Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ließ den Lauf aufglühen und sprengte das Magazin. Skalter schleuderte den detonierenden Strahler über die Brüstung und zog seine zweite Waffe.
    Im Robotwerk war die Hölle losgebrochen. Fehlschaltungen hielten die Produktion an, fehlgeleitete Kommandos verursachten zusammen mit teilweise ausgefallenen Reglern ein Chaos auf den automatischen Fertigungsstraßen.
    Mingus schoss wild um sich. In seinem Hass, der durch vernünftige Überlegungen nicht mehr blockiert wurde, hatte er von Anfang an übersehen, dass selbst wenn er Beiger tötete, eine andere Person mit demselben Programm an dessen Stelle treten würde. Nichts änderte sich.
    Eine Ameise hatte gegen ein Raumschiff mehr Chancen als Skalter Mingus gegen die aphilische Gesellschaft.
    Jocelyn, der Specht, und Crystal stießen mit dem Gleiter wie Geier in die Tiefe, als die ersten Meldungen eintrafen. Sie erreichten den Eingang des Werks, als von allen Seiten auch Wachen und Polizisten ins Innere stürmten.
    Sirenen heulten. Schüsse waren zu hören. Unzählige Kommandos, die sich zum Teil widersprachen, hallten aus Lautsprechern. Über den Abzugsöffnungen des Zentrums stand erster Rauch. Der stechende Gestank brennender Isolationen breitete sich aus.
    »Dort entlang!«, schrie Jocelyn, sprang auf einen vorbeischwebenden Löschzug und klammerte sich fest. Crystal warf sich auf einen mit Hilfsgeräten und Mannschaften beladenen Gleiter, der ebenfalls durch einen Notschacht in die Fabrik raste.
    Alarm in der Zentrale!
    Beiger durch Attentat getötet.
    Attentäter wehrt sich verzweifelt. Mehrere Verletzte.
    Hilfsmaßnahmen sind eingeleitet.
    Feueralarm! Computeralarm! Strahlenalarm!
    Und über allem die Geräusche von Schüssen und Sirenen, von berstenden Behältern und tobenden Fabrikationsanlagen und Schreie.
    Hin und wieder donnerten die Echos schwerer Explosionen durch das Werk.
    Der Löschzug, an dessen Fahrerkabine sich Jocelyn klammerte, durchstieß dichte Qualmwolken. Nach verblüffend kurzer Zeit erreichte er fast gleichzeitig mit Crystals Gleiter die riesige Zentrale.
    Jocelyn sprang ab und rollte zur Seite. Irgendwo über ihnen schwebte eine der versprochenen Kameras. Löschkanonen schickten ihre aerosolen Eruptionen in die Glutkerne brennender Schaltelemente.
    »Dort oben, Jocelyn!« Crystal rannte an ihm vorbei. Niemand beachtete die beiden nicht Uniformierten. Jocelyn wich einem Löschrobot aus, starrte in die Höhe und sah einen großen, breitschultrigen Mann, der eben über eine Rampe kletterte. Ununterbrochen schoss er auf Männer und Maschinen, die ihn eingekesselt hatten.
    Das war der Kranke!
    Jocelyn suchte nach einer Möglichkeit, den Mann zu töten, die Hinrichtung zu vollziehen. Er hob seine Waffe und zielte durch die treibenden Wolken von Dampf. Sekundenlang wurde das Bild undeutlich, und ehe er abdrücken konnte, löste sich ein mehrere Meter breites Wandsegment und stürzte aufglühend nach vorn. Das oberste Stück traf den Kranken, der von der Rampe geworfen und unter einem Trümmerhagel begraben wurde.
    Jocelyn fluchte unbeherrscht und rannte zum Schaltpult. Sein Arm wischte mit aller Kraft über die Batterien von Sensoren und Reglern. Er richtete innerhalb von nicht einmal zwei Minuten ein Millionenchaos durch Fehlschaltungen an. Dann rannte er weiter; er erkannte schemenhaft ein Portal, durch das einige Männer flüchteten. Auch die Gestalt Crystals glaubte er zu erkennen. Tatsächlich. Sie hielt ihn auf, als sie in einem rauchenden Korridor standen.
    »Der zweite Mann ist noch irgendwo hier«, stieß sie hervor. »Was hast du am Schaltpult gemacht? Das hat Reginald Bull keinesfalls gewollt.«
    Er knurrte zurück, während sie in den Gang hinausliefen: »Ich erledige die Sache, wie ich es will. Ich bin ein Outsider. Nur ich bin für mich und mein Vergnügen verantwortlich.«
    Sie schrie wütend zurück: »Aber ich will die Prämie! So war es ausgemacht!«
    Durch Flammen und Rauch, vorbei an schreienden Menschen und an Personen in Feuer hemmender Kleidung hasteten sie an unzähligen Türen vorüber.
    »Ich brauche keine Prämie. Ich erledige alles, wie ich es für richtig halte. Niemand wird mir befehlen!«
    »Aber … die Kameras.«
    Jocelyn umklammerte ihren Arm und stieß wahllos eine der Türen auf. Crystal riss sich los und zog die Waffe. Als sie den Lauf hob und gleichzeitig zurücksprang, sah sie das kalte Grinsen und das Glitzern der Augen.
    »Die Kameras werden bestenfalls registrieren, dass du mich umbringen willst.« Der

Weitere Kostenlose Bücher