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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kümmerte sich um ihn, obwohl er immer noch Schmerzen hatte. Vester ging zu ihm und setzte sich auf seinen Bettrand. »Nun, was haben die Ärzte gesagt, Verdas?«
    Der Alte verbarg seine Verwunderung darüber, dass ihn jemand danach fragte. Er stöhnte leise. Vester konnte kaum verstehen, was er erwiderte.
    »Ich werde sterben, aber sowohl die Leber als auch das Herz sind gesund. Damit kann ich zwei Organe spenden, nicht nur eins.«
    Vester überwand seinen Abscheu vor den Methoden und nickte. »Du bist froh darüber?«, wollte er wissen.
    »Natürlich – ich leiste einen großen Dienst. Ich bin sogar stolz, wenn du es genau wissen willst …«
    »Du bist ein gutes Mitglied unserer Gesellschaft«, bestätigte Vester, obwohl sich ihm bald der Magen umdrehte. »Wie lange lebst du schon hier?«
    »Seit elf Jahren, und ich habe es immer gut gehabt. Nun darf ich endlich meine Schulden bezahlen.«
    Vester musste vorsichtig sein, um sich nicht zu verraten. »Ich bin erst neu, weißt du … Ich weiß noch nichts über die Gepflogenheiten. Weil ich mich auch nie darum gekümmert habe. Warum klärt man uns nicht über unsere Pflichten auf?«
    Der Alte schien froh zu sein, mit jemandem sprechen zu können. »Jeden Monat gibt es einen indoktrinierenden Unterricht«, erklärte er stockend. »Er muss in einigen Tagen wieder stattfinden. Aber dann werde ich nicht mehr dabei sein.«
    »Sie haben dich zur Untersuchung geholt. Warum tut man nichts, um dich zu heilen?«
    Der Alte lag in seinen Kissen und hielt die Augen geschlossen. Das Sprechen strengte ihn an. Aber er sagte: »Die beiden Organe sind in Ordnung, sie kommen zur staatlichen Organbank. Nur mit der Lunge stimmt etwas nicht. Rapider Verfall, haben sie gesagt. Wenn sie ihn aufhielten, würde ich vielleicht ein paar Tage länger leben, aber Herz und Leber würden weiter abgenützt werden. Das muss im Interesse der Allgemeinheit vermieden werden. Verstehst du das nicht?«
    Vester nickte gegen seinen Willen. »Natürlich verstehe ich das, Verdas. Aber warum sollst du hier sterben, mitten unter uns?«
    »Ich habe keine Angst vor dem Tod. Wenn du erst fünf oder zehn Jahre hier bist, wird er dir auch willkommen sein, besonders dann, falls du noch ein oder gar zwei gesunde Organe besitzt, die unserer Welt helfen. Ich weiß, dass es früher anders war, ich erinnere mich noch. Rhodan hätte das niemals erlaubt, aber die Zeiten haben sich seit der Aphilie geändert …« Er verstummte und bekam einen Hustenanfall. Vester beruhigte ihn, soweit es in seiner Macht lag.
    Er blieb bei dem Sterbenden sitzen, bis alles vorbei war. Dann erst ging er zurück zu seinem Bett und berührte das Sensorfeld unter dem Transmitterfach. Eine kalt und unpersönlich klingende Stimme fragte, was er wolle.
    »Verdas ist tot. Wird man ihn abholen?«
    »Sofort!« Das war alles.
    Kaum zwei Minuten später kamen die Männer, hoben den Toten samt der Bettwäsche von seinem Lager auf eine Bahre und fuhren ihn hinaus.
    Vester legte sich aufs Bett und schloss die Augen. Das Bild der Stummhäuser war plötzlich klar. Er fragte sich nur, wie er sein Wissen der Organisation mitteilen sollte, sofern der Sender wirklich ausgefallen war. Aber vielleicht funktionierte nur sein Empfänger nicht.
    Noch in dieser Nacht sprach er einen ausführlichen Bericht in das Zahnmikrofon und betete, dass man seine Worte irgendwo auffing.
    Der Verwalter von Stummhaus Nr. 23 in Melbourne las den Bericht zweimal durch, legte ihn vor sich auf den Tisch und überlegte. In seiner Anstalt gab es einen geheimen Sender! Das war mehr als ungeheuerlich. Er musste den Übeltäter finden, bevor seine vorgesetzte Dienststelle dahinter kam. Vor allem musste er ihn (oder sie?) schnell und spurlos verschwinden lassen, damit sein Versagen niemals bekannt wurde. Andernfalls war er erledigt.
    Das System der Aphiliker beruhte auf der Grundlage gegenseitiger Überwachung. Nur wer Angst vor Denunziation hatte, arbeitete fehlerfrei und zuverlässig. Und nun lag dieser Bericht vor ihm auf dem Tisch, der einwandfrei besagte, dass jemand aus dem Stummhaus in die Öffentlichkeit funkte und sein Geheimnis preisgab.
    Reservehaus für die Organbank!
    Die Anpeilung war noch ungenau, aber es stand einwandfrei fest, dass sich der Sender im Haus befand. In welcher Abteilung, in welchem Raum?
    Wenn er vorschnell eingriff, war der Verräter gewarnt. Aber sobald dieser seinen Sender noch einmal in Betrieb nahm, konnte eine exaktere Anpeilung erfolgen. Das war Grund

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