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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mich allein zurechtfinden? Wie sollen wir den Verfolgern entkommen?«
    Aber das Robotei schwieg. Dafür bildete sich auf der Wand, durch die sie gekommen waren, ein glühender Fleck. Die Verfolger versuchten, mit Strahlwaffen eine Öffnung in die Wand zu brennen!
    Roctin-Par seufzte, dann bückte er sich und rollte das Robotei vor sich her in den düsteren Tunnel hinein, dessen Ende nicht zu sehen war. Bald schmerzte sein Rücken, seine Hände drohten gefühllos zu werden, und die Platzwunde an seinem Hinterkopf pochte. Immer wieder sah sich der Lare verzweifelt nach einer Abzweigung um, wohl wissend, dass die Verfolger die Wand bald durchbrochen haben würden. Bis dahin musste er aus dem schnurgerade verlaufenden Tunnel, der keinerlei Deckung bot, verschwunden sein.
    Endlich entdeckte er etwas, das ihm Hoffnung einflößte, eine Nische in der linken Seitenwand, in der eine schmale, matt leuchtende Leiste von links nach rechts verlief. Er rollte den Robotkörper in die Nische – in dem Moment, als weiter hinten eine grelle Energieflut durch die zerstrahlte Wand brach. Hastig überflog Roctin-Par die nebeneinander angeordneten Symbole auf oder unter der leuchtenden Leiste. Er kannte sie nicht, wusste nicht, was sie bedeuteten. Doch die Nähe der Verfolger, deren Stimmen er wieder hörte, ließ ihm keine Zeit, einen Modus zu suchen, nach dem er seine Auswahl treffen konnte.
    Er wählte ein beliebiges Symbol aus und drückte den Daumen darauf.
    Im nächsten Augenblick klappte die Rückwand der Nische nach außen, verwandelte sich in eine abschüssige Rampe, über die das Robotei rollte und über die Roctin-Par ihm wohl oder übel folgte, als die Rampe sich verschob, ihm einen Stoß versetzte und sich wieder in eine Wand verwandelte – diesmal aber hinter seinem Rücken.
    Roctin-Par kniete auf einem unsichtbaren Boden, eine Hand auf das Robotei gelegt, und sah hinter dünnen gelblichen Nebelschwaden einen Schwarm bunter Lichter. Er hörte eine Folge von kurzen Tönen, rhythmische Sequenzen, doch ohne jeden Sinn.
    »Wo sind wir, Majestät?«, rief er. Aber Anson Argyris antwortete nicht. Stattdessen ertönte ein hohles Brausen, schwarze Schattengebilde zogen sich über den bunten Lichtern zusammen, und die glockenhaften Töne verwandelten sich in ein knatterndes Stakkato.
    Da wusste Roctin-Par, dass sie in eine der zahllosen Fallen geraten waren, mit denen sich Argyris gegen ungebetene Besucher abgesichert hatte …
    »Ich habe etwas gefunden, Kommandeur!«, berichtete Halpa-Toos.
    Kratos-Pyr sah Gesicht und Oberkörper seines Stellvertreters vor sich auf dem winzigen Schirm seines Armbandvisiphons.
    »Was haben Sie gefunden?«, fragte Kratos-Pyr.
    »Das lässt sich nicht mit Worten beschreiben, Kommandeur«, antwortete Halpa-Toos mit unbewegtem Gesicht. »Ich müsste es Ihnen schon zeigen. Es ist – etwas Ungeheuerliches.«
    »Gefährlich?«, fragte Kratos-Pyr misstrauisch.
    »Nicht mehr«, erklärte Halpa-Toos.
    »Gut, wo sind Sie?«, fragte der Kommandeur.
    »Sektor 01/233/00«, sagte Halpa-Toos.
    »Ich komme«, erklärte Kratos-Pyr.
    Er wusste, dass Sektor 01/233/00 tief unten lag, in einem Teil des Palasts, den die Suchkommandos erst nach wochenlanger Suche entdeckt hatten. Die Fallensysteme dort hatten mehrere Leben gekostet, bevor man sie hatte unschädlich machen können.
    Kratos-Pyr schloss nicht aus, dass sein Stellvertreter ihn in eine Falle locken wollte. Deshalb befahl er seinem Adjutanten und den beiden Soldaten, ihn zu begleiten. Sie fuhren mit einem Pneumolift in die Subetage, die über dem ehemaligen Geheimsektor lag, der sich nur über eine Wendeltreppe erreichen ließ.
    Es war alles ruhig, als sie die Wendeltreppe betraten. Dennoch fröstelte Kratos-Pyr plötzlich. Hinter jeder Biegung glaubte er, den Schatten des vertriebenen Kaisers auftauchen zu sehen. Er versuchte, diese irrationale Regung zu verdrängen, indem er sich sagte, dass es keinen Schatten geben konnte, wo das Objekt fehlte, das den Schatten warf.
    Auf dem letzten Treppenabsatz blieb er stehen und schaltete sein Armbandvisiphon ein. Er rief nach Hutgen-Saart, und nach einer Weile meldete sich der Offizier.
    »Hat es neue Überfälle der Guerillas gegeben?«, erkundigte sich Kratos-Pyr.
    »Nein, Kommandeur«, antwortete Hutgen-Saart. »Weder unsere Suchkommandos noch die Raumlandetruppen konnten eine Spur der Guerillas entdecken. Es scheint, als habe es niemals welche im Palast gegeben. Aber eine unserer Patrouillen meldete aus der

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