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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mehr wie ein hohler Popanz da, den sie zusammengebaut haben, um ihre Anwesenheit in unserer Milchstraße zu demonstrieren. Dann ist der Erste Hetran ihnen ebenbürtig, und sie werden ihn entsprechend behandeln müssen!«
    Yandikors Unterwürfigkeit war keineswegs eine völlig unreflektierte. Er unterwarf sich nicht aus sklavischer Gewohnheit oder weil Leticron ihm mit seinen parapsychischen Gaben in diese Haltung gezwungen hatte, sondern weil er sich unterwerfen wollte. Er hatte in Leticron den Mächtigeren erkannt, dessen Ziele dieselben waren wie die seinen. Deswegen erlaubte er es sich von Zeit zu Zeit, eigene Meinungen zu äußern, ohne danach gefragt worden zu sein. Und Leticron hatte gelernt, diese Angewohnheit seines Vertrauten zu schätzen.
    »Glaubst du denn, hoher Corun, dass die Laren diese Notwendigkeit einsehen werden?«, erkundigte er sich vorsichtig, denn bei aller Leutseligkeit Leticrons wusste man doch von einem Mal zum andern nicht, wie er auf eine nicht auf seinen Befehl ausgesprochene Frage reagieren würde.
    »Und ob sie sie einsehen werden!«, dröhnte Leticrons mächtige Stimme. »Wenn nötig, werde ich sie dazu zwingen.«
    Plötzlich, schneller, als das Auge dem Vorgang folgen konnte, verschwammen seine Umrisse. Die Luft waberte zuerst hier, dann dort, und im Bruchteil einer Sekunde kam der Überschwere wieder zum Vorschein – an einer Stelle, die über fünf Meter von dem Ort entfernt war, an dem er sich eben noch befunden hatte.
    »So will ich sie zwingen!«, grollte er. »Ich werde mitten in ihren Versammlungen und Konferenzen auftauchen. Ich werde ihre Flotte durcheinander bringen, indem ich unversehens in ihren Raumschiffen erscheine und ihren Offizieren Befehle gebe. Ich werde so mit ihnen umspringen, dass sie nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht!«
    Er hatte sich in einen Zustand kriegerischer Begeisterung hineingeredet, angesichts dessen es Yandikor für klug hielt, keine weiteren Fragen zu stellen. Er kannte seinen Herrn als einen kühlen Rechner, der nichts unüberlegt tat, sich die Erfolgsaussichten jedes Vorhabens gründlich errechnete und über seine Pläne eher zu wenig als zu viel redete. In letzter Zeit hatte sich sein Gehabe geändert. Es war, als sei mit dem Bewusstsein des terranischen Mutanten ein gerütteltes Maß an Emotionalität in ihn eingedrungen. Er sprach mit großen Worten von sich selbst und seinen galaxisumspannenden Plänen und hatte deren Verwirklichungsmöglichkeiten noch gar nicht analysiert. So zweifelte der Vertraute zum Beispiel ernsthaft daran, dass die Laren sich von einem von hier nach dort springenden Teleporter so ins Bockshorn jagen lassen würden, dass sie sich dadurch veranlasst fühlten, Leticron als Gleichberechtigten anzuerkennen.
    Das jedoch, fand Yandikor, war eine Sorge, die man vorläufig der Zukunft überlassen musste. Er gab die Hoffnung nicht auf, dass Leticron zu seinem nüchternen Selbst zurückfinden würde, wenn die Ausführung seiner Pläne erst einmal unmittelbar bevorstand.
    Er wurde in seiner Nachdenklichkeit gestört. Ein Summer ertönte.
    Die Diagramme und Zahlenreihen auf dem Schirm verschwanden, und das besorgte Gesicht eines jungen Überschweren, der eine Uniform und die Rangabzeichen eines Offiziers trug, erschien.
    »Ich habe eine Meldung für dich, Hoheit!«, sagte er ehrfurchtsvoll. »Sie kommt von dem vorgeschobenen Fort STOLZ VON PARICZA und besagt, dass soeben 32 larische Raumschiffe aus dem Hyperraum materialisiert sind.«
    Yandikor zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen. »Ihr Kurs?«, fragte er knapp.
    »Zabrijna, Hoheit«, erhielt er zur Antwort. »Sie werden in wenigen Minuten zur Landung ansetzen.«
    »Ich danke«, sagte Yandikor und schaltete das Gerät ab.
    Leticron hatte das Gespräch verfolgt. »Sie kommen zur unrechten Zeit!«, knurrte er wütend. »Ich kann sie nicht brauchen! Ich benötige meine ganze Aufmerksamkeit, um den Mutanten zu bewachen, der in mir wohnt. Ich würde ihnen zerfahren und unaufmerksam vorkommen, und sie würden Verdacht schöpfen.«
    »Das mag so sein, Herr«, gab Yandikor zu. »Was aber willst du tun?«
    Leticron fasste einen raschen Entschluss. »Ich bin nicht anwesend«, erklärte er. »Du wirst die Laren empfangen und ihnen klar machen, dass ich Zabrijna vor kurzer Zeit verlassen habe. Auf unbestimmte Zeit, hörst du?«
    Yandikor hätte gerne widersprochen. Aber er sah den Zug fester Entschlossenheit in der Miene des Gebieters und wusste, dass jeder Widerspruch nutzlos

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