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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in der die Aphilie schon ebenso lange Bestand gehabt hatte. Augenblicklich erwachte in Skalter wieder der Zwang, sich in der Deckung bewegen zu müssen. Niemand durfte erkennen, dass er immun war.
    »Ich war schon einmal hier und habe gearbeitet. Vor achtzehn Jahren«, sagte er und bemühte sich, die Stimme monoton zu halten. Die Nacht war enttäuschend verlaufen. Selbst Hass war leichter zu ertragen als diese absolute Gefühllosigkeit. Er hätte jetzt neben seiner Bettbekanntschaft unter Krämpfen sterben können, und ihre einzige Reaktion wäre gewesen, sich anzuziehen und hinauszugehen.
    Und deswegen musste diese Welt im Chaos versinken!
    Er, Skalter Mingus, war ein Bote dieses Chaos. In seinem Gepäck hier und in den Vorräten in dem kleinen Zimmer neben der Untergrundstation lagen die Werkzeuge des Chaos.
    »Was tust du?«, fragte sie und trank den schalen Wein. Sie schlürfte mit geräuschvollen Zügen.
    »Ich gehe umher und versuche, Kranke zu finden«, sagte er zögernd. »Ich sorge dafür, dass sie geheilt werden.«
    »Ich verstehe«, murmelte sie. »Willst du mich noch einmal?«
    »Ja«, sagte er und rückte sein breites Stirnband zurecht. »Aber nachher musst du gehen. Ich erwarte einen Freund.«
    »Sicher. Ich muss zur Arbeit.«
    »Was tust du?«
    »Ich bin Systemanalytikerin bei Beiger«, antwortete sie und warf das Glas zu Boden. Es rollte auf dem schäbigen Teppich unter die Liege.
    Beiger! Der Name ließ ihn zusammenzucken, aber er fing sich augenblicklich wieder und unterdrückte seine Erregung. Das war der Mann, den er schon einmal im Zielfernrohr seiner Waffe gehabt hatte. Jeremy Beiger, der Regierungsbeauftragte für New York und Umgebung.
    Er umarmte die Frau im Nacken, zog sie mühelos zu sich herunter und küsste sie mit perfekt gespielter Gier. Nach einigen Sekunden fragte er leichthin, während sich seine Hände mit ihren Brüsten beschäftigten: »Beiger soll angeschossen worden sein. Ich habe es gestern in der Röhrenbahn gehört.«
    »Das hat solch ein Schweinehund verbrochen, ein Kranker«, sagte sie rau. »Er hat zusammen mit einem anderen das Attentat unternommen.«
    Sie wussten es also. Kannte sie auch die Namen? In den Durchsagen des Regierungsprogramms war nichts Wichtiges herauszuhören gewesen.
    Skalter Mingus hatte zwei Tage, nachdem er hierher gekommen war, Jermon Tascho gefunden. Ein Immuner, der halb wahnsinnig geworden war, weil er seit vierzig Jahren unter den verwahrlosten Aphilikern gelebt hatte. Zugleich ein Fanatiker. Nach einem Tag gemeinsamer Gespräche war Jermon bereit gewesen – überzeugt durch eine Woge von Freundschaft, Milde und väterlicher Güte, die Mingus über ihn ausschüttete –, ihn zu unterstützen. Also hatten sie das Attentat auf Jeremy Beiger geplant. Aber das Geschoss hatte einen Mann der Leibwache getroffen und Beiger lediglich am Oberarm verletzt.
    Beiger lebt also, dachte Skalter. Er hatte sich wieder völlig in der Gewalt, konzentrierte sich auf die Frau und schwieg. Aber er fühlte nicht einmal die schale Zufriedenheit der Erschöpfung, als sie sich voneinander lösten. Die Zwanzigjährige verschwand wortlos in der Nasszelle und kam wenige Minuten später wieder angekleidet hervor.
    »Ich muss zur Arbeit«, sagte sie, drehte sich um und verließ die winzige Wohnung, die einem abwesenden Aphiliker gehörte, dessen Schlüssel Skalter vom Hausroboter erhalten hatte.
    »Ich auch«, knurrte er, dann warf er sich zurück auf das Bett und schüttelte den Kopf.
    Skalter war sechzig Jahre alt, stark wie ein Bär und nur scheinbar so plump. Er tarnte sich hervorragend. Weißhaarig, wortkarg bis zur Schweigsamkeit, auf diesen Einsatz durch eigene Techniken und die Leute von Regeneration vorbereitet. Er war ein Rege, keiner von der großen Organisation Roi Dantons. Die Reges hatten in den letzten Jahren um Aufnahme ersucht, aber offensichtlich war Danton von der amerikanischen Splittergruppe nicht überzeugt.
    Das ausbrechende Chaos musste seine Meinung ändern. In den nächsten Wochen und Monaten würden mindestens dreihundert Reges auf dem amerikanischen Kontinent Chaos auslösen. Attentate und Morde, Sprengungen und gezielte Kommandoaktionen würden Terra in Atem halten. Denn nur durch das Chaos konnte der Umschwung herbeigeführt werden. Waren erst einmal Immune an der Spitze des Staates, würden sie dafür sorgen, dass die Aphilie nur eine kurze Unterbrechung in der Geschichte der Menschheit bedeutete.
    »Ich glaube«, murmelte Mingus im

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