Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
beendet hatte, nickte Rhodan. »Danke«, sagte er. »Sobald die SZ-1 zurückgekehrt ist, werde ich die Durchführung veranlassen. Vorerst kann ich niemanden von der Notbesatzung entbehren.«
    Er wurde von einem Anruf unterbrochen. Das Holo seines Armbandgeräts zeigte Galbraith Deightons Abbild. »Bully hat sich wieder gemeldet«, sagte der ehemalige Abwehrchef ernst. »Er stellt uns ein Ultimatum. Wenn wir diesen Raumsektor nicht innerhalb von zwei Stunden verlassen oder ihm einen stichhaltigen Grund für unser Verweilen nennen, will er der Beobachtungsflotte den Befehl zum Angriff auf die SOL erteilen.«
    »Er ist verrückt!«, entfuhr es Rhodan.
    »Bestimmt nicht, Perry«, entgegnete Deighton. »Wahrscheinlich haben ihn seine Ratsmitglieder unter Druck gesetzt, dass ihm keine andere Entscheidung blieb. Immerhin gibt er uns noch zwei Stunden Zeit.«
    »Und wenn Kosum bis dahin nicht zurück ist? – Ich komme in die Zentrale des Mutterschiffs.«
    Perry Rhodan verabschiedete sich von SENECA. Er fühlte die Last der Verantwortung, sah sich in die Enge getrieben, aber er dachte nicht im Traum daran, seine Pläne grundlegend zu ändern.
    Der Notruf von Carrent-Fort kam unterdessen deutlicher herein. Er wurde in einer Endlosschleife wiederholt. Icho Tolot antwortete über Hyperkom-Richtstrahl. »Hier SOL-Zelle-1, Tolot spricht. Wir haben Ihren Notruf empfangen und nähern uns Carrent-Fort. Bereiten Sie alles zur sofortigen Evakuierung der Kolonie vor.«
    Auf dem Schirm erschien das von Störungen verzerrte Gesicht eines Ertrusers. Auf Carrent-Fort lebten außer Terranern eine Vielzahl Ertruser, Epsaler und Siganesen.
    »Mein Name ist Maligger. Wir empfangen Sie gut, Sir. Alle Mitglieder der Kolonie stehen mit ihrem Gepäck in den Tiefbunkern des Raumhafens bereit. Was ist das für eine Dunkelwolke, die unser System einhüllt? Vorhin wurde die Wolke übrigens aufgerissen, aber sie hat sich wieder geschlossen.«
    »Es handelt sich um ein Null-Feld«, antwortete der Haluter. »Zur Zeit ist es müßig, darüber zu diskutieren, welcher Natur dieses Null-Feld ist und ob es eventuell sogar intelligent handelt. Wir landen, um alle Kolonisten an Bord zu nehmen.«
    »Danke«, erwiderte der Ertruser.
    Der Schirm erlosch. Icho Tolot wirkte in dem Moment so leblos wie eine Statue, aber in seinem Planhirn arbeitete es intensiv. Der Haluter suchte nach Möglichkeiten, das Schiff und die zehntausend Kolonisten zu retten, falls die Dunkelwolke erneut begann, der SZ-1 alle Energie zu entziehen.
    Unterdessen bereitete Mentro Kosum die SOL-Zelle auf die Landung vor. Viel lieber hätte er das Schiff in eine Kreisbahn gebracht und die Kolonisten mit Beibooten abholen lassen. Aber er besaß nicht genug Leute.
    Kosums Konzentration erreichte ihren Höhepunkt, als die zweieinhalb Kilometer durchmessende Stahlkugel in die Atmosphäre des Planeten eintauchte. Die Oberfläche von Carrent-Fort war schnee- und eisbedeckt, die Fernmessungen ergaben eine Bodentemperatur von durchschnittlich minus achtundfünfzig Grad Celsius. Das passte ganz und gar nicht zu den Daten über Carrent-Fort. Die extreme Abkühlung war zweifellos auf den Energiehunger der Dunkelwolke zurückzuführen.
    Mentro Kosum schwitzte Blut und Wasser. Er stellte sich vor, was geschehen musste, falls die Dunkelwolke während der Landung der SZ-1 Energie entzog. Der Absturz war dann unvermeidlich, und das Schiff würde mitsamt dem Raumhafen auch die Tiefbunker zerstören, in denen die Siedler Schutz vor der Kälte gesucht hatten.
    Doch alles verlief reibungslos. Die SZ-1 hatte kaum aufgesetzt, als aus den Antigravschächten der Tiefbunker die Kolonisten emporquollen: Männer, Frauen und Kinder in wattierten Kombinationen und mit ihrer persönlichen Habe bepackt. Mentro Kosum schickte einen verzweifelten Blick an die Decke der Hauptzentrale und murmelte ein Stoßgebet. Danach öffnete er die Bodenschleusen.
    »Gibt es Probleme?«, erkundigte sich Tolot, der seine Planhirnberechnungen inzwischen abgeschlossen hatte.
    »Das fragen Sie noch?« Kosum verdrehte anklagend die Augen. »Die Kolonisten sind gleich viel Frauen und Männer – jedenfalls war das zum Zeitpunkt ihrer Übersiedlung nach Carrent-Fort der Fall. Jetzt haben sie sich um bestimmt tausend Kinder vermehrt. Stellen Sie sich das vor, Tolot! Die SOL als gigantischster Kindergarten des Universums. Überall liegt Spielzeug herum, es riecht nach vollen Windeln, die kleinen Scheißerchen wimmeln auf allen Stationen

Weitere Kostenlose Bücher