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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Einsatz vonstatten ging. Fang ganz am Anfang an! Bei dem Augenblick, an dem wir einander zum ersten Mal begegneten, in jenem unterirdischen Raum, den ich mitsamt seinen Zugängen nur zu dem Zweck habe anlegen lassen, um ungestört mit dir sprechen zu können.«
    Kantenberg war über die Aufforderung ein wenig verwundert. Warum sollte er von Dingen berichten, die der Überschwere ebenso genau wusste wie er? Aber er zerbrach sich nicht lange den Kopf. Er schickte sich an, den Wunsch des Ersten Hetrans der Milchstraße zu erfüllen.
    Da schoss ihm wie ein schmerzender Stich der warnende Gedankenimpuls des Mutanten durchs Gehirn.
    Mein Gott … ich war in diese erbärmliche Falle gegangen wie ein ahnungsloses, dummes Kind! Ich hatte Kantenberg ein kurzes Dasein vorausgesagt, aber dass es so kurz sein würde, das konnte ich nicht ahnen!
    Leticron würde ihn dazu bringen, die Einzelheiten ihrer Abmachung auszuplaudern. Gerade auf diese Worte aber sprach die mentale Sicherung an, die der Überschwere mit Hilfe der Medikamente in Kantenbergs Unterbewusstsein eingebaut hatte!
    Ich versuchte, den Unglücklichen zu erreichen. Ich wollte ihn warnen. Aber er hörte nicht auf mich. Er schickte sich an, zu sprechen. Hör auf mit deiner Unkerei, sagte er zu mir. Ich machte ihm klar, was ich über sein Unterbewusstsein wusste. Ich erinnerte ihn an die beiden Kapseln, die er einnehmen musste, um Leticrons Plan zu erfahren. Er wusste davon, aber er glaubte nicht, dass die Kapseln mehr enthielten als nur die Information, die er brauchte, um sein Vorhaben auszuführen.
    Narr! Tausendfacher Narr!
    Selber Narr, antwortete er mir.
    Deswegen also die riesige, leere Halle. Der Pariczaner verstand etwas von der Bewegung mutierter Bewusstseine. Er wusste, dass ich den Tod auf mich zukommen sah. Er wusste, dass mir nichts anderes übrig blieb, als auf ihn überzugehen. Das hatte er von Anfang an gewollt. Er wollte mich unter seiner Kontrolle haben, und stark wie er war, würde ihm das gelingen.
    Aber mir blieb keine andere Wahl. Kantenberg begann zu sprechen.
    Der arme Narr …!
    Thomas Kantenberg hatte die ersten Worte kaum über die Lippen gebracht, da packte ihn ein seltsames Schwindelgefühl. Es schien, als habe die riesige Halle plötzlich rings um ihn zu rotieren begonnen. Er legte den Kopf in den Nacken und starrte hinauf zu der künstlichen Sonne, die sich in ein verwirrendes Gebilde von bunten, zitternden Leuchtfäden verwandelt hatte.
    Das Ende war gnädig mit ihm. Der mentale Steuerimpuls, den er mit seinen eigenen Worten ausgelöst hatte, drang in die Tiefen seines Unterbewusstseins hinab. Dort setzte er die gespeicherten Energien frei, die Leticrons Drogen dort deponiert hatten. Das Letzte, was Thomas Kantenberg wahrnahm, war ein greller, lautloser Blitz von ungeheuerlicher Intensität. Die Entladung zerriss sein Bewusstsein. Leblos sank der Verräter auf den glatten, kalten Boden der gewaltigen Halle.
    Leticron stand eine Zeit lang reglos, den Blick auf Kantenbergs Leiche gerichtet. Plötzlich hob er den Blick und fragte laut: »Mutant? Ich spüre dich! Du bist da!«
    Tako Kakuta zog es vor, zu schweigen.
    »Aha, du willst nicht zu mir sprechen!«, spottete der Überschwere. »Was ist das? Kakuta, der Unbesiegbare, hat Angst vor mir?«
    Noch immer ließ der Mutant sich nicht aus der Reserve locken. Er hatte eine überraschende Entdeckung gemacht. In seinem neuen Gastkörper fühlte er sich wohler als zuvor bei Thomas Kantenberg. Das lag daran, dass Leticrons Psi-Fähigkeiten wesentlich stärker ausgebildet waren als die des Verräters. Gleichzeitig aber wusste Tako Kakuta, dass er bei Leticron weitaus weniger Möglichkeiten haben würde, sich zu entfalten, als zuvor bei Kantenberg.
    »Du und ich, wir werden gut miteinander auskommen«, versprach der Corun of Paricza. »Du wirst mir deine Fähigkeiten zur Verfügung stellen, und ich werde zu dem mächtigsten Wesen werden, das diese Galaxis jemals gekannt hat. Hörst du, Mutant? Du und ich … wir sind von nun an auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden!«
    Da rührte Tako Kakuta sich zum ersten Mal.
    Auf Verderb, Leticron!, sendete er ernst. Nur auf Verderb …!
    Inzwischen hatte die TALLAHASSEE ihr Ziel unangefochten erreicht. Auf der Lotsenstation unmittelbar außerhalb der kompakten Dunkelwolke nahm sie eine Gruppe von Vincranern an Bord, jenen Lemurerabkömmlingen und Energiespürern, die als Einzige den ständig wechselnden Pfaden durch die energiegeladenen Staubmassen

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