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Silberband 081 - Aphilie

Titel: Silberband 081 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verwundert. »Was machst du hier? Ah, ein Gewehr wolltest du stehlen? Wen willst du umbringen?«
    Kervin war so verdattert, dass er seine Beute auf den Tisch legte. »Ich will niemanden töten, wirklich nicht. Ich brauche nur das Gewehr. Ich habe kein Geld, mir eins zu kaufen.«
    Ben hatte das Klirren der Fensterscheibe gehört und war sofort wach gewesen. Er hatte im ersten Stock geschlafen. Die Störung ärgerte ihn.
    »Der nächste Transport nach Melbourne kommt in drei Tagen hier durch. Der nimmt dich mit. Du bist ohnehin reif fürs Stummhaus. Wo ist die alte Frau geblieben, die bei dir war?«
    »Sie meinen, Ihre Mutter?«
    »Ja, die Alte. Sie steckt mit dir unter einer Decke.«
    Kervin nahm seinen ganzen Mut zusammen. »Sie werden nie erfahren, wo sie ist. Aus mir bekommen Sie kein Wort mehr heraus.«
    »Möglich, aber die in Melbourne werden es können, die haben andere Methoden als ich. Los, geh schon vor! In die rechte Zelle. Nur werde ich heute abschließen.«
    Als Kervin ruhelos auf der Pritsche lag, wusste er, dass alles umsonst gewesen war.
    »Es geht ihr schlechter, was sollen wir tun?« Vester hatte Jasmins Puls gefühlt und legte ihre Hand aufs Bettlaken zurück. Die Frau hatte hohes Fieber, aber sie besaßen nicht die richtigen Medikamente dagegen.
    »Bleibe bei ihr, ich nehme Verbindung mit unserer Kollegin auf. Vielleicht weiß sie einen Rat.«
    »Beeil dich! Sie hält nicht mehr lange durch. Und denke an das Baby! Es wird bald Hunger haben und brüllen wie am Spieß.«
    Harst nickte und ging. Vester betrachtete das zusehends blasser werdende Gesicht Jasmins. So viel verstand er von Medizin, um zu ahnen, dass jede Hilfe zu spät kam. Die junge Frau würde ihre Mutterliebe mit dem Leben bezahlen. Die Anstrengungen waren zu groß für sie gewesen. Dazu die ständige Angst vor Entdeckung.
    Wenn wenigstens der Säugling durchkam. Der Junge schlief. Er hatte sich satt getrunken und war zufrieden. Aber wenn Jasmin starb … Vester versuchte, sich die Reaktion der OGN vorzustellen, wenn er und Harst statt mit den gewünschten Informationen mit einem Baby im Arm zurückkamen. Wenigstens war das Kind immun – das war fast immer so, sobald ein Elternteil immun oder nur halb aphilisch war. Solche Kinder mussten gerettet werden.
    Zwei Stunden später erschien Harst, ein kleines Päckchen unter dem Arm. »Nahrung für den Jungen«, sagte er, »nur mit Wasser anzurühren. Und Medikamente für Jasmin. Wie geht es ihr?«
    »Schlecht. Ich fürchte, dass sie nicht durchkommt.«
    »Sie muss es schaffen. Unsere Agentin hat bessere Medikamente besorgt. Sie hat auch die Zentrale von unseren Schwierigkeiten informiert. Wir sollen Mutter und Kind in Sicherheit bringen, aber zugleich alles über die Stummhäuser herausfinden. Ich fürchte, das schaffen wir nicht alles.«
    Sie brauchten Jasmin nicht zu wecken, denn sie erwachte von selbst. Harst gab ihr sofort eine belebende Injektion und ein Stärkungsmittel. Dann lag sie ruhig in den Kissen, ihren Sohn in den Armen.
    »Ich werde sterben, das fühle ich«, flüsterte die junge Frau. »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll. Sie haben versucht, mir zu helfen, und brachten sich selbst damit in Gefahr. Wenn ich sterbe, was wird dann aus meinem Kind?«
    »Wir werden für den Jungen sorgen, Jasmin. Mein Freund Vester und ich bringen ihn zu unseren Leuten. Dort wächst er unter Menschen auf, die man noch Menschen nennen darf. Aber Sie werden ebenfalls leben, Jasmin. Sie werden sehen, die Medikamente wirken bald.«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Sie meinen es gut und wollen mich trösten, aber ich weiß, dass ich nur noch Stunden zu leben habe. Werden Sie mir einen Gefallen tun?«
    »Jeden, Jasmin.«
    Sie lächelte voller Erleichterung. »Taufen Sie meinen Sohn, jetzt und hier. Nennen Sie ihn zur Erinnerung und Mahnung Perry. Ja, Sie haben richtig gehört. Ich möchte, dass mein Sohn den Namen des Mannes trägt, der seit vierzig Jahren verschollen ist und der, so hoffe ich, eines Tages zurückkommen wird, um die Aphiliker für ihre Untaten und ihre Unmenschlichkeit zu bestrafen. Nennen Sie meinen Sohn Perry Grender.«
    Vester sah Harst unsicher an, ehe er versprach: »Gut, Jasmin, wir werden Ihren Sohn auf den Namen Perry taufen, und bei uns soll er auch so heißen, bis er eines Tages alt genug sein wird, sich seines Namens würdig zu erweisen.«
    »Danke«, hauchte sie und schloss erschöpft die Augen. Sekunden später schlief sie wieder.
    Harst und Vester hatten Perry

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