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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Wolke zu folgen vermochten. Knapp einen Tag später landete sie auf Gäa, dem Zufluchtsort der Reste der Menschheit.
    Oberst Krohls Kommando ging sofort von Bord. Unweit des Raumhafens war ein Gebäude errichtet worden, das nur einen einzigen Einrichtungsgegenstand enthielt: einen riesigen Klotz aus mit PEW-Metall angereicherten Erzen. Die sieben Altmutanten nahmen ihr neues Domizil widerspruchslos an. Aus den Körpern der Mitglieder des Einsatzkommandos schlüpften sie in den Erzblock.
    Ebenezer Krohl zog sich zurück und verfasste einen detaillierten Bericht über den Verlauf seines Einsatzes, über den er das Hauptquartier bislang nur in kurzen Hyperfunksprüchen in Kenntnis gesetzt hatte.
    Er war, wenn er den Fall logisch überdachte, sich keiner Schuld bewusst. Und doch nagte an seinem Gewissen die Erkenntnis, dass auf einem von ihm geleiteten Einsatz ein wichtiger Mutant verloren gegangen war. Ebenezer Krohl war sich darüber im Klaren, dass er seines Lebens nicht mehr froh sein würde, wenn es ihm nicht nachzuweisen gelang, dass Tako Kakuta noch am Leben war und sich außer Gefahr befand.

6.
    Ich war gefangen, und ringsum herrschte abgrundtiefe Finsternis, die nur dann für die Dauer eines raschen Gedankens notdürftig erhellt wurde, wenn der Corun of Paricza entweder nicht aufpasste oder sich dazu herabließ, mich einen seiner Denkvorgänge erkennen zu lassen. Sein mit starken psionischen Gaben versehener Geist hatte mich völlig in der Gewalt. Ich konnte nichts aus eigenem Antrieb unternehmen – höchstens so vor mich hin denken, wie ich es im Augenblick tat! –, dagegen war ich gezwungen, mich jeder Laune des Überschweren zu fügen. Aus manchen seiner Gedanken, an denen er mich teilnehmen ließ, erkannte ich, dass der neue Erste Hetran der Milchstraße – von Hotrenor-Taaks und des Konzils der Sieben Gnaden – beabsichtigte, mit meiner Hilfe seine Machtstellung zu festigen. Die psionischen Gaben, die er von Natur aus besaß, waren parapsychischer Art: Er verfügte über eine Überzeugungskraft, deren Intensität der eines Suggestors gleichkam.
    Mit mir hatte sich jetzt auch eine paraphysische Fähigkeit in ihm angesiedelt. Wenigstens war er fest davon überzeugt, dass er von Natur aus das Recht habe, sich meiner Gabe der Teleportation zu bedienen, wann immer es ihm beliebte – ich konnte ihn nicht daran hindern. Jedes Mal, wenn er ein paar Minuten Zeit hatte, übte er. Er zwang mich dazu, ganz kleine Sprünge auszuführen, von einem Raum seines stattlichen Hauptquartiers in den nächsten. Nur die Schwierigkeiten, die bei der Koordination zwischen meinem und seinem Bewusstsein auftraten, hinderten ihn daran, über Nacht ein voll ausgebildeter Teleporter zu werden.
    Seine Übungen hielt er sorgfältig geheim. Nur eine Person wusste von mir: Yandikor, sein engster Vertrauter. Manchmal war Yandikor anwesend, wenn Leticron seine Übungssprünge unternahm. In diesen Augenblicken konzentrierte er sich ganz und gar auf die Teleportation, und wenn er das tat, konnte ich die Vorgänge in seinem Bewusstsein beobachten. Auf diese Weise hatte ich Yandikor überhaupt erst kennen gelernt. Leticron amüsierte sich königlich über das Entsetzen, das Yandikor jedes Mal packte, wenn der Corun of Paricza wie aus dem Nichts vor ihm auftauchte.
    Physisch erging es mir als Leticrons Gefangenem wohl – wenn man bei einem vom Körper losgelösten Bewusstsein überhaupt von einem physischen Befinden sprechen konnte. Leticron war kein normaler Mensch. Er besaß psionische Fähigkeiten, und die Psi-Strahlung, die von seinem Bewusstsein ausging, hatte eine ähnliche Wirkung wie die des PEW-Metalls, das unser Dasein im Innern des galaktischen Asteroiden Wabe 1000 ermöglicht hatte. Ich würde es ohne Zweifel jahrelang bei meinem derzeitigen Wirt aushalten können, ohne zwischendurch eine PEW-Dusche zu brauchen. Natürlich lag mir an dieser Aussicht nichts. Ich war fest entschlossen, bei der ersten Gelegenheit, die sich mir bot, auf einen anderen Wirt überzugehen. Mein Problem war, dass Leticron um diese Gefahr wusste und mir die ersehnte Gelegenheit nicht bot.
    Trotzdem würde sie eines Tages kommen, dessen war ich sicher. Kein Wesen hat sich dermaßen in der Gewalt, dass es jede Lage, der es ausgesetzt wird, bestehen kann, ohne dass es zum Beispiel in den Augenblicken der größten Überraschung oder unter dem Eindruck körperlichen Schmerzes vorübergehend die Kontrolle über sein Bewusstsein verliert. Auf einen

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