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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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organisieren. Ich glaube, ich habe schon einen Plan.«
    Daargun sah seinen Chef an. Wenn Bull einen solchen Ausdruck zeigte, war sein Plan raffiniert. Raffiniert, rücksichtslos und absolut tödlich für seine Gegner oder diejenigen, die sich ihm in den Weg zu stellen wagten.

17.
    Imperium-Alpha
    1. Ein Roboter darf keinem menschlichen Wesen Schaden zufügen oder durch Untätigkeit zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden widerfährt.
    2. Ein Roboter muss den von Menschen erteilten Befehlen gehorchen, es sei denn, ein solcher Befehl stünde im Widerspruch zu Gesetz 1.
    3. Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, wenn dies nicht im Widerspruch zu Gesetz 1 und 2 steht.
    So lauten die ›Asimovschen Robotergesetze‹, nach denen grundsätzlich alle terranischen Roboter programmiert sind – auch die Kampfroboter und sogar jene vom Typ TARA-III-UH.
    Durch den Waringer-Effekt wurde bei Robotern mit Plasmazusatz diese Programmierung jedoch aufgehoben. Die unbekannte fünfdimensionale Strahlung der Sonne Medaillon machte diese biopositronischen Roboter ebenso wie die Terraner zu Aphilikern. Und so geschah es, dass die ›Asimovschen Gesetze‹ zum Schutz der Menschen nicht mehr zum Tragen kamen …
    Es befiel den Kampfroboter von einem Augenblick zum anderen. Mit ihm ging eine seltsame Verwandlung vor sich, die er sich vergeblich zu erklären versuchte – und gegen die er heftig ankämpfte.
    Der Kampf in seinem Innern nahm immer ärgere Formen an. Das biologische Zellplasma und die Positronik rangen miteinander um die Herrschaft über den Roboterkörper.
    Der TARA-III-UH stand in einem Korridor von Imperium-Alpha Wache. Auf der einen Seite lag ein großes Warenmagazin, in der anderen Richtung führte der Korridor zum Regierungssektor. Dort konferierte Reginald Bull schon seit Tagen mit seinen engsten Vertrauten. Die Nicht-Aphiliker waren ein bislang ungelöstes Problem. Es schien kein Mittel zu geben, sie auszurotten. Deshalb beriet man sich pausenlos. Eine Geheimkonferenz löste die andere ab.
    Diese gefühlsabhängigen Nicht-Aphiliker waren unheilbar krank, deshalb mussten sie beseitigt werden. Eine logische Schlussfolgerung, zu der man zwangsläufig kommen musste. Und doch – der Kampfroboter zweifelte.
    Irgendetwas zwang ihn dazu, seinen Posten zu verlassen. Ruckartig zog er sich auf seinen energetischen Prallkissen in eine Nische zurück. Er verkroch sich, als hätte er irgendetwas zu verbergen. Dabei war ihm äußerlich nichts davon anzumerken, dass in ihm ein unheimlicher Kampf tobte – sah man davon ab, dass die ruckartige Weise seiner Fortbewegung auf Funktionsstörungen hindeutete.
    Etwas stimmte ganz und gar nicht mit ihm.
    Wieder meldete sich die Positronik, sein ›Gewissen‹: Es ist nicht recht … Kein Roboter darf zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden widerfährt. Und durch die Aphilie kommt die gesamte terranische Menschheit zu Schaden.
    Welche ungeheuerlichen, geradezu blasphemischen Gedanken! Dachte er, ein TARA-III-UH-Roboter mit der Eigennummer 787, in solchen Bahnen? Welche unheimliche Macht verleitete ihn dazu? Das waren die Gedanken eines Kranken, eines emotionsgestörten Nicht-Aphilikers. Wie kam es, dass ausgerechnet er, ein Kampfroboter, das gefühlsmäßige Denken dem logischen, zweckbestimmenden voranstellte?
    Die Positronik deckte über die Balpirol-Halbleiter das biologische Zellplasma mit zerstörerischen Impulsen ein, versuchte, es mit destruktiven Gedanken wider die Aphilie zu infizieren. Doch das aphilische Zellplasma widersetzte sich allen Beeinflussungsversuchen. Es parierte die Angriffe, versuchte die Balpirol-Halbleiter zu blockieren und die Herrschaft über den Roboterkörper zu behalten.
    Das gelang für einige Augenblicke, die das aphilische Zellplasma nutzen wollte, um die Besatzung von Imperium-Alpha auf sich aufmerksam zu machen. Wenn es gelang, den Roboterkörper kurzzuschließen, sodass er zur Bewegungslosigkeit erstarrte, würden die Spezialisten den TARA-III-UH einer eingehenden Untersuchung unterziehen. Dann würden sie auch den Fehler in seiner Positronik finden, was in weiterer Folge dazu führen musste, dass sie von der non-aphilischen Einstellung der Positronik erfuhren.
    Das Zellplasma dirigierte einen der beiden Tentakelarme mit den Greiferwerkzeugen in die Höhe der Körperklappe, hinter der die Programmierungsplatten lagen. Die Greifwerkzeuge waren gerade dabei, die Klappe zu öffnen – da errang die Positronik die Herrschaft

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