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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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metallischen Stelzen ein Ding. Die Stelzen waren verschieden lang. An ihren Enden trugen sie transparente Kugeln, Würfel und Vierecke. An bestimmten Stellen waren diese durchsichtigen Gebilde innen verspiegelt, und der Glanz blendete.
    »Das stammt nicht aus der SOL, das ist etwas ganz anderes«, raunte Janie. »Tu doch etwas!«
    Er wirbelte halb herum und erwiderte unnatürlich scharf: »Was willst du? Soll ich darauf schießen? Lass mich einen Augenblick nachdenken, bitte.«
    Vorsichtig umrundete er das Gebilde. Dieses Gerät, der Mechanismus oder was immer es war, entstammte einer fremden Technik.
    War das die Gefahr, von der ES gesprochen hatte?
    Im Innern der Kugeln und anderen Konstruktionen befanden sich Anordnungen aus Drähten, silbernen Schleifen und Elementen, die entfernt an Schaltkreise erinnerten. Trotzdem war alles sehr fremd und geheimnisvoll. Cass machte eine zweite, noch überraschendere Entdeckung.
    Zusammen mit Janie blieb er vor einem Teil des rätselhaften Gegenstands stehen. Die Anlage war größer als ein schwerer Gleiter, sah aber dennoch aus wie ein Modell, wie eine Art fremde Plastik. Wo zwei röhrenförmige Ausleger aus dem Gewirr von Rohren, Kugeln und Kuben herausführten, trugen sie eine Art Bedienungspult. Es war weiß mit schwarzen Knöpfen und Tasten, Hebeln und Schaltern. Doch die Tastatur passte nicht zu dem Gerät.
    »Ich verstehe gar nichts mehr«, murmelte Cass.
    »Glaubst du, ich?«, erwiderte Janie. »Immerhin ist Last Stopp also nicht unbewohnt. Ob sie uns töten wollen?«
    »Unsinn!« Cass registrierte erstaunt, dass sie beide leise sprachen, als würde ein lautes Wort das Geheimnis aufwecken und zu rätselhafter Aktivität bringen.
    Er betrachtete das Schaltpult. Die Fläche war etwa groß wie eine Funkkonsole der SOL. Die Kanten waren gebrochen und stark gerundet, als würde dieses Pult von Wesen benutzt, die unbeholfen und vorsichtig waren. Die Schalter und Knöpfe wirkten nicht nur plump und in den Proportionen viel zu groß, sondern zugleich unglaublich primitiv.
    »Ich habe jetzt das richtige Wort!« Janie schien sich als Erste gefangen zu haben, denn sie sprach lauter. »Es ist anachronistisch.«
    »Wie meinst du das?«
    »Die Kugeln und all die Würfel sind hochmodern. Und auch irgendwie schön. Ich meine, sie passen zusammen. Sie sehen unglaublich kompliziert aus. Alles ist harmonisch und schön.«
    »Du hast Recht.«
    »Aber die Tasten sind zu klobig, zu grob. Als ob unbeholfene Tiere sie benützen würden. Wie ein Computer, der von einem Säugling geschaltet werden soll. Verstehst du, was ich meine?«
    »Ja. Ich glaube. Aber ich weiß dennoch nicht, was wir tun sollen.« Erst nach einer Weile erklärte Cass: »Entweder gehen wir zurück und melden den Fund der Schiffsführung. Dann behalten sie uns gleich an Bord und alles war umsonst …«
    »Oder?«
    »Oder wir gehen zurück zum Baum, nehmen beide Taschen und vergessen diese … Maschine. Dann sind wir frei und können versuchen, hier zu überleben.«
    »Du hast nicht Recht!« Janie umklammerte seine Oberarme. »Verstehst du nicht, dass wir hier vermutlich den Grund gefunden haben, warum die SOL nicht starten kann?«
    Er war jetzt mehr als verblüfft. Angst und Zögern, Hunger und Müdigkeit vermengten sich zu einer Stimmung, die dem Wahnsinn näher war als jeder anderen Regung. Cass stotterte vor Aufregung. »Du meinst, wir können starten, weil wir das hier gefunden haben? Das wäre möglich. Du glaubst, der SENECA-Donner wird von hier aus gesteuert?«
    »Vielleicht gibt es noch andere Geräte rund um das Schiff. Niemand weiß es.«
    Sie liefen an den Rand der Lichtung zurück, blickten aber immer wieder in die Richtung des rätselhaften Instruments. »Ich gehe zur SOL zurück!«, sagte Cass unvermittelt. »Aber zuerst muss ich etwas essen.«
    Wenig später erreichten sie die Stelle, an der sie ihr Gepäck zurückgelassen hatten. Sie aßen beide von der Konzentratnahrung und tranken die letzten Fruchtsaftdosen leer.
    »Hungrig und durstig bin ich nicht mehr«, stellte Cass fest, »aber ich muss gehen, bevor ich einschlafe.«
    Janie streichelte sein durchgeschwitztes Haar und sagte erleichtert: »Wenn das Schiff erst gestartet ist, kannst du ausschlafen.«
    Sie sprachen es nicht aus. Sie scheuten sich, die Wahrheit einzugestehen. Sie fühlten sich im Schiff sicherer und geborgen. Das Leben in der Wildnis eines menschenleeren Planeten kannten sie nur aus der Theorie. Aber noch klammerten sie sich an die Idee

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