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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mechaniker war zusammen mit einem Techniker nach Beginn des Linearraumflugs in dem Raum, in dem er später gestorben ist. Da war noch alles in Ordnung. Zehn Minuten später, als der Techniker allein zurückkehrte, war es bereits passiert. Wir wurden Sekunden darauf durch den Druckabfall alarmiert. Und das war, während der Tender sich noch immer im Linearraum aufhielt. Er kehrte erst etwa sieben Minuten danach in das Einstein'sche Kontinuum zurück.«
    »Das ist eindeutig. Kommen Sie mit. Wir müssen ein Protokoll anfertigen.«
    Schweigend kehrte Pelpto Papp mit dem Ingenieur in die kugelförmige Raumzelle zurück, in der sich die Hauptleitzentrale des Tenders befand. Der Offizier führte Schneider jedoch nicht in die Zentrale, sondern in seine geräumige Kabine. Er bot dem Ingenieur einen Platz an und setzte sich selbst an seinen Arbeitstisch.
    »Sprechen Sie Ihren Bericht. Ich informiere inzwischen den Kommandanten.« Er grinste dem Ingenieur zu und verließ die Kabine.
    Der Ingenieur räusperte sich und wollte gerade seinen Bericht aufsprechen, als Germell mit seinem Ersten Offizier eintrat. Der Oberst musterte den Ingenieur mit grimmigen Blicken, als sei dieser dafür verantwortlich, dass etwas Unbegreifliches geschehen war.
    »Also gut, Schneider. Erzählen Sie, was in Ihrem Verantwortungsbereich passiert ist.«
    Der Ingenieur berichtete mit stockender Stimme. Oberst Germell blickte immer wieder zu Pelpto Papp hinüber, als wolle er sich vergewissern, dass er nicht träume. Der Erste Offizier nickte mehrmals, um ihm zu bestätigen, dass er alles so angetroffen hatte, wie Schneider behauptete.
    »Gut. Sie können gehen«, sagte Germell endlich.
    Der Ingenieur verließ erleichtert den Raum.
    Papp bemerkte, dass Schweißtropfen auf der Stirn des Kommandanten standen. Der Oberst sah besorgt aus.
    »Pelpto, untersuchen Sie die Sache!«, befahl Germell. »Der Vorfall muss auf jeden Fall geklärt werden.« Er kehrte in die Hauptleitzentrale zurück.
    Pelpto Papp begann mit seinen Nachforschungen. Er zog einige Wissenschaftler und zwei Sicherheitsoffiziere hinzu. Sorgfältig untersuchten sie jede Spur, die sie finden konnten, ohne dabei nach vier Stunden zu einem Ergebnis gekommen zu sein. Der Erste Offizier musste seinem Kommandanten melden, dass er nicht einen einzigen Schritt vorangekommen war.
    »Was auch immer an Bord gekommen ist, es ist verschwunden«, teilte Papp bestürzt mit. »Es ist, als ob es sich in nichts aufgelöst habe.«
    Oberst Germell führte den Ersten Offizier in seine Kabine, um sich hier ungestört mit ihm unterhalten zu können. Er ließ sich über jeden Schritt informieren, den Papp unternommen hatte.
    »Ich habe den Eindruck, dass Sie keinen Fehler gemacht haben, Pelpto«, stellte er schließlich fest. »Damit wird mir die Sache unheimlich. Niemand und nichts kommt an Bord, um dann anschließend gleich wieder zu verschwinden.«
    »Sie sagen – niemand! Sie sind also auch der Ansicht, dass es sich um ein denkendes Wesen handelt?«
    »Die Spuren, die Sie mir geschildert haben, lassen keinen anderen Schluss zu.«
    »Bei der Suche nach diesem Etwas wurde mir mal wieder bewusst, wie groß der Tender eigentlich ist«, gestand Papp. »Wer sich auf diesem Schiff verstecken will, hat größere Chancen als die, die ihn suchen.«
    Germell nickte nur grimmig.

23.
    Jasser Kanscho stand vor den Holo-Projektoren, die in wenigen Minuten bereits die ersten Projektionen des SPARTAC-Schildes aufnehmen sollten. Es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren. Er wusste, was von dem Ergebnis seiner Arbeit alles abhing, doch die Gefahr, auf einem fremden Planeten weitab von der Erde zu enden, belastete ihn allzu sehr.
    Er nahm die ersten Schaltungen vor. SPARTAC wurde aktiviert. Ein Chaos von Lichtpunkten, Farbstrichen und Farbschleiern erschien vor ihm. Nur an wenigen Stellen zeigte sich ein wirklich klares Sternenbild. Die Störungen wurden durch ungenaue Einjustierungen der Energiefeldprojektoren verursacht. Kanscho griff sich unwillkürlich an den Kopf. Er hatte nicht damit gerechnet, dass das erste Bild so schlecht ausfallen würde. Jetzt wurde ihm bewusst, dass es ein Fehler gewesen war, sich nicht ausschließlich auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Er verdrängte den Meutereiaufruf des Kommandanten und befasste sich nur noch mit SPARTAC.
    Kanscho rückte seine Brille zurecht, die ihm bis zur Nasenspitze hinuntergerutscht war. In mühseliger Arbeit kontrollierte er Projektor um Projektor. Dabei blickte er immer

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