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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf, als er einen kleinen ovalen Körper sah, der aus dem Leck in der Pyramide stieg und sich unsicher taumelnd durch die Luft bewegte.
    Es dauerte eine Weile, bis Roctin-Par begriff, dass der blinkende ovale Körper nichts anderes war als der robotische Grundkörper des Kaisers, der nackte Vario-500. Und er begriff außerdem, dass mit dem Roboter etwas nicht stimmte, denn er schien Schwierigkeiten bei der Orientierung zu haben, und auch sein Flugaggregat arbeitete nicht mehr einwandfrei.
    Der Lare riss sich zusammen und humpelte so schnell wie möglich zur Grenze des Todeskreises. Dort blieb er stehen und sah hilflos zu, wie sich der Vario-Roboter taumelnd abmühte.
    Also ist nur seine Kokonmaske vom Energiesog erfasst, entstofflicht und mit dem SVE-Raumschiff vernichtet worden, überlegte Roctin-Par. Er fragte sich jedoch vergebens, welche wissenschaftliche Erklärung es dafür geben konnte, dass eine gewöhnliche, aus gezüchteten Körperzellen bestehende Masse einen SVE-Raumer zur Explosion gebracht hatte, denn die Masse konnte sich durch die Umwandlung in Energie nicht grundsätzlich verändert haben.
    Roctin-Par stöhnte unterdrückt auf, als Argyris abstürzte und hart auf den von bleicher Vegetation bedeckten Boden prallte.
    Verzweifelt suchte der Lare nach einer Möglichkeit, dem Freifahrerkaiser zu helfen, ihn in Sicherheit zu bringen. Aber er besaß keinen Traktorstrahler, mit dem er Argyris aus der Todeszone holen konnte, und selbst hineingehen durfte er nicht. Noch zu frisch war die Erinnerung an den schnellen Tod von Orge Lattik, als dass er das selbstmörderische Wagnis auf sich genommen hätte.
    Er fühlte sich ein wenig erleichtert, als der Robotkörper sich wieder regte, langsam, ruckweise, über den Boden rollte. Doch dann sah er, dass Argyris die falsche Richtung eingeschlagen hatte. Er näherte sich der Pyramide, anstatt sich von ihr zu entfernen.
    »Hierher!«, schrie er, so laut er konnte. »Hier bin ich!«
    Tatsächlich hielt der Robotkörper an, dann bewegte er sich in der richtigen Richtung – aber viel zu langsam.
    Roctin-Par spähte zu den vier SVE-Raumern hinauf. Wieso griffen sie nicht an? Wenn er die Schiffe befehligte, hätte er längst unten nach dem Rechten sehen lassen. Die Besatzungen mussten doch irgendwie auf die Vernichtung eines ihrer Schiffe reagieren. Sie mussten doch sehen, dass die Pyramide beschädigt war, und zu dem Schluss gelangen, dass die Explosion das Ergebnis eines Angriffs gewesen war.
    Natürlich war er froh darüber, dass die Raumer nicht reagierten. Andernfalls wären Argyris und er in ernste Schwierigkeiten geraten, wahrscheinlich sogar gefangen oder getötet worden.
    Schneller, schneller!, dachte er, als er sich wieder dem Kaiser zuwandte.
    Für die Dauer eines Herzschlags stieg irrationale Heiterkeit in ihm auf, darüber, dass er den Kaiser aller Freifahrer von Boscyks Stern als ovalen Metallkörper über den Boden rollen sah. Gleich darauf schalt er sich einen Narren, denn für den logisch arbeitenden und wissenschaftlich geschulten Verstand war die äußere Form nebensächlich. Wichtig war nur die Funktion.
    Als Argyris knapp einen halben Meter vor der Grenze der Todeszone zum Stillstand kam, fühlte Roctin-Par wiederum die Versuchung in sich aufsteigen, die Grenze zu überschreiten – nur einen einzigen Schritt. Aber dieser Schritt würde seinen Tod bedeuten und Argyris in keiner Weise helfen. Deshalb unterließ er ihn.
    »Weiter, Majestät!«, flehte er. »Nur noch einen halben Meter, dann kann ich Sie tragen.«
    Er zuckte nervös zusammen und blickte an der Pyramide vorbei nach Südwesten, als er ein schwaches Summen hörte. Roctin-Par sah einen Gleiter der Überschweren, der sich der Todeszone näherte, dann jedoch unschlüssig verharrte.
    »Kommen Sie endlich, Majestät!«, bettelte er. »Ich bringe Sie zum Pavillon.«
    Er atmete auf, als sich das Robotei weiter auf die Grenze zubewegte und endlich darüber hinwegrollte. Schnell bückte er sich, packte zu und wollte den Körper anheben.
    Verblüfft stellte er fest, dass ihm das nur mit großer Mühe gelang. Auf keinen Fall würde er den Kaiser weiter als einige Meter schleppen können. Dabei war das Robotei nur fünfzig Zentimeter lang und in der Mitte zwanzig Zentimeter dick.
    »Sie müssen mich rollen!«, sagte eine dumpfe Stimme – die Stimme des Robotkörpers.
    Ächzend ließ Roctin-Par das Robotei wieder auf den Boden hinab, dann rollte er es in Richtung Pavillon. Als er ungefähr die

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