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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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demselben Weg befanden.
    Der Eintritt in den galaktischen Transmitter vollzog sich wie meistens überraschend. Erst wenige Sekunden vor Beginn der Transition registrierten die Messgeräte die Nähe des Energiewirbels, der den Transmittereingang bildete. Die Alarmsirenen schrillten. Im nächsten Augenblick war die glitzernde Sternenfülle auf den Schirmen wie weggewischt. Das Bild wurde durch ein anderes ersetzt: Es zeigte einen schmalen, lichterfüllten Streifen von Sternen und darüber und darunter die undurchdringliche Schwärze des fast materielosen Alls.
    Niemand an Bord der MARCO POLO hatte mehr als eine nur Bruchteile von Sekunden währende Beklommenheit empfunden, und selbst die war vermutlich mehr psychologisch bedingt denn eine Auswirkung des Transportvorgangs. Der galaktische Transmitter, von den Kräften der Natur nach den Gesetzen des Zufalls geschaffen, funktionierte genauso reibungs- und schmerzlos wie ein von Menschen erbautes Gerät.
    An Bord der MARCO POLO herrschte nach wie vor höchste Alarmbereitschaft. Es war denkbar, dass die Ploohn-Königin, um die Terraner zu bluffen, ihre Flotte nicht am Eingang des Transmitters, sondern an dessen Ausgang auf die Lauer gelegt hatte. Minuten vergingen, in denen das Flaggschiff mit mäßiger Geschwindigkeit den Raum unmittelbar vor dem Schlund durchflog. Dann stand fest, dass es auch in dieser Gegend keine feindlichen Einheiten gab. Es schien der Wille Jaymadahr Conzentryns zu sein, dass die Terraner mit ihrer Beute unangefochten ihre Heimatwelt erreichen sollten.
    Das Unternehmen war so gut wie abgeschlossen. In wenigen Stunden würde die MARCO POLO die Erde erreicht haben. Verluste hatte es keine gegeben – mit Ausnahme von fünf Sonden, die beim Eintritt in den Kontraschlund nicht mehr rechtzeitig hatten zurückbeordert werden können. Das Ziel war erreicht: An Bord des terranischen Raumschiffs befanden sich die drei Mopoys, die Zeus dafür verlangte, dass er der Erde zu einem stabilen Orbit um die Sonne Medaillon verhelfen sollte. Auch die Mopoys hatten, wie Perry Rhodan sich sofort nach dem Austritt aus dem Schlund überzeugt hatte, die Transmission ohne Schaden überstanden.
    Trotzdem herrschte im Kommandostand nur gedämpfte, um nicht zu sagen bedrückte Stimmung. Die Leichtigkeit, mit dem das zu Anfang als gefahrvoll erachtete Unternehmen sich hatte abwickeln lassen, weckte Misstrauen. War es möglich, dass Jaymadahr den Terranern eine Falle gestellt hatte – eine Falle, deren Funktion sie nicht kannten und von deren Zweck sie keine Ahnung hatten?
    Perry Rhodan wandte sich an Goshmo-Khan. »Ich möchte, dass Sie sich die drei Mopoys vorknöpfen. Setzen Sie die besten Fachleute an, vor allen Dingen solche, die sich schon mit der Physiologie, mit der Mentalität der Ploohns beschäftigt haben. Lassen Sie feststellen, ob die drei Mopoys auf irgendeine Art und Weise präpariert worden sind!«
    Goshmo-Khans Stirn wies plötzlich eine steile Falte auf, die Zweifel auszudrücken schien. »Ich halte es für nahezu unmöglich, dass man die Mopoys behandelt hat. Warum ausgerechnet die drei, die wir mitgenommen haben? Schließlich gab es siebzehn Mopoys in Nooshoys Turm!«
    »Halten Sie es nicht für denkbar, dass die Königin auf Verdacht alle siebzehn hat präparieren lassen?«
    Das gab dem Mongolen zu denken. Er hielt die Sache auch weiterhin für unwahrscheinlich; aber es konnte nicht schaden, wenn man sich vergewisserte – soweit bei der bislang noch unsicheren Kenntnis von der Biologie der Ploohns ein Vergewissern überhaupt möglich war. Goshmo-Khan wollte sich in diesem Sinne äußern, als sein Armbandvisiphon anschlug. Das Gesicht des Offiziers, der für die Bewachung der Mopoys verantwortlich war, erschien auf dem winzigen Schirm. Der junge Mann sah ausgesprochen verdrießlich drein.
    »Sie haben Sorgen?«, sprach der Mongole ihn an.
    »Und wie, Sir! Die drei Burschen sind die unmöglichsten Gefangenen, die ich jemals zu bewachen hatte.«
    Ein schwaches Lächeln huschte über Goshmo-Khans Gesicht. »Sie stellen Ansprüche, wie?«
    »Ansprüche ist nicht der richtige Ausdruck, Sir. Nach meiner Ansicht sind sie größenwahnsinnig. Sie verlangen Spielzeug. Sie möchten, dass die Wände verrückt werden, sodass ihr Quartier größer wird. Sie wollen einen Garten, in dem sie spazieren gehen können. Sie haben einen Speisezettel zusammengestellt, von dem wir nicht einen einzigen Posten verstehen können, und … und …« Der Offizier verhaspelte sich

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