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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Entfernung von dreitausend Lichtjahren überblicken. Beide Galaxien waren aus dieser geringen Distanz riesige Feuerräder, aber trotz der hohen Geschwindigkeit, mit der ihre Sternmassen um das jeweilige Zentrum rotierten, schienen sie vollkommen stillzustehen.
    Irgendwo inmitten der riesigen Nabelschnur befand sich die Sonne Medaillon mit der Erde und ihrem Mond. Sie war weder optisch noch mit den Hypertastern auszumachen.
    Rhodans Gesicht verriet nichts von den Gedanken und Gefühlen, die ihn bewegten. Er war ein Geächteter, den man für krank erklärt und verjagt hatte, dennoch war er entschlossen, so bald wie möglich auf die Erde zurückzukehren, um denen zu helfen, die ihn vertrieben und mit dem Tode bedroht hatten.
    Perry Rhodan hatte den Emotionauten Mentro Kosum und Icho Tolot inzwischen zu sich gebeten, aber von Galbraith Deighton nichts mehr gehört. Er wunderte sich darüber, denn der Gefühlsmechaniker führte Anweisungen sonst in extrem kurzer Zeit aus. Bevor er mit Kosum und dem Haluter sprach, hätte er gern Klarheit über seinen Verdacht gehabt, dass an Bord der SZ-1 Alkohol ausgeschenkt worden war.
    Von Deighton fehlte immer noch jede Nachricht, als Kosum und Tolot die Hauptzentrale des Mutterschiffs betraten. Perry Rhodan schwenkte mit seinem Sessel herum. Er hatte einiges sagen wollen, aber was er sah, verschlug ihm für den Augenblick die Sprache.
    Icho Tolot kam entgegen seiner sonstigen Gewohnheit auf allen sechsen an, das heißt, er bewegte sich auf den je zwei Handlungs- und Laufarmen und beiden Säulenbeinen. Aber das allein war es nicht, was Rhodan schockierte. Es waren die vier Menschlein, die auf Tolots Rücken herumturnten und dabei vergnügt krähten.
    Im ersten Moment versuchte der Terraner sich an die Hoffnung zu klammern, es handele sich um zu groß geratene Siganesen. Doch diese Vorstellung war Unsinn, denn die Kleinen hatten nicht die grüne Gesichtsfarbe der Zwerge von Siga, sondern größtenteils den normalen samtbraunen Teint der integrierten Terravölker – und sie trugen Babykombinationen mit Windelhosen.
    Mentro Kosum grinste verlegen, als er Rhodans Gesichtsausdruck sah. Der Haluter wiederum störte sich überhaupt nicht an Perrys Fassungslosigkeit, sondern nahm eines der Kleinkinder und hielt es ihm entgegen.
    »Das ist Onkel Rhodan«, sagte er ungewöhnlich leise. Und, an Rhodan gewandt: »Das hier ist der kleine Mark Reginald Lincoln, Rhodanos.«
    Perry war derart verblüfft, dass er den kleinen Mark Reginald nahm. »Wie … was?«, stammelte er. Mark Reginald brüllte los und beruhigte sich erst wieder, als Tolot ihn zurück auf seine linke Schulter setzte.
    »Sir«, sagte Kosum betreten, »wir hatten anscheinend nicht daran gedacht, dass fünftausend Männer und fünftausend Frauen in vierzig Jahren nicht nur dienstliche Belange wahrnehmen, sondern sich – äh – menschlich näher kommen.«
    »Aber doch nicht so nahe!«, entfuhr es Rhodan.
    »Die Fortpflanzung ist ein fundamentales menschliches Bedürfnis, Freund Rhodanos.« Tolot wischte sich über seinen Kuppelkopf, auf dessen blanker Oberfläche ein feuchter Fleck zu sehen war. »Außerdem ist sie notwendig zur Arterhaltung. Du kannst den Kolonisten keinen Vorwurf machen. Schließlich hattest du ihnen nicht befohlen, kinderlos zu bleiben.«
    Perry Rhodan schluckte ein paarmal, dann hatte er sich wieder gefasst und sagte: »Nein, natürlich nicht, Tolotos. Ich hätte auch kein Recht zu einem solchen Befehl. Aber ich habe einfach nicht an diese Möglichkeit gedacht, als ich die Raumfahrer nach Carrent-Fort schickte. Wie viele Kinder sind es?«
    »Wir haben sie noch nicht registrieren lassen, Chef«, antwortete Mentro Kosum. »Aber es sind nicht wenige.«
    Das Zentraleschott öffnete sich, und ein hagerer Mann trat ein. Es war Alaska Saedelaere. Der Transmittergeschädigte massierte mit den Fingerspitzen seinen Hinterkopf. »Wer hat den Bengels eigentlich erlaubt, die Transportbänder des Hauptdecks stillzulegen und in den Korridoren Fußball zu spielen?«, fragte er stöhnend.
    »Fußball?« Perry Rhodan wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Außerdem unterbrach ihn ein Interkom-Anruf. Das gequälte Gesicht eines Mannes erschien, den Rhodan nicht kannte.
    »Ich bin der Koordinator der Bordverpflegungssysteme.« Der Mann klang gehetzt. »Wahrscheinlich kenne ich mich mit den Bedürfnissen an Bord der SOL noch nicht aus, aber es erscheint mir dennoch ungewöhnlich, dass die Versorgungsautomaten allein

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