die Strahlwaffe aus dem Gürtelhalfter und schlug sie ihm mit voller Kraft auf den Schädel. Es krachte, als die Chitinpanzerung brach. Der Ploohn verstummte und sank zu Boden. Seine Gliedmaßen zuckten konvulsivisch.
    Pjotr Godunow trat einen Schritt zurück, richtete die Mündung der fremden Strahlwaffe auf die Schottöffnung und bereitete sich auf einen Kampf vor, bei dem er der Verlierer sein würde. Doch kein weiterer Ploohn ließ sich sehen.
    Pjotr schüttelte den Kopf. Er konnte nicht begreifen, dass sich ein einzelner Ploohn in die Zelle eines Gefangenen gewagt hatte, der nicht gefesselt war. Er konnte nicht wissen, dass der Ploohn damit gemäß dem Verhaltensschema seiner Art gehandelt hatte. Er hatte einen einzelnen Gegner

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