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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vor einer steil nach oben strebenden Felswand. Nur wenige Meter über dem Plateau gähnte düster der Höhleneingang.
    Er war nicht besonders groß, aber mit einer kleinen Terrasse davor, von der aus sich eine gute Aussicht bot. Kathleens Augen suchten die angekündigten Stufen – und fanden sie. Insgesamt waren es nur fünf, aber sie genügten, die Höhle zu erreichen.
    Erleichtert kehrte sie zum schon ungeduldig wartenden Kervin zurück.
    »Auf! Bewege deine müden Knochen, wir haben ein Zuhause.«
    »Du hast sie gefunden?«
    »Natürlich, was sonst? Komm endlich!«
    Es war nicht schwer, die Einkerbungen, die mit einem primitiven Instrument aus dem Fels gehauen worden waren, als Stufen zu benützen. Dann standen sie auf dem kleinen Felsvorsprung und sahen vor sich das Halbdunkel der Höhle. Erst nach einer Weile, als sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, konnten sie Einzelheiten erkennen.
    Die Höhle bestand aus zwei durch eine meterhohe Steinwand getrennten Kammern. Im Hintergrund gab es eine Feuerstelle, darüber einen Felsspalt, durch den der Rauch abziehen konnte.
    Vertrocknetes Gras bedeckte den Boden, und neben der Feuerstelle war ein Lager aus Holzspänen zu erkennen. Und darauf …
    »Was ist das?«, stieß Kervin entsetzt hervor, als er das menschliche Gerippe auf dem Lager entdeckte.
    »Dumme Frage, ein Skelett. Das muss mein Mann sein.« Kathleen Toaklander sagte das ohne Emotion, etwa so, als rede sie lediglich vom Wetter. Kervin wich jäh ein Stück zurück und wäre fast von der Terrasse gefallen.
    »Dein Mann?«, ächzte er.
    »Natürlich, der Vater von Ben. Von ihm weiß ich, dass es hier die Höhle gibt. Er hatte rechtzeitig vorgesorgt und war geflohen, ehe man ihn ins Stummhaus stecken konnte. Schließlich war er zwanzig Jahre älter als ich. Immerhin hat er mir sein Geheimnis verraten.«
    Die ersten Tage wurden überaus anstrengend. Die beiden Alten arbeiteten von morgens bis abends, um sich ihr neues Heim herzurichten. Kathleens Mann begruben sie im Wald.
    Kervin schnitt mit dem Messer Gras und dünne Zweige ab, um seinen Teil der Höhle häuslich einzurichten. Dann sammelte er Brennholz, von dem es mehr als genug gab. Er war froh, einen Zünder mitgenommen zu haben, sie würden also immer Feuer haben.
    Als sie abends vor dem Feuer saßen, sagte Kathleen: »Morgen wirst du in die Siedlung gehen und Ben ein Gewehr stehlen. Du weißt, dass die Tür unverschlossen ist, also dürfte es nicht schwer sein. Lass dich nur nicht erwischen.«
    Kervin blieb der Bissen im Hals stecken. »Ich soll allein …? Kathleen, das kannst du nicht von mir verlangen. Außerdem brauchen wir kein Gewehr.«
    »Heute noch nicht, aber bald. Du hast dich erholt und schaffst den Weg in einem Tag. Übermorgen kannst du wieder zurück sein. Nimm das Gewehr mit dem Schalldämpfer, es ist das in der Mitte.«
    Sie diskutierten noch eine halbe Stunde, dann sah Kervin ein, dass er Kathleen nicht umstimmen konnte. Er rollte sich auf seinem Lager zusammen und versuchte zu schlafen.
    In dieser Nacht hatte er schreckliche Träume, und als er am anderen Morgen erwachte, fühlte er sich wie gerädert. Aber das half ihm nichts. Kathleen schickte ihn erbarmungslos auf den gefährlichen Weg.
    Gegen Abend erreichte er die Siedlung und versteckte sich, bis es dunkel geworden war. Erst als alle im Dorf zu schlafen schienen, schlich er zum Gefängnis. Die Fenster waren dunkel, die Tür allerdings verschlossen.
    Das war eine herbe Enttäuschung, denn er hatte Kathleen sein Messer gelassen. Wie sollte er das Schloss aufbrechen?
    Das Fenster! Natürlich, das war einfacher, wenn er auch noch nie in seinem Leben ein Fenster mutwillig eingeschlagen hatte. Er nahm einen Stein von der Straße und näherte sich abermals dem Gefängnis. Vorsichtig drückte er den Stein gegen die Scheibe, die noch aus Glas bestand. In Melbourne gab es unzerbrechlichen Kunststoff.
    Als er fester drückte, klirrte die Scheibe in den Raum dahinter, und Kervin fürchtete, dass jeder in der Siedlung von dem Krach aufwachen musste. Er lauschte, aber nichts rührte sich. Schließlich nahm er allen Mut zusammen und kletterte durch die entstandene Öffnung in das Büro des Polizeichefs. Mit ausgestreckten Händen tastete er sich vor, bis seine Finger eins der Gewehre berührten.
    Er nahm das mittlere und begann mit dem Rückzug, der ein jähes Ende fand, als das Licht aufflammte und Ben mit der Waffe in der Hand durch die Tür trat.
    »Der alte Mann«, sagte er

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