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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ätzender Lösung ab. Nacheinander gingen sie zu den beiden Liften, schwebten in einigem Abstand nach unten und trafen sich in einer Tiefgarage des nächsten Gebäudes. Dort bestiegen sie ihren Gleiter und flogen zu dem Ort, an dem der Roboter stationiert war. Es handelte sich um das unterirdische Ausbesserungswerk der Röhrenbahn.
    Die Aktion begann.
    Sie waren wie zwei Wölfe. Genauer gesagt, wie ein Leitwolf und eine starke, schnelle Wölfin. Sie befanden sich auf der Jagd nach Skalter Mingus, dessen Hinrichtung ihnen eintausend Solar einbringen würde und die Beute, die aus Mingus' persönlicher Habe bestand. Vierzig Prozent für die Wölfin, sechzig Prozent für den leitenden Wolf.
    Dies war der erste Tag.
    Sie streiften durch die Stadt, hatten stündliche Treffpunkte vereinbart und waren gerüstet. Jocelyn ging schnell, aber voll angespannter Wachsamkeit die Straße entlang. Er, der über die Geschichte der Kranken besser Bescheid wusste als fast jeder andere Mensch, suchte nach Zeichen, die der Kranke hinterlassen haben konnte.
    Ein Chaot, hatte der hustende Daargun behauptet. Ein gewandter Mann, der trotz seiner Krankheit zu kämpfen, sich zu verbergen und zu töten verstand. Vermutlich wollte er jemanden umbringen, der in seinen Augen wichtig war. Hier in New York konnte dies nur Jeremy Beiger sein, der Regierungsbeauftragte.
    Jocelyn blieb stehen, lehnte sich gegen eine abblätternde Hauswand und aktivierte seinen Minikom.
    »Hast du etwas gefunden, Crystal?«
    »Nein. Ich habe drei Leute ausgefragt, aber ohne Ergebnis. Es gibt zu viele Verstecke in der Stadt.«
    Jocelyn unterdrückte den Zwang, mit seinem Finger gegen die Wand oder das Mehrzweckarmband zu hämmern. »Wurde nicht bereits ein Attentat auf Beiger verübt? Vor einigen Tagen.«
    Crystals Stimme klang verblüfft, aber dann begriff sie. »Du hast Recht«, sagte sie atemlos, gepackt von der neuen Idee. »Er wurde verletzt, ein Leibwächter starb. Die Täter entkamen unerkannt. Du meinst …?«
    »Es kann nur eine Spur, aber auch mehr sein.«
    »Ich werde mich darum kümmern«, versprach die Jägerin.
    Jocelyn ging weiter. Seinen Gleiter hatte er vor dem nächsten Treffpunkt geparkt, einem Cafe in der Nähe des Regierungsviertels. Nur als Fußgänger war man in der Lage, im steinernen Dschungel einer Großstadt eine Spur zu verfolgen. Heute war der vierte August alter Zeitrechnung, am zehnten spätestens sollte die Hinrichtung erfolgen.
    Scheinbar uninteressiert und schläfrig lehnte der Specht jetzt am Geländer einer Fußgängerbrücke, die sich über verwahrlosten Grünflächen, Straßen und unansehnlichen Hochhausfassaden spannte. Unter ihm flutete der Strom der Gleiter in beide Richtungen.
    Ein röhrendes, pfeifendes Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken; er erfasste die Quelle des Geräusches binnen einer einzigen Sekunde. Zwischen einem lang gestreckten Gebäude und dem Pylon eines Hochhauses erschien ein Rauchstreifen aus Abgasen, und an seinem Anfang schimmerte ein silberner, länglicher Gegenstand.
    »Eine primitive Rakete«, murmelte Jocelyn verblüfft.
    Seine Gedanken, gewohnt, in logischen Abläufen zu arbeiten, rasten. Jagdfieber ergriff ihn. Keine Behörde und keine Einzelperson würde ein solches Projektil verwenden – für welchen Zweck auch immer.
    Der Kranke!
    Ruhig blieb Jocelyn stehen, denn er ahnte, dass er den Gesuchten keineswegs dort finden würde, wo die Rakete gestartet worden war. Das Heulen des einfachen Feststoffantriebs übertönte die Geräuschkulisse, wurde lauter und kreischender, und die Rakete stieg bis weit über die Dächer der höchsten Gebäude auf. Dann riss das zischende und heulende Echo ab, das Projektil hatte den Zenit seiner Bahn erreicht.
    Jocelyn starrte den Punkt an, der in der Sonne flimmerte und glänzte. Eine Explosion zerriss den Mittelteil der stabförmigen Rakete und schleuderte kleine Pakete irgendwelcher weißer Dinge nach allen Seiten. Erst nach einigen Sekunden war der scharfe Knall der Detonation zu hören.
    Inzwischen waren tausende Menschen stehen geblieben und sahen den auseinander driftenden Rauchwolken zu, entdeckten die auseinander gesprengten Raketenteile und die weißen Bündel, die sich aufzulösen begannen.
    Jocelyns Minikom summte fordernd.
    »Ich habe die Rakete auch gesehen«, sagte er. »Eine Suche ist sinnlos, denn sie wurde garantiert ferngezündet.«
    »Das denke ich ebenfalls. Vielleicht soll sie nur ein Ablenkungsmanöver sein?«
    »Schon möglich. Warte, wo bist

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