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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Na, dem werde ich die Hölle heiß machen, darauf kannst du dich verlassen …«
    Sie waren weitergegangen. Ihre Stimmen verklangen in der Dunkelheit. Vester stand wie erstarrt im Hauseingang. Terence, das war eine Siedlung, kaum zweihundert Kilometer von Melbourne entfernt, mitten in der Steppe. Er hatte zwei Tage Zeit, die Identität mit dem Alten zu tauschen. Dabei kam es weniger auf das Aussehen als auf den Einweisungsbefehl an. Sobald er den hatte, würde niemand Fragen stellen. Er wusste nur noch nicht, wie er an die für ihn so wichtige Chipkarte herankommen sollte.
    Vester eilte ins Hotel zurück.
    »Ich muss fort, Harst, und zwar schnellstens. Kann mir unsere Kollegin einen Gleiter besorgen, der mich nach Terence bringt?«
    »Nach Terence? Im Norden?«
    »Ich kenne kein anderes Terence.« Hastig erklärte er Harst, um was es ging. »Ich werde diese Chance nutzen. Tut mir Leid, aber unsere Wege trennen sich. Bring du das Kind in Sicherheit, ich decke das Geheimnis der Stummhäuser auf.«
    »Das überlebst du nicht, Vester. Überlege es dir!«
    »Schon geschehen, mein Freund. Her mit dem Verwandlungszeug, ich verschwinde …«
    »Du legst dich erst einmal schlafen, Vester! Morgen früh gehe ich zu unserer Kollegin und organisiere den Gleiter. Du wirst kaum Erfolg haben, wenn du müde bist.«
    Das sah Vester ein, den ein fast heiliger Eifer gepackt hatte. Er nahm Bettzeug und bereitete sich ein Lager auf dem Fußboden.
    Minuten später war er eingeschlafen.

11.
    Kervin verriet Kathleens Versteck nicht, obwohl ihm versprochen wurde, seine Einweisung ins Stummhaus um ein oder zwei Jahre hinauszuschieben. Ben ließ ihn nach Terence bringen, wo er übermorgen abgeholt werden sollte.
    In der engen Zelle begriff Kervin auf einmal, was Kathleen gemeint hatte, als sie von ›Paradies und Freiheit in der Wildnis‹ gesprochen hatte. Die rauchige Höhle erschien ihm plötzlich wie eine Luxusvilla; und er hätte Jahre seines Lebens dafür gegeben, wieder dort sein zu dürfen – wenn seine Jahre noch zählten.
    In dieser Nacht schlief er kaum, denn alle Stunden kam jemand, weckte ihn auf und fragte ihn nach Kathleen Toaklanders Versteck. Er schüttelte nur den Kopf und schwieg. Um keinen Preis würde er Kathleen verraten, lieber starb er gleich. In erster Linie ging es ihm darum, das Versteck geheim zu halten, das nach seinen Enthüllungen keines mehr sein würde. In ihm war noch die irre Hoffnung, seinen Häschern und damit dem Stummhaus entfliehen zu können.
    Der nächste Tag brachte keine Abwechslung, und gegen Abend hörten die Fragen dann auf. Endlich hatte er seine Ruhe und konnte schlafen. Morgen kam der Transporter.
    Doch auch diesmal täuschte er sich.
    Mitten in der Nacht wurde er vorsichtig geweckt. Eine Hand legte sich auf seinen Mund und hinderte ihn am Schreien. Eine heisere Stimme flüsterte: »Kein Wort, Kervin Caughens. Ich bin gekommen, um Ihnen zu helfen. Haben Sie noch Ihre Einweisung ins Stummhaus Nr. 23?«
    Der alte Mann glaubte an einen neuen Trick seiner Bewacher und rührte sich nicht. Er gab auch keine Antwort, sondern schwieg einfach.
    Vester versuchte es noch einmal: »Ich versichere Ihnen, dass ich Ihnen nur helfen will. Ich gehöre zu einer Organisation, die das Geheimnis der Stummhäuser aufdecken wird. Sie geben mir die Einweisung, dafür übernehme ich Ihren Platz. Sie aber sind frei und können in Ihr Versteck zurückgehen. Haben Sie das verstanden?«
    Langsam nickte Kervin, obwohl er überhaupt nichts begriffen hatte. Klar, sie wollten ihn zum Schein freilassen, um so das Versteck zu finden. Oder stimmte das mit der Organisation? Er fragte: »Wie sind Sie hereingekommen?«
    »Meine Sache, Kervin. Also, was ist?«
    »Wenn es stimmt, was Sie behaupten, wird man schon morgen den Betrug merken. Sie sind alles andere als mein Zwillingsbruder.«
    »Ich werde bald so aussehen. In dem kleinen Koffer habe ich alles, was für eine perfekte Verwandlung benötigt wird.«
    Kervin trug die Einweisung noch bei sich. Er gab sie Vester, der sofort mit der Maske begann. Keine Stunde später sah der Agent der OGN Kervin M. Caughens zum Verwechseln ähnlich. Außerdem würde niemand so genau darauf achten, denn wer kam schon auf die irrsinnige Idee, freiwillig mit jemandem zu tauschen, der ins Stummhaus gehen musste?
    »Alles schläft, Kervin. Die Zellentür steht offen, und die Wachen rühren sich vorerst nicht, dafür habe ich gesorgt. Verschwinden Sie – und grüßen Sie die alte Frau, die auf Sie

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