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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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davon und sprang von Bord.«
    Bruder-acht musterte ihn misstrauisch. »Und jetzt?«, fragte er schließlich.
    »Ich möchte Bruder Serafino aufsuchen«, antwortete Vater Ironside kühl. »Wie ich ihn kenne, hat er sich um mich schon halb zu Tode geängstigt.«
    Während Vater Ironside würdevoll davonschritt, von niemandem behindert, landete in einem Waldstück vierzig Kilometer westlich der Raumhafengrenze Roi Danton. Er war aus der SOL abgesprungen, als sich der Schwerpunkt des Schiffs in acht Kilometern Höhe befunden und Vater Ironside längst begonnen hatte, mit seinen waghalsigen Manövern die Aufmerksamkeit der Bodentruppen auf sich zu lenken. Danton hatte die SOL auf der dem Raumhafen abgewandten Seite verlassen. Er war ziemlich sicher, dass sein Flug, der sich im Gegensatz zu dem von Ironside geradlinig vollzogen hatte, unbemerkt geblieben war. Er streifte sich die Montur vom Leib und verbarg sie an einer Stelle, die er schnell wiederfinden konnte.
    Dann prüfte er die Maske, die er vor dem Absprung angelegt hatte. Er sah wieder aus wie an jenem Abend, als er Vater Ironside zum ersten Mal begegnet war.
    Roi Danton machte sich auf den Weg nach Terrania City.
    Zwei Dinge sind noch zu berichten:
    Die SOL trat planmäßig in den Linearraum ein und flog fünf Stunden lang mit unbekannter Geschwindigkeit in eine unbekannte Richtung. Als sie ins Einstein-Kontinuum zurückfiel, zeigte sich auf den Schirmen das gewohnte Bild des Mahlstroms, ein Chaos aus Gaswolken und Materieschleiern, in dem selbst modernste Mess- und Beobachtungssysteme höchst unvollkommen arbeiteten. Überschlägige Rechnungen ergaben, dass sich die SOL im Laufe der fünf Stunden etwa zweitausend Lichtjahre von der Erde entfernt hatte.
    Unverzüglich wurde begonnen, alle Funktionen des Fernraumschiffs zu überprüfen. Es stellte sich heraus, dass Autopilot und Bordrechner die Kontrollen freigegeben hatten – auch für die schwer bestückten Geschützstände. Perry Rhodan und seine Mannschaft waren in der Tat die Herren der SOL.
    Drei Stunden später stand fest, dass die Koordinaten der heimischen Galaxis aus den Speichern sämtlicher Rechner gelöscht worden waren. Damit erlosch die letzte Hoffnung, dass die SOL schnell für den Zweck verwendet werden könne, für den sie gebaut worden war, nämlich die Heimat der Menschen anzufliegen.
    Perry Rhodan nahm die Hiobsbotschaft gelassen auf. »Wir hatten es uns ohnehin nicht so leicht vorgestellt, nicht wahr?«, sagte er. »Es wird uns Schweiß und Schmerzen kosten zu erfahren, in welcher Richtung wir die Milchstraße zu suchen haben. Aber wir werden es schaffen, das verspreche ich!«
    Die SOL driftete durch den Einstein-Raum, während die Untersuchung des Schiffsinnern weiterging. Perry Rhodan war mehr als dreißig Stunden ununterbrochen auf den Beinen, als ihn schließlich die Müdigkeit packte und er sich in sein Privatquartier zurückzog.
    Trotz seiner Müdigkeit unfähig, Schlaf zu finden, lag er auf dem Bett, die Arme unter dem Kopf verschränkt, und starrte dumpf brütend zur Decke empor. Ein Hologramm zeigte ihm wie Irrlichter aufflammende Gasschleier des Mahlstroms, die Hinterlassenschaft der Kollision zweier Galaxien. Plötzlich erschien weit im Hintergrund ein bunter, glitzernder Funke, tanzte über das Bild und zeichnete in ruckartigen, blitzschnellen Bewegungen Buchstaben. Eine Einblendung wies den Vorgang als Hyperfunknachricht aus.
    Perry Rhodan fuhr jäh in die Höhe. Staunend las er:
    DIE PROPHEZEIUNG BEGINNT SICH ZU ERFÜLLEN. SIEBEN SIEGEL MÜSSEN GEBROCHEN WERDEN … ABER ERST DAS LETZTE ÖFFNET DIE TÜR ZU FREIHEIT UND VOLLKOMMENHEIT …
    Fast eine Minute lang war die Schrift zu sehen. Erst als sie erlosch, schwang Perry Rhodan sich vom Bett. Ein gemurmelter Befehl schaltete eine Interkomverbindung in die Zentrale.
    »Haben wir während der vergangenen fünf Minuten Hypersprüche empfangen?«, wollte Rhodan wissen.
    Der Funker starrte ihn verblüfft an. »Nein, Sir! Ich meine, wer sollte …«
    »Vergewissern Sie sich!«
    Der Mann wandte sich kurz aus dem Erfassungsbereich ab. »Kein Spruch eingegangen, Sir«, wiederholte er gleich darauf seine ursprüngliche Behauptung.
    »Danke.« Rhodan schaltete um zur technischen Abteilung und versuchte zu ermitteln, ob es möglich war, von irgendwo im Schiffsinnern eine Nachricht so in die Kommunikation einzuspeisen, dass sie als Hyperfunkmeldung erschien. Die Frage wurde eindeutig verneint. Was er gesehen hatte, war also eine an den

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