Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sich vielleicht doch entschlossen hatten, Kroiterfahrn in ein sicheres Versteck zu bringen und ihm den Kontakt mit allen anderen Wesen zu verweigern.
    Leticron gab sich einen Ruck. Er durfte sich nicht verunsichern lassen. Die Suche hatte erst begonnen. Seine Überlegungen waren zweifellos richtig. Wenn er auf dieser Ebene weiterarbeitete, musste er früher oder später den ersten Erfolg haben.
    »Ich werde unsere Flotte im Yasso-Sektor verstärken lassen«, kündigte er an. »Außerdem werden Patrouillen regelmäßig alle als Versteck in diesem Gebiet in Frage kommenden Welten untersuchen.«
    »Und was tun wir?«, wollte Mannjock wissen.
    »Wir kehren zunächst einmal nach Paricza zurück«, ordnete der Erste Hetran an. »Dort sind inzwischen wieder zahlreiche Gefangene eingetroffen, die verhört werden müssen.«
    Sein Gesicht verfinsterte sich, denn er erinnerte sich an das letzte Verhör, das er durchgeführt hatte. Oberst Schallmeyer war gestorben, ohne dass Leticron von ihm Informationen erhalten hatte.
    Die Laren warteten auf eine Erfolgsmeldung. Mit jedem Tag, der verstrich, wuchs die Gefahr, dass Kroiterfahrn von den Terranern gegen das Konzil eingesetzt wurde.
    Die drei Wächter wichen bis zur Wand zurück. In ihren Gesichtern zeichnete sich Unglaube ab. Schulz hatte den Eindruck der Unwirklichkeit. Alles in ihm drängte danach, die Waffe zu senken und den drei Männern zu erklären, dass er sich nur einen dummen Scherz erlaubt hatte. Doch sein Körper handelte wie ein selbständiger Mechanismus.
    »Nicht bewegen!«, drohte er. Er blickte zum Eingang des Lagerraums. »Ist er verriegelt?«
    Niemand antwortete ihm. Schulz bewegte sich auf den Eingang zu, ohne die drei Männer aus den Augen zu lassen. Er hoffte, dass sie nicht versuchen würden, ihn aufzuhalten. Wahrscheinlich war er überhaupt nicht fähig zu schießen, sollten sie ihn angreifen.
    Vor dem Eingang blieb Schulz stehen. Als er nach dem Öffnungsschalter greifen wollte, glitt die Tür plötzlich zur Seite. Jandoll trat aus dem Lagerraum.
    »Ich habe auf Sie gewartet«, sagte der Kommandant der KENSINGTON.
    Schulz ließ die Waffe sinken. Jandoll nahm sie ihm aus der Hand. Trotz der für ihn veränderten Situation fühlte Schulz sich erleichtert. Er wusste, dass sein fragwürdiges Unternehmen mit Jandolls Auftauchen beendet war.
    »Ich bin nicht allein«, fügte Jandoll hinzu. »Tako Kakuta ist bei mir.«
    Der Kommandant war also der neue Träger des Bewusstseinsinhalts.
    Jandoll schloss die Tür. »Gehen Sie zurück in Ihre Kabine und ruhen Sie sich aus!«, befahl er Schulz. »Wir wollen diesen Zwischenfall vergessen. Überlegen Sie, ob Sie Kakuta nicht wieder aufnehmen wollen.«
    »Was ist mit Kroiterfahrn?«, fragte Schulz dumpf.
    Jandoll deutete hinter sich. »Sie wissen, wo er ist. Damit müssen Sie sich begnügen.« Er lächelte schwach. »Natürlich ist es schwer für Sie, sich mit der Entwicklung abzufinden, aber Sie können sich darauf verlassen, dass die Verantwortlichen genau wissen, was zu tun ist.«
    Schulz wandte sich ab und ging davon. Er hatte das untrügliche Gefühl, dass die Verbindung zwischen ihm und dem Greiko endgültig zerstört worden war.
    Die Landung der KENSINGTON auf Karramisch verlief ohne Zwischenfälle. Karramisch war eine kleine Sauerstoffwelt im Faltro-System, das zum Geryl-Sektor gehörte. Vor ein paar Jahren noch hatten hier einige terranische Prospektoren gelebt, doch sie waren vor Leticrons Söldnern geflüchtet. Die meisten von ihnen hatten sich auf USO-Stützpunkte zurückgezogen und waren nach Gäa gebracht worden.
    Die sieben Stahllitkuppeln, die die Prospektoren in einem Tal von Karramisch errichtet hatten, standen noch. Die KENSINGTON landete in diesem Tal. Die Besatzung ging bis auf eine kleine Wachmannschaft von Bord. Schulz, der darauf wartete, dass man auch Kroiterfahrn vom Schiff bringen würde, sah sich erneut enttäuscht. Der Greiko blieb im Lagerraum eingeschlossen.
    Als Schulz das Schiff verließ und von der Gangway aus in das lang gezogene Tal blickte, hatte er unwillkürlich das Gefühl, dass sie sich in einer Falle befanden, in die sich die KENSINGTON freiwillig begeben hatte. Wenn Leticrons Schiffe diesen Planeten fanden und mit einem Flottenaufgebot abriegelten, gab es für die KENSINGTON kein Entkommen mehr. War es das, was Jandoll herbeiführen sollte?
    Als Schulz langsam die Gangway hinabstieg, wurde er von Jandoll eingeholt. Der Major sagte beiläufig: »Sie können in einer der sieben

Weitere Kostenlose Bücher