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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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widerlegen, nach der die Aphiliker keine echten Gefühle kannten: Die Menschen waren eindeutig in Panik geraten.
    Der Roboter fuhr sinnlose Kreise.
    Inzwischen bahnten sich drei Schwebefahrzeuge einen Weg durch die Menschenmenge. Eine Strahlkanone fauchte. Lange Glutbalken schnitten zwischen den Deckung suchenden Passagieren hindurch und trafen die Maschine, die brennende Plakate ausstreute und Klebernebel in Form von Flammenbündeln wahllos in alle Richtungen blies.
    Der Treffer löste eine Explosion im Innern aus. Teile wurden abgesprengt und verletzten weitere Menschen.
    Mit aufheulendem Antrieb und in einem wild schleudernden Zickzackkurs raste der Roboter vom Bahnsteig herunter. Er glitt auf die halbkreisförmige Rille zu, in deren Magnetfeldern sich die Röhrenbahnzüge bewegten. Gleichzeitig näherte sich, automatisch abbremsend, der nächste Zug. Als dessen Optiken die Störung registrierten, griff das Schnellbremssystem und brachte den langen Zug innerhalb von zwanzig Metern zum Stehen. Die negative Beschleunigung betrug fast drei g.
    Der Kopf des Zuges und der brennende Robot, der im gleichen Augenblick das Übergewicht bekam und nach vorn kippte, stießen mit einem schmetternden Krach zusammen. Aus dem halb verschmorten Roboter zuckten Stichflammen nach allen Seiten, dann detonierte der Antrieb und zerfetzte die gesamte Maschine. Brennende Blätter wirbelten nach allen Seiten, und noch einmal fauchte die losgerissene Düse auf und blies Klebstoff gegen die Front des eingedrückten Röhrenbahnzugs.
    Ein Mann, der aus einer Stirnwunde blutete, hob einen Papierfetzen auf, schlug die Flammen aus und las: »… kennt die wichtigsten und schönsten Gefühle nicht. Liebe und Hass, Schmerzen und das Gefühl der Schönheit fehlen euch …« Er schüttelte verwundert den Kopf. Auf das Papier fielen einige Blutstropfen.
    »… brauchen mindestens zweihundert Plätze in Ambulanzen. Die Leute sind Spezialisten. Ihre Arbeitskraft …«
    »… bereits unterwegs. Beiger ist benachrichtigt. Aber er kann nicht kommen. Sind die Kameras an Ort und Stelle?«
    »… gewaltiges Chaos. Niemand weiß, was zu tun ist … Mindestens hundertfünfzig Verletzte …«
    Jocelyn und Crystal standen zwischen ihren Gleitern und hörten die Meldungen über den Polizeifunk und nun auch über die öffentlichen Medien. Sie sahen sich kurz an und nickten gleichzeitig.
    »Das sind die Kranken, die wir suchen«, sagte Crystal. Ihre Augen glänzten wie im Fieber.
    Jocelyn packte sie mit hartem Griff am Oberarm. »Inzwischen haben sie die Station längst verlassen, es wäre sinnlos, sie dort zu suchen. Sie werden mit Sicherheit gleich wieder zuschlagen.«
    »Du hast Recht, Jocelyn!«
    Aus den sich überstürzenden Meldungen erfuhren die beiden Outsider, was geschehen war. Zweifellos befanden sie sich auf der richtigen Spur. Von ihrem Standort bis zur Plaza Station waren es höchstens fünf Kilometer. Aber Crystal, die erfahrene Jägerin, warf plötzlich ein: »Es erscheint simpel, doch in ihrem Vorgehen liegt System. Die Kranken haben hier eine Rakete gestartet, dort einen Robot umprogrammiert, und als Nächstes werden sie einen weiteren Schlag führen. Verlängere die Linie von hier über Plaza Station, und irgendwo auf dieser Linie wird sich der nächste Vorfall ereignen.«
    Sie hatte bei allen ihren Jagden festgestellt, dass sich die Gejagten langsam in ihr Versteck zurückzogen, wenn sie sich zu wehren versuchten. So auch hier. Die Kranken wollten das Chaos, aber sie mussten zurückweichen, weil sie sonst von den Betroffenen selbst verraten wurden.
    »Das kann gut möglich sein. Wir starten. Treffpunkt Trade Tower«, sagte der Specht mit Bestimmtheit und schwang sich in den Gleiter. Gerade verschwand Medaillon hinter der fernen Silhouette der Hochbauten. Ein flammendes Abendrot breitete sich über der großen Stadt aus.
    »Jeder auf einem anderen Weg!«, bestimmte Crystal.
    Beide Gleiter schossen schräg in den vielfarbigen Himmel hinauf. Ununterbrochen prasselten die Meldungen aus den Lautsprechern. Nach etwa zwanzig Minuten Flug schrie Crystal: »Jocelyn! Das Signal! Sie zünden die Rakete. Anders kann ich diesen Impuls nicht interpretieren.«
    »Kursänderung!«, schnarrte er.
    »Verstanden!«
    Die Maschinen wurden schneller und strebten auf den Ausgangspunkt des Signals zu. Es war nur eine modifizierte Folge einfacher Funkimpulse, die zwischen den vielen anderen Dauersignalen nahezu untergingen.
    »Die Signale kamen von einem kleinen

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