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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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länger Schulz darüber nachdachte, desto unsicherer wurde er. Er kam sich vor wie ein Blinder.
    »Sie wissen nicht, ob Sie mir trauen können«, sagte er. »Wird der Bewusstseinsinhalt von Tako Kakuta eine Art Bewacherfunktion haben?«
    »Keineswegs«, versicherte Atlan. »Der Teleporter wird Sie in keiner Weise beeinflussen. Er soll nur zu Ihrer Unterstützung an diesem Flug teilnehmen.«
    »Ich mache es«, hörte Schulz sich sagen.
    Er sah, dass Atlan und Tekener einen Blick wechselten. Vielleicht waren sie überrascht, dass er so schnell zugestimmt hatte. War das für sie nicht ein Grund, ihm zu misstrauen? Was wurde hier wirklich gespielt? Schulz hatte das makabre Gefühl, dass er wie eine Schachfigur hin- und hergeschoben wurde.
    »Kann ich ihn sehen?«, fragte er. Atlan schüttelte den Kopf.
    »Das ist nicht möglich«, sagte er. »Kroiterfahrns Zustand hat sich bedeutend verschlechtert. Ihr Besuch könnte ihn unnötig aufregen. Ich muss Sie darum bitten, auch an Bord des Raumschiffs seine Nähe zu meiden.«
    »Vielleicht ist es besser so«, meinte Schulz bitter. »Ich weiß nicht, ob ich ihm in die Augen sehen könnte.«
    »Noch etwas«, sagte Atlan. »Nur Tek, Tako Kakuta, Sie und ich wissen von diesem Plan. Halten Sie also Ihren Mund.«
    Schulz lachte auf. »Dachten Sie, ich erzähle jemandem, dass ich mich an einem Mord beteiligen werde?«
    Schulz konnte in sein Quartier zurückkehren. Er dachte darüber nach, wo Kroiterfahrn jetzt sein mochte. Wahrscheinlich ging es dem Greiko wirklich schlecht. Das Zusammentreffen mit dem Bewusstseinsinhalt des Altmutanten hatte ihn weiter geschwächt. Schulz fragte sich, wozu sie sich eigentlich die Mühe machten, Kroiterfahrn an seinen Mörder auszuliefern – der Greiko würde früher oder später wahrscheinlich sowieso sterben.
    »Verdammt!«, stieß Schulz hervor. Er musste sich Luft machen. Solange er wie ein gefangenes Tier in seinem Zimmer herumlief, würde sich nichts ändern.
    Als er sein Quartier verlassen wollte, erreichte ihn ein Anruf vom Regierungsgebäude. Es war Atlan.
    »Wir erwarten Sie in der Unterkunft der Altmutanten«, sagte der Arkonide. »Kommen Sie bitte dorthin!«
    »Das geht ziemlich schnell«, meinte Schulz. »Ich habe mich noch nicht mit dem Gedanken abgefunden, dass ich den Flug mitmachen muss.«
    »Sie werden sich daran gewöhnen«, meinte Atlan zuversichtlich.
    Für Schulz war es unbegreiflich, dass dieser Mann keine Gewissensbisse empfand. Nach allem, was er über Atlan wusste, hätte er es bisher für unmöglich gehalten, dass der Arkonide zu einer solchen Tat fähig sein könnte. Was dagegen Tekener betraf, war Schulz seiner Sache nicht sicher. Der ehemalige Galaktische Spieler hatte auch innerhalb der USO einen zwielichtigen Ruf. Er war eine von Geheimnissen umwobene Persönlichkeit geblieben. Schulz hielt Tekener für hart und unerschrocken – aber war er auch ein Mann, der ein Wesen wie Kroiterfahrn kaltblütig einem Mörder auslieferte?
    »Noch etwas«, unterbrach Atlans Stimme Schulz' Gedanken. »Nehmen Sie Ihre Sachen mit. Vom Gebäude der Mutanten aus werden Sie mit Tako Kakuta sofort zum Raumhafen gebracht.«
    »Das geht mir alles zu schnell«, beklagte sich Schulz.
    Er erhielt keine Antwort, die Verbindung war bereits unterbrochen worden. Der USO-Spezialist packte seine wenigen Habseligkeiten zusammen. Mit gemischten Gefühlen verließ er sein Quartier. Es war ein beunruhigender Gedanke, in ein paar Stunden das Bewusstsein eines Mutanten in sich aufnehmen zu müssen.

18.
    Zu Schulz' Überraschung hielten sich nur Atlan und Ronald Tekener bei dem PEW-Block auf. Der USO-Spezialist hatte mit der Anwesenheit eines Arztes gerechnet, aber Atlan schien keine Zweifel daran zu haben, dass die Übernahme des Bewusstseinsinhalts durch Schulz ohne Komplikationen verlaufen würde.
    »Gibt es irgendetwas, das ich beachten muss?«, fragte Schulz nervös.
    »Nein«, sagte Atlan. »Entspannen Sie sich. Sie werden es kaum merken. Tako wird sich nicht stärker bemerkbar machen als ein zusätzliches Gewissen.«
    Der Rat, Schulz solle sich entspannen, war leicht erteilt. Schulz dagegen war alles andere als entspannt. Die bevorstehende Prozedur hatte sogar seine Sorgen um Kroiterfahrn in den Hintergrund gedrängt.
    »Ich bin bereit«, sagte er krächzend.
    Er spürte, dass Tako Kakuta in ihn überging, ohne dass er dieses Gefühl hätte beschreiben können. Es erinnerte ihn an träges Dahingleiten im Wasser. Das Eindringen des Bewusstseins in

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