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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und wirbelte zwei Roboter zur Seite. Pflanzenarme peitschten meinen Klarsichthelm.
    »Sie Dummkopf!«, vernahm ich Rorvics Stimme aus dem Helmempfänger. »Sie haben das Dach zerschossen. Die gesamte Druckluftstütze entweicht.«
    Bevor ich richtig begriff, was der fette Tibeter meinte, senkte sich das Foliendach, das sich eben noch straff über die gesamte Pflanzung gespannt hatte, tiefer. Während das Pfeifen und Brausen anhielt und der Wind noch immer die Pflanzen niederpeitschte, senkte sich das gesamte Dach aus Klarsichtfolie ab.
    Immer schneller und schneller kam die Folie herabgestürzt. Rorvic brüllte, Strahlschüsse peitschten, Roboter wirbelten durch die Luft. Eine Wolke Düngepulver wurde vom Wind abgeladen. Sofort war mein Druckhelm, der durch die Bewässerungsanlage besprüht worden war, von dunkelbraunem Pulver bedeckt. Ich hatte große Mühe, das Zeug wieder abzuwischen.
    Kaum war mir das gelungen, da stürzte die Dachfolie endgültig herab, legte sich wie ein gigantischer nasser Lappen über die Pflanzungen, die Roboter und mich und drückte alles zu Boden. Da die Bewässerungsanlagen unverändert weiterarbeiteten, wurde alles noch viel stärker durchnässt als vorher. Schlimmer noch: Der Boden bedeckte sich allmählich mit einer anschwellenden Wasserdecke.
    »Hier Tschubai!«, schallte es aus dem Empfänger meines Helmfunkgeräts. »Rorvic und a Hainu, bitte melden Sie sich!«
    »Hier Captain a Hainu!«, rief ich. »Alles in Ordnung, Sir!«
    »Alles in Ordnung?«, brüllte Rorvic empört. »Sie tausendfingriger marsianischer Steinwurm zerschießen erst das Dach, so dass wir nacheinander erdrückt und ertränkt werden, und dann behaupten Sie noch, alles sei in Ordnung. Ich werde beantragen, dass man Sie degradiert.«
    »Kommentare später!«, rief Tschubai. »Schießen Sie sich beide einen Weg durch die Folie an die Oberfläche! Draußen beziehungsweise oben treffen wir uns dann und besprechen, was weiter geschehen soll.«
    »In Ordnung, Sir!«, antwortete Rorvic.
    »Jetzt sagen Sie selber, es wäre in Ordnung«, kritisierte ich das Monstrum. »Aber so ist es immer.«
    »Ruhe!«, befahl Tschubai. »Gehen Sie nach oben. Ende!«
    Unter diesen Umständen blieb mir nichts weiter übrig, als zu gehorchen. Doch als ich mir mit meinem Strahler einen Weg bahnen wollte, merkte ich, dass ich ihn verloren hatte. Er musste irgendwo auf dem Boden liegen. Da der Boden inzwischen von einer kniehohen Wasserschicht bedeckt war, blieb mir nichts weiter übrig, als zu tauchen und in dem schlammigen Grund nach meiner Waffe zu suchen.
    Der erste Versuch blieb erfolglos. Als ich auftauchte, um mich zu orientieren, stieß ich mit einem vielarmigen Roboter zusammen. Es dröhnte dumpf, als mein Druckhelm gegen seinen Metallkörper prallte.
    Der Roboter musterte mich kurz aus grünlich glühenden Facettenaugenlinsen, wedelte mit zwei Fühlerpaaren und tauchte dann ebenfalls. Er wühlte wie besessen in dem schlammigen Wasser herum. Mir war schleierhaft, was er dort suchte. Doch als durch sein Wühlen außer Pflanzenteilen und Schlammbrocken plötzlich auch mein Impulsstrahler emporgeworfen wurde, nahm ich die ungewollte Hilfe dankbar an. Ich fing meine Strahlwaffe auf, richtete sie nach oben und drückte ab.
    Die Energieentladung ließ das Wasser im Umkreis von mindestens zwanzig Metern kochen. Der Roboter schoss aus der brodelnden Brühe empor und griff mich an. Ich musste ihn zerstören.
    Doch mein Beschuss hatte eine Lücke in der Folie geschaffen, die groß genug war, dass ich mich hindurchzwängen konnte. Ich zögerte nicht, diese Gelegenheit zu nutzen, während unter mir andere Roboter auftauchten und die offenbar sinnlose Wühlarbeit ihres ›Kollegen‹ fortführten. Als ich mich durch das Loch an die Oberfläche der Folie zwängte, sah ich zirka fünf Meter neben mir Rorvic aus einem anderen Loch auftauchen. Aus einem dritten Loch, ungefähr sechzig Meter entfernt, zog sich Tschubai. Es sah aus, als wenn drei Maden aus einem überreifen Käse krochen.
    Ich stand auf der schwankenden Klarsichtfolie, unter der Roboter durch ein halb überschwemmtes Pflanzenmeer krochen und Beregnungsanlagen ihre Funktion stur weitererfüllten. Dann sah ich die anderen Roboter!
    Sie tauchten plötzlich über mir auf und setzten zum Sturzflug an. Hinter ihnen erschienen schwer gepanzerte Gleiter unbekannter Konstruktion. Es musste sich um Gleiter der Ploohns handeln. Bevor ich reagieren konnte, spürte ich den Anprall einer Schmerzwelle.

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