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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unmöglich war, sich in die Rolle hineinzudenken. Es gelang ihm einfach nicht. Frauen sicherten den Nachwuchs und Kinder den Fortbestand der Menschheit. Kein Zweifel, dass sie wichtig für die Zivilisation waren. Aber man trieb doch keinen Personenkult mit ihnen. Es war einfach nicht einzusehen, dass der Tod einer Person mehr sein sollte als ein Bruchteil der allgemeinen Sterbequote.
    Casaya versuchte, das Problem von einer anderen Seite anzugehen. Er selbst hing am Leben. Dafür war der Selbsterhaltungstrieb verantwortlich. Das war genauso wie der Sexualtrieb. Dagegen kam man nicht an. Es war ein innerer Zwang, diesen Trieben zu folgen. Aber Casaya hatte nie von einem ›Nächstenerhaltungstrieb‹ gehört.
    Er suchte nicht weiter nach logischen Erklärungen für die Verhaltensweise der aphilischen Nullen. Es gab nur den Ausweg, dieses Pestgeschwür aus der Menschheit herauszuschneiden, damit wieder Ordnung in der Welt herrschte.

18.
    Die Überlebensgruppe aus etwa vierhundert Personen hatte die Basis Carteys Kopf bereits vor etlichen Tagen verlassen. Die Männer und Frauen aus Roi Dantons engstem Kreis hatten sich dezentralisiert und an einem anderen Treffpunkt gesammelt. Dieser Treffpunkt besaß die Tarnbezeichnung ›Eldrins Faust‹.
    Es handelte sich um einen weitläufigen, mit urweltlichen Baumriesen bestandenen Hügel, von denen einer so verwachsen war, dass seine ineinander verschlungenen Äste an eine menschliche Faust erinnerten. ›Eldrins Faust‹ lag etwa fünfhundert Kilometer westlich Roi Dantons Operationsbasis; der Hügel wurde von künstlich angelegten Höhlen durchzogen, in denen Waffen, Lebensmittel und Medikamente der OGN lagerten. In einem Lagerraum befanden sich auch zwanzig Kampfroboter des Typs TARA-III-UH, deren Zellplasma die Immunen entfernt hatten. Roi Danton beabsichtigte allerdings nicht, diese Roboter gegen die Aphiliker in den Kampf zu schicken.
    Diese Menschen waren für ihren seelenlosen Zustand nicht selbst verantwortlich. Nicht die Aphiliker mussten bekämpft werden, sondern die Aphilie an sich. Und die eigenen Kampfroboter wurden hauptsächlich für Schwerarbeiten eingesetzt, um Lasten zu befördern, die mobilen Wohnlager aufzustellen oder zu demontieren und die technische Ausrüstung zu betreuen.
    Nach und nach trafen die dezentralisierten Gruppen bei Eldrins Faust ein. Fast alle wussten über gesteigerte Aktivitäten der so genannten Null-A-Jäger zu berichten. Roi Danton hatte selbst schon mit Hilfe der Ortungsgeräte festgestellt, dass es im Luftraum über Borneo von schwer bewaffneten Luftgleitern der aphilischen Regierung wimmelte. Die Meldungen der eintreffenden Gruppen bestätigten seine Vermutung, dass die Regierung zum großen Schlag ausholte.
    Rhodans Sohn war vorbereitet. »Wir machen hier nur Zwischenstation«, erklärte er seinen Leuten. »Wir sammeln uns und marschieren dann weiter ins Unberührte Tal. Alle Stützpunkte auf Borneo werden vorerst geräumt. Ich habe unsere Mittelsmänner verständigt, dass sie sich an den Sammelstellen einfinden sollen. Zu jenen, die nicht über Funk zu erreichen waren, sind Boten unterwegs. Sie alle werden sich früher oder später im Unberührten Tal einfinden.«
    »Welche Bewandtnis hat es mit diesem Tal?«, erkundigte sich Sylvia Demmister, die den einen Teil des lebenden Buches der Liebe personifizierte.
    Als sie nicht sofort Antwort erhielt, ergriff ihr Partner Sergio Percellar das Wort. »Glaubt ihr denn wirklich, dass wir irgendwo auf Borneo vor den Jägern sicher sein werden?«, gab er zu bedenken. »Sie werden unserer Spur folgen und uns im Versteck aufstöbern. Oder einer aus den eigenen Reihen wird das Versteck unter der Folter verraten.« Bitter fügte er hinzu: »Ich kenne die Methoden der Aphiliker nur zu gut. Wir müssen kämpfen, statt uns vor ihnen zu verkriechen.«
    Sylvia Demmister und Sergio Percellar waren erst seit knapp einem Monat bei Roi Dantons Überlebensgruppe auf Borneo. Von jenem Tal, das unberührt genannt wurde, hörten sie in diesem Augenblick zum ersten Mal.
    »Wir sind nicht so naiv, anzunehmen, dass es irgendwo auf Borneo ein sicheres Versteck gibt«, antwortete Danton auf Sergios Frage. »Auch das Unberührte Tal wird eines Tages von den Aphilikern entdeckt werden. Ainra, erkläre unserem Buch der Liebe, welche Bewandtnis es damit hat.«
    Ainra war eine schlanke Eingeborene von 18 Jahren. Ihr Stammbaum ließ sich bis zu den wilden Dajaks zurückverfolgen, die noch vor eineinhalb Jahrtausenden

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