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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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über den von hektischer Aktivität belebten Raumhafen.
    Er bemerkte, dass das Fahrzeug nicht den Kurs auf Leticrons Residenz einschlug, und erkundigte sich bei dem Piloten. »Wohin bringt ihr mich?«
    »An einen geheimen Ort«, lautete die ehrerbietige Antwort. »Der Erste Hetran der Milchstraße hält diese Begegnung für so wichtig, dass er auf absolute Sicherheit vor unberufenen Augen und Ohren Wert legt.«
    Kantenberg gab sich damit zufrieden. Was störte es ihn, wenn Leticron so misstrauisch war? Er hatte nichts zu befürchten. Der Gleiter landete neben einem kleinen, unscheinbaren Gebäude, das sich aus unbebautem, unkrautüberwuchertem Land etwa achtzig Kilometer südlich des Raumhafens erhob. Das kleine Bauwerk war ebenerdig und erweckte den Eindruck, es stamme noch aus der Zeit, in der die Siedler von Zabrijna um ihre Existenz zu kämpfen hatten. Der Eingang stand offen. Drinnen war es dunkel.
    »Geh nur hinein«, ermunterte ihn einer der Pariczaner, der seinen misstrauischen Blick erkannt haben musste. »Drinnen befindet sich eine kleine Transmitterstation, die dich ans Ziel bringen wird.«
    Kantenberg stieg aus. Die mörderische Schwerkraft zerrte jetzt an seinen Muskeln. Er trat ins Innere des Gebäudes, das aus einem einzigen Raum bestand, und sah im Hintergrund das irisierende Torbogenfeld eines Transmitters. Ohne zu zögern, immer noch unter dem Eindruck des jüngst gewonnenen Selbstbewusstseins, trat er darauf zu. Das Transporterfeld erfasste ihn und wirbelte ihn über unbekannte Weiten seinem Ziel entgegen.
    Er sah sich um. Er fand sich in einer riesigen, fensterlosen Halle, deren Decke eine Kuppel von atemberaubender Höhe bildete. Im Zenit der Kuppel schwebte eine künstliche Sonne, ein grellweißer Glutball, der den ungeheuren Raum mit Wärme und Licht zugleich versorgte. Kantenbergs erstes Befremden wurde dadurch zerstreut, dass auch hier wieder die verringerte Schwerkraft von einem Gravo herrschte. Er sah sich um und stellte fest, dass das Torbogenfeld, durch das er gekommen sein musste, inzwischen verschwunden war. Die Transmitterstrecke war geschlossen.
    Da bemerkte er die Gestalt, die sich trotz ihrer Mächtigkeit in der riesigen Halle winzig ausnahm. Sie stand unter dem Mittelpunkt der Kuppel. Und wenn er noch Zweifel gehabt hätte, wer es war, der dort auf ihn wartete, so wurde er sogleich durch dröhnende Worte, die hundertfach verstärkt von der Wölbung der Kuppel widerhallten, über den Sachverhalt belehrt.
    »Sei willkommen, Terraner!«, donnerten die Worte. »Du hast mir einen großen Dienst erwiesen.«
    Unwillkürlich setzte Kantenberg sich in Bewegung. Er sah, dass Leticron eine mit winzigen Gravoprojektoren ausgestattete Montur trug, die es ihm ermöglichte, um sich herum ein seinen persönlichen Bedürfnissen angepasstes Schwerefeld zu erzeugen. Die leere Halle war so riesig, dass Kantenberg fast drei Minuten zu gehen hatte, bis er vor dem Überschweren stand.
    »Tritt ruhig näher«, forderte Leticron ihn auf. Er hatte die Verstärker abgeschaltet, aber trotzdem noch hatte seine Stimme einen dröhnenden, mächtigen Klang.»Yandikor hat mir von deiner Eroberung berichtet. Welcher Mutant ist es, den du in dir trägst?«
    »Tako Kakuta, der Teleporter«, antwortete Kantenberg und trat, wie ihm aufgetragen war, noch ein paar Schritte näher.
    Leticrons Augen hatten einen unnatürlichen Glanz. »Kakuta, der Unbesiegbare!«, stieß er hervor. »Welch eine Errungenschaft! Du trägst ihn in dir?«
    »Ja.«
    »Und du hast ihn unter Kontrolle?«
    »Ja.«
    »Er kann nichts tun, ohne dass du ihm die Erlaubnis dazu gibst?«
    »Nun …«
    »Nun?«
    »Er kann zu mir sprechen«, bekannte Kantenberg. »Ich habe keine Kontrolle darüber, wann er zu mir in Gedankenaustausch tritt. Aber das ist alles.«
    »Verfügst du über seine paraphysische Begabung?«
    »Nein«, antwortete Kantenberg, und im nächsten Augenblick hätte er sich am liebsten die Zunge abgebissen. Er hatte behauptet, der Mutant stehe ganz unter seiner Kontrolle. Er hatte ebenso zugegeben, dass er keine Verfügung über die paraphysische Begabung des Mutanten hatte. Wie konnte er dann sein unerwartetes Auftauchen an Bord des pariczanischen Walzenschiffs erklären?
    Glücklicherweise schien Leticron den Widerspruch vorläufig noch nicht zu bemerken. »Ich bin dir dankbar«, versicherte er mit ungewöhnlicher Freundlichkeit, »und ich werde Gelegenheit finden, dir meine Dankbarkeit zu beweisen. Jetzt aber berichte mir, wie dein

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