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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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notdürftig geschient waren, auf der anderen Seite unter der Achsel. Dabei sah er sich die Frau genauer an.
    Sie war klein und wirkte in dem Tarnanzug ziemlich untersetzt. Aber wenn sie sich bewegte, warf ihre Kleidung an manchen Stellen Falten, während sich an anderen ihre Formen abzeichneten. Sie war sehr weiblich und sprach Casaya selbst in dieser Situation sexuell an. Ihre Haut war ungewöhnlich hell, und das rote Haar stand zu ihren dunklen Augen in starkem Kontrast.
    »Wer bist du?«, fragte sie, während sie den Verwundeten durch die Menge zum Transmitter trugen.
    »Andor Casaya …«
    »Der Held?«, meinte sie anerkennend und fügte erklärend hinzu: »Djak hat mir erzählt, dass du unter Einsatz deines eigenen Lebens eine Gruppe vor den Soldaten gerettet hast. Ich heiße Sylvia Demmister und bin der weibliche Teil des Buches der Liebe.«
    Casaya hätte den Verwundeten beinahe losgelassen, als ihm die Frau eröffnete, wer sie war. Auf der ganzen Welt wurde fieberhaft nach jenen gesucht, die dieses Buch der Liebe auswendig kannten und seinen Inhalt wie Gift in die Hirne der Menschen säten. Und nun war er einem solchen lebenden Buch ganz nahe.
    Es wäre verlockend gewesen, die Gelegenheit zu ergreifen und die Frau zu töten. Das würde vielleicht sogar unbemerkt bleiben.
    »Was ist los mit dir, Kamerad?«, fragte Sylvia Demmister misstrauisch. »Seit du weißt, wer ich bin, wirkst du verstört.«
    Er versuchte ein Lächeln. »Ich habe schon viel von dir gehört, und das hat mich beeindruckt …«
    Hatte sie Verdacht geschöpft?
    Sie erreichten den Transmitter. Die Männer machten für den Verwundeten Platz. Sylvia Demmister traf Anstalten, sich zurückzuziehen, aber Casaya hatte plötzlich kein Interesse mehr, ihr zu folgen. Musste es nicht seine vordringlichste Aufgabe sein, herauszufinden, wo der Geheimstützpunkt der OGN lag? Vor allem, da bereits über tausend Kranke abgestrahlt worden waren?
    Hier in Zentralborneo stand er, Casaya, auf verlorenem Posten. Bis die Roboterschlacht beendet war, würden alle Null-Aphiliker längst geflüchtet sein. Wenn es ihm aber gelang, sich mit ihnen nach Porta Pato abstrahlen zu lassen, konnten die Truppen über ihn den Stützpunkt ausfindig zu machen.
    Unaufhaltsam verschwanden diese Verrückten durch das Transmitterfeld. Die Reihe kam an den Verwundeten, den Casaya transportiert hatte. Niemand schien etwas dabei zu finden, dass er selbst inmitten von Frauen und Kindern die Stufen emporstieg …
    Plötzlich spürte er wieder den festen Griff am Arm. »Aber, aber«, sagte Sylvia Demmister mit leichtem Spott. »Ist unser Held gar müde?«
    Er wandte sich ihr zu und sah das Funkeln in ihren Augen. War das eine Herausforderung? Wenn er nur die Gefühlsäußerungen der Kranken besser deuten könnte. Er sollte die Frau wirklich töten. Sofort – und sich dann vom Transmitter zu dem Geheimstützpunkt abstrahlen lassen. Das wäre das Vernünftigste gewesen. Aber er verpasste den richtigen Zeitpunkt.
    Während er an Sylvia Demmisters Seite zurückging, sah er, wie etwas durch das Dickicht über der Schlucht brach und dann, langsamer werdend, herabschwebte und schließlich sanft landete. Casaya hatte nur erkennen können, dass es sich um einen Roboter handelte, der eine scheinbar leblose Gestalt in den Armen hielt. Danach wurde ihm von der Menge die Sicht verstellt.
    Dennoch blieb er nicht lange im Ungewissen über diesen Vorfall. Die Nachricht breitete sich schnell aus, und bald wusste es jeder in der Schlucht.
    »Einer der Roboter, die uns zu Hilfe gekommen sind, hat Ainra aus den Händen der Aphiliker gerettet.«
    Das traf Casaya wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Wenn es ihm nicht gelang, die Indoterranerin zum Schweigen zu bringen, würden bald alle erfahren, wer er war.
    Ainra besaß gerade noch die Kraft zu erzählen, wie sie gerettet worden war, bevor sie das Bewusstsein verlor.
    Sie hatte versucht, die feindlichen Linien zu durchbrechen und ins Tal zu gelangen. Doch man hatte sie gefangen genommen. Viel Mühe, sie zu verhören, machten sich die Soldaten erst gar nicht. Sie wurde zum Tode durch Erschießen verurteilt. Das Exekutionskommando trat zusammen, während im Luftraum die Roboterschlacht tobte. Noch bevor die Soldaten Ainra hinrichten konnten, landete eine Gruppe von bunt zusammengewürfelten Robotern. Einer der Maschinen gelang es, Ainra zu retten, während die anderen im Feuer der Aphiliker verglühten.
    »Bringt sie in ein Lazarett!«, verlangte Roi

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