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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Geschosse gezündet werden.«
    »Der Detektor ist bereits eingeschaltet. Ich bin auf der Fahrt zum Treffpunkt«, erwiderte die junge Frau.
    »Ich starte ebenfalls gerade. Vielleicht sind es mehrere Kranke.«
    Jocelyn reihte sich in den Verkehr ein. In der Luft schwebten noch die letzten Handzettel. Einige Gleiter, beschädigt durch glühende oder scharfkantige Raketenstücke, standen auf der Fahrbahn oder wurden bereits abgeschleppt. Überall standen Menschen, die Flugblätter in den Händen hielten und diskutierten.
    Jocelyn flog hoch über dem normalen Fahrstreifen und kurvte rücksichtslos an Gebäudeecken vorbei. Aber kein Polizeigleiter heftete sich auf seine Spur.
    Noch gab es keinen zweiten Raketenstart. Crystals Detektor würde so einfache Impulse wie die Zündbefehle an ein Pulvertriebwerk eindeutig registrieren, aber leider nicht ebenso eindeutig lokalisieren.
    Über Funk las Jocelyn den Flugblatt-Text vor.
    »Was hältst du davon?«, fragte er schließlich.
    »Eindeutig ein Kranker. Er scheint entschlossen zu sein, weiterzumachen. Du vermutest ihn mitten in der Menge?«
    »Ich bin überzeugt davon. Und ich hatte schon mit Reges zu tun, den Leuten von Regeneration. Sie sind Chaoten.« Kalt fügte er hinzu: »Egal, ob wir Einzelne oder eine Gruppe vor uns haben – wir werden die Kranken innerhalb weniger Tage hinrichten.«
    Die beiden Gleiter kamen von Norden und Westen, steuerten den Treffpunkt an und landeten nebeneinander auf einer Rasenfläche, die mit Papier und anderem Abfall bedeckt war. Niemand hielt die Pflege der Natur noch für wichtig, das war eine unrealistische Sache, die zu nichts führte. Kranke mochten im Düngen von Gras und Pflanzen einen krankhaften Sinn sehen, nicht die neue Gesellschaft des Planeten.
    Jocelyns Blick streifte Crystals endlos lange Beine, als sie ihren Gleiter verließ. »Früher oder später macht jeder Kranke einen Fehler«, dozierte er. »In unserem Fall vermutlich früher, weil keiner weiß, dass Outsider vor Ort sind.«
    »Schon möglich.« Während Crystal und Jocelyn warteten, die Anzeigen ihrer Spezialgeräte beobachteten, die Durchsagen des Polizeifunks mithörten und unwichtige Nachrichten von den wichtigen aussonderten, schlugen die Entarteten zum zweiten Mal zu.
    Diesmal war es ein anderer Schauplatz.

15.
    Plaza Station füllte sich. Es war abends sechs Uhr, die Ströme der zurückkehrenden Menschen aus dem Stadtkern mischten sich mit den Massen, die den umgekehrten Weg gehen mussten. Ununterbrochen kamen Schwebezüge aus allen Richtungen, entluden ihre Menschenfracht, sogen Hunderte an und fauchten davon. Dies geschah auf zehn Ebenen, die untereinander durch breite Treppen und Rampen verbunden waren. Niemand beachtete den breitschultrigen Mann mit dem faltigen braunen Gesicht und dem breiten Stoffstreifen über der Stirn, der neben einem kleineren Mann an der obersten Brüstung des Lichthofs lehnte und nach unten blickte.
    Drei Minuten nach sechs erfolgte auf der zweiten Ebene eine krachende Explosion. Ein stählernes Doppelschott wurde aus den Angeln gerissen, beide Platten wirbelten davon und schlugen tiefe Schrammen in die Wände. Eine schwarze Qualmwolke drang aus der Öffnung. Schreiend rannten die Menschen nach allen Seiten davon.
    Aus dem verlassenen Lagerraum zuckten grelle Blitze. Zwischen ihnen bewegte sich eine riesige schwarze Gestalt. Als sie aus dem Qualm hervorglitt, sah man, dass es sich um einen altertümlichen Roboter handelte, ein Modell, das früher einfachste Reinigungsarbeiten durchgeführt hatte.
    Auf breiten Gleisketten ratterte die Maschine aus der Wolke aus Ruß und Dampf heraus, nahm Kurs auf eine Säule und begann in rasender Eile zu arbeiten. Ein Fach öffnete sich, ein Handlungsarm bewegte sich schnell.
    Die dröhnenden Echos waren noch nicht verklungen, als eine Düse aufzischte. Zwei zusätzliche Arme zogen aus einem aufklappenden Fach einen riesigen Bogen in auffallender Farbe. Der versprühte Klebstoff bedeckte eine Glassitscheibe, auf der riesige Buchstaben schillerten. Das Plakat, fast einen Quadratmeter groß, klebte augenblicklich und wurde mit vier, fünf zielgerichteten Bewegungen festgestrichen.
    Augenblicklich leuchteten die Buchstaben auf.
    Mit rasenden Ketten drehte sich die Maschine, ihre optischen Systeme identifizierten das nächste Ziel. Die Glasscheibe eines Zeitschriftengeschäftes befand sich hinter einer Gruppe entsetzt auseinander rennender Passanten. Zwei Sekunden später haftete dort ebenfalls ein

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