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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Regenwälder Borneos beherrscht hatten.
    Ainras Haut war verhältnismäßig hell, ihr schwarzes, fast borstiges Haar stand in exotischem Kontrast dazu. Sie hatte den kleinen Wuchs ihres Stammvolks, war jedoch keineswegs stämmig, vielmehr besaß sie einen schlanken, kraftvoll trainierten Körper. Schon mit sechs Jahren war sie zu Roi Dantons Gruppe gestoßen und hatte eine Kampfausbildung genossen. Das verband sie mit allen Mitgliedern der OGN; das Leben unter den Aphilikern war ein harter, gnadenloser Kampf. Und das formte auch gefühlsbetonte Menschen.
    »Das Unberührte Tal stellt nur eine Zwischenstation auf unserem Weg in die Emigration dar«, erklärte Ainra. »Dort steht ein Großtransmitter neuester Bauart. Das Besondere an diesem Gerät ist, dass es ortungstechnisch nicht erfasst werden kann. Das heißt, der Transmitter selbst könnte aus geringer Entfernung schon geortet werden, aber ein Modulations-Reflektor verhindert, dass ankommende oder abgestrahlte Körper einen Strukturschock erzeugen. Es gibt keine verräterischen Schockwellen mehr. Über diesen Transmitter gelangen wir in unseren eigentlichen Stützpunkt, dessen Lage und Besonderheiten noch geheim bleiben. Ich muss gestehen, dass Roi mir selbst kaum mehr als den Namen verraten hat. Der Stützpunkt heißt Porta Pato. Sobald wir ihn erreicht haben, sind wir vor den Aphilikern sicher.«
    Ihren Ausführungen folgte ein kurzes Schweigen. Schließlich fügte Sylvia Demmister hinzu: »Mir behagt es nicht, dass ich mich vor den Aphilikern verkriechen soll. Damit überlassen wir das Geschick der Erde diesen gefühllosen Kranken.«
    »Davon kann keine Rede sein«, widersprach Roi Danton bestimmt. »Ich bin selbst nicht glücklich darüber, dass wir von der Bildfläche verschwinden müssen. Aber uns bleibt keine Wahl. Porta Pato ist für den Notfall gedacht. Und einen Notfall haben wir jetzt. Wenn wir uns nicht zurückziehen, werden uns die Aphiliker aufreiben. Viele von uns sind bereits gefallen, einige in Gefangenschaft geraten. Wir könnten den Kampf gegen die Aphiliker natürlich aufnehmen. Doch abgesehen davon, dass dies unseren Untergang nur beschleunigen würde, will ich keinen Bruderkrieg. Die Aphiliker sind keine Bestien, sondern Kranke. Und es ist moralisch und ethisch nicht vertretbar, diese Kranken zu töten – es sei denn aus Notwehr.«
    In Eldrins Faust waren bereits über hundert Immune aus allen Teilen des Landes eingetroffen. Ihre Berichte zeigten deutlich, dass die Aphiliker zu einer Hetzjagd bisher noch unbekannten Ausmaßes gegen die Null-A aufgerufen hatten.
    Ein Ehepaar, das mit einer Gruppe von zehn Personen aufgebrochen war, hatte als Einziges die Säuberungsaktion in einer Wohnsiedlung überlebt. Die Immunen hatten schon seit Jahren unter Aphilikern gelebt und sie zu täuschen verstanden. Doch als sie Roi Dantons Ruf gefolgt waren und sich auf den Weg zu einer Sammelstelle gemacht hatten, waren sie in eine teuflische Falle der Aphiliker geraten. Plötzlich war im Dschungel ein weinendes Kind aufgetaucht, vor ihnen davongelaufen und in die reißende Strömung eines Flusses geraten. Eine beherzte Frau war dem Kind in die Fluten nachgesprungen und hatte es gerettet. Erst als sie es in den Armen gehalten hatte, hatte sie den Roboter mit Bioplasthaut erkannt. Der Kind-Roboter war der Köder gewesen, und obwohl die kleine Gruppe Immuner sich verzweifelt gegen die von allen Seiten angreifenden Aphiliker in Kampfanzügen gewehrt hatte, waren bis auf das Ehepaar alle gefallen.
    Eine andere Gruppe aus zwanzig Männern und Frauen hatte schwere Verluste erlitten, als Kampfgleiter der Aphiliker sie bombardierten. Immerhin waren die Überlebenden den Landetruppen entkommen, wenn auch einige von ihnen schwer verletzt.
    Viele Immune, die sich an den geheimen Sammelstellen einfanden, mussten ihre Habe zurücklassen und einzeln und zu Fuß den Weg bis Eldrins Faust zurücklegen.
    Unvermittelt gab es auf dem Hügel Alarm. Die Vorposten meldeten die Annäherung von sieben Soldaten. Roi Danton selbst leitete die Verteidigungsmaßnahmen. Bevor er jedoch tödliche Waffen einsetzte, unternahm er den Versuch, die Soldaten zu überrumpeln und gefangen zu nehmen.
    Zusammen mit dem ›letzten Liebespaar‹, Ainra und zwei weiteren kampferfahrenen Immunen fiel Roi Danton den Soldaten in den Rücken. Nur Paralysatoren kamen zum Einsatz. Als sie die Gefangenen auf Antigravplattformen zu Eldrins Faust brachten, wurde einer der Soldaten von einem Kind als

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