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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kosum. »Ich hoffe, die drei Quintadimbomben reichen aus, die Substanz der Wolke so zu dezimieren, dass der Rest nicht mehr existenzfähig ist. Wir haben die Pflicht, eine solche Erscheinung, die Sonnen und Kraftwerke anzapfen kann und damit das Leben auf besiedelten Planeten ernsthaft gefährdet, unschädlich zu machen. Sie könnte Tod und Verderben über die belebten Welten des Mahlstroms bringen.«
    Wie Tentakel griffen die Ausbuchtungen der Dunkelwolke weiter ins System hinein. Sie bewegten sich mit annähernd halber Lichtgeschwindigkeit, was hochwertige energetische Prozesse vermuten ließ.
    Minuten vor Ablauf der halben Stunde meldete der Ertruser Maligger, der die Kolonie geleitet hatte, den Abschluss der Evakuierung.
    Kosum startete sofort. Die SZ-1 verließ gerade die Atmosphäre und stieß in den freien Weltraum vor, als die Leistung der Kraftwerke wieder abfloss. Die Triebwerke fielen aus, das Schiff wurde von der Schwerkraft des Planeten in eine elliptische Kreisbahn gezwungen, die nach ersten Berechnungen in spätestens drei Stunden zum Absturz führen müsste.
    Von einer Sekunde zur anderen war die SERT-Haube wertlos geworden. Mentro Kosum ließ sie in die Höhe fahren. »Wir müssen die Quintadimbomben sofort abstrahlen«, sagte er zu Romeo. »Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen?«
    »Alles fertig, Sir«, antwortete der Roboter.
    »Dann – Feuer!«
    Es wurde finster an Bord. Die Lebenserhaltungssysteme einschließlich der Andruckabsorber fielen aus, als alle noch verfügbare Energie zu den drei Transformkanonen umgeleitet wurde, die mit je einer Quintadimbombe geladen waren.
    Kosum spürte, dass ein neuer Schwächeanfall ihn zu übermannen drohte. Aus den Augenwinkeln sah er mehrere Offiziere der Zentralebesatzung bewusstlos in sich zusammensinken, während er selbst mit aller Kraft gegen eine Ohnmacht ankämpfte.
    Urplötzlich flammte die Beleuchtung wieder auf, heller als zuvor. Die Triebwerkskontrollen meldeten Energieüberlastung. Alarmsirenen gellten, und Feldsicherungen schlugen dutzendweise durch.
    »Defensivschirme aktivieren!«
    Kosum ahnte, was geschehen war. Die mit der überlichtschnellen Ortung gekoppelte Panoramagalerie zeigte, dass die Dunkelwolke verschwunden war. Allerdings wurde das Malibu-System von einem filigranen Netz leuchtender Fäden durchzogen. Die Vernichtung der Dunkelwolke hatte die schlagartige Freisetzung der in ihr gespeicherten Energien bewirkt, und diese Energien strömten in alles hinein, was irgendwie in der Lage war, Energien aufzunehmen.
    Die Oberfläche von Carrent-Fort ließ die neue Gefahr deutlich erkennen. Eis und Schnee waren geschmolzen, und die verbliebenen Seen begannen zu kochen.
    Der Hochenergie-Überladungsschirm der SZ-1 brach nach kurzem Flackern zusammen, aber die Entladungsblitze im Paratronschirm zeigten, dass die unvermindert heftig auf die SZ-1 einstürmenden Energien in den Hyperraum abgeleitet wurden.
    Mentro Kosum beschleunigte endlich mit Maximalwerten. Minuten später trat die SZ-1 in den Zwischenraum ein, in dem ihr die Energien der Dunkelwolke nichts mehr anhaben konnten.
    »Noch eine halbe Stunde, Perry«, sagte Galbraith Deighton eindringlich.
    Rhodan nickte. »Ich weiß, Gal. Aber noch ist Kosum nicht zurück. Wir müssen auf ihn warten, sonst verfehlt er uns; es gibt keinen anderen Treffpunkt.«
    Er fragte sich, ob sein alter Freund Reginald Bull, der trotz des Zellaktivators aphilisch geworden war, der Flotte wirklich den Befehl zum Angriff auf die SOL erteilen würde, sobald das Ultimatum ablief.
    Wahrscheinlich würde er es tun, denn es war logisch, und Gefühle spielten bei Bully keine Rolle mehr in seinen Überlegungen und Entscheidungen.
    Für kurze Zeit kehrten Rhodans Gedanken zu SENECA zurück. Inzwischen hatte er Erkundigungen eingezogen, die seine Befürchtungen relativiert hatten. Zwar wies SENECA tatsächlich einen Konstruktionsfehler auf, aber er hatte sich bei der Erprobung als so harmlos erwiesen, dass auf eine kostspielige und zeitraubende Behebung verzichtet worden war.
    Die Bio-Hyperinpotronik hatte in ihrem organischen Ego-Sektor, auch Selbstbehauptungssektor genannt, eine Baipirol-Halbleiterverbindung zu viel erhalten. Das führte dazu, dass SENECA immer dann, wenn ihm etwas mitgeteilt wurde, was er noch nicht wusste, die betreffenden Daten mit der Bemerkung ›Das wüsste ich aber‹ in Frage zu stellen versuchte, sozusagen, um sein ›Gesicht‹ zu wahren. Seine Entscheidungen wurden davon nicht

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