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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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solchen Augenblick wartete ich. Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich in der Tugend zu üben, die meinem Volk in grauer Vergangenheit als die wahrlich höchste aller Weisheiten erschienen war: Geduld.
    In diesen Tagen lachte Leticron manchmal. Früher war er, wenn er Heiterkeit zum Ausdruck bringen wollte, über ein kurzes Grinsen nicht hinausgegangen. Jetzt jedoch fühlte er eine neue Kraft, eine neue Zuversicht in sich, und es gab Augenblicke, in denen er sich von der Heiterkeit dermaßen überwältigt fühlte, dass ihm das Gelächter einfach über die Lippen brach, ohne dass er es zurückhalten konnte.
    Leticrons Hauptquartier erhob sich in der Nähe des größten der sechs Raumhäfen, die in den vergangenen Monaten auf Zabrijna entstanden waren. Es war ein bombastischer Komplex von Gebäuden, die sich um einen mehr als einen Kilometer weiten Hof gruppierten, aus dessen Mitte sich Leticrons eigentliches Kommandozentrum erhob, ein monolithisch wirkender Klotz, über zweihundert Meter hoch, im Stil der alten pariczanischen Burgen erbaut.
    In einem der Tausende von Räumen dieses Kolosses saß Yandikor an einem Terminal und ließ sich zum dutzendsten Male die zahlenmäßige und waffentechnische Stärke der einzelnen pariczanischen Flottenverbände vorspielen. Er tat dies mit einer gewissen Genugtuung – denn wie sein Herr Leticron war auch Yandikor besessen von dem Gedanken an die Galaxien beherrschende Macht des Volkes der Überschweren –, aber auch aus einem triftigen Grund: Leticron hatte ihn beauftragt, die Flottenverbände nach einem gewissen Schema innerhalb der Galaxis zu verteilen. Leticron hatte seinem Vertrauten nicht zu verstehen gegeben, welchen Zweck er mit diesem Manöver verfolgte. Aber Yandikor war schlau genug, die Absicht des Herrschers aus dessen Anweisungen zu erraten. Es galt, den letzten Schlag gegen das Volk der Solarier zu führen. Das letzte Versteck der Menschheit, nach zuverlässigen Informationen irgendwo im Kerngebiet der Milchstraße gelegen, sollte gefunden und vernichtet werden.
    Plötzlich hörte Yandikor ein leises, scharrendes Geräusch. Entsetzt sah er von seiner Arbeit auf und bemerkte in der Mitte des weiten Raums eine Zone, in der die Luft wie unter massiver Hitzeeinwirkung waberte. Inmitten des Waberns entstanden blitzschnell die Umrisse einer mächtigen Gestalt. Ein halb erstickter Ausruf des Schreckens drängte sich Yandikor auf die Lippen, aber da stand Leticron auch schon vor ihm. Er bemerkte Yandikors entsetzten Gesichtsausdruck und lachte röhrend los.
    »So, Yandikor«, dröhnte seine mächtige Stimme, »wird die ganze Welt erschrecken, wenn Leticron plötzlich auftaucht, wo man ihn am wenigsten erwartet. Weißt du, dass ich soeben eine Entfernung von drei Etagen überwunden habe? Es geht aufwärts, sage ich dir! Nicht mehr lange, und ich werde die erstaunlichen Fähigkeiten des terranischen Mutanten ganz und gar beherrschen!«
    Yandikor nickte ergeben. Er hatte sich noch nicht ganz von seinem Schrecken erholt. »Ja, Herr«, antwortete er demütig, »das wirst du gewiss. Und mich darüber zu Grabe tragen müssen, denn eines schönen Augenblicks wird mir das Herz stehen bleiben, wenn du so unversehens vor mir auftauchst.«
    Der Herrscher der Überschweren grinste. »Nicht so, Yandikor! Ich konditioniere dich. In ein paar Wochen wirst du daran gewöhnt sein, dass ich materialisiere, und nicht mehr erschrecken.« Unvermittelt wechselte er das Thema. »Wie steht es mit dem Flottenmanöver?«
    »Die optimale Aufstellung ist ermittelt, Herr«, gab Yandikor bekannt. »Die ersten Marschbefehle sind erteilt. Zwei Flottenverbände haben sich bereits in Bewegung gesetzt. Ich rechne damit, dass alle betroffenen Verbände sich in spätestens zwei Wochen an ihren neuen Positionen befinden werden.«
    Wie Wetterleuchten ging es über Leticrons breitflächiges, grob geschnittenes Gesicht. Er hieb sich mit der Faust in die offene Fläche der linken Hand, dass es krachte.
    »Ich werde dieses Ungeziefer ausrotten! In wenigen Wochen werden meine Kriegsschiffe das gesamte Kerngebiet der Galaxis durchkämmen und das Loch finden, in dem sich die letzten Terraner verkrochen haben. Und dann …« Er unterbrach sich mitten im Satz und hing seinen Gedanken nach.
    »Und dann, Herr?«, wagte Yandikor zu fragen.
    »Und dann ist der Erste Hetran der Milchstraße wirklich der Herrscher über alle Sternenvölker der Galaxis. Dann steht er den Laren und dem Konzil der Sieben gegenüber nicht

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