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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kaiser huschte zu dem Schacht und lauschte. Auf seine Ohren konnte er sich verlassen. Er hätte es gehört, wenn sich jemand im Keller aufgehalten hätte, aber unten blieb alles still.
    Kaiser ließ sich über die Kante gleiten und von dem abwärts gepolten Schwerefeld kopfüber nach unten tragen. In der Rechten hielt er den Strahler, bereit, sofort zu schießen, falls er angegriffen wurde. Doch als er den Korridor einsehen konnte, aus dem das Licht kam, stellte er fest, dass dieser leer war. Er fing sich mit der freien Hand ab und ließ sich aus dem Schacht rollen. Dabei verursachte er ein leises Geräusch, als seine Fersen auf den Boden schlugen. Als nichts geschah, eilte er weiter und schob die am weitesten vom Schacht entfernte Tür auf.
    Kaiser Karl spitzte die Lippen. Er hatte die Hyperfunkstation des Überschweren gefunden. Die Deckenplatten leuchteten den Raum aus. Das einzige Sitzmöbel, die Anordnungen der Tastaturen und das Design der Geräte verrieten ihm, dass die Station wirklich für einen Überschweren eingerichtet worden war.
    Kaiser schloss die Tür hinter sich. Sein Herz raste, weil er sich doch ein wenig zu viel zugemutet hatte. Er brauchte einige Minuten, um sich zu erholen.
    Natürlich war er entschlossen, die Station unbrauchbar zu machen. Dabei durfte er jedoch keinen Alarm auslösen. Zudem wollte er gern noch eine Zeit lang weiterleben.
    Es dauerte nicht lange, bis er fand, wonach er suchte. Für die Fretiklianer, die verlernt hatten, mit solchen Geräten umzugehen, waren die Vorkehrungen des Überschweren ausreichend, nicht aber für einen Mann wie ihn. Kaiser Karl stieß einen anerkennenden Pfiff aus. Dann demontierte er die Alarmkreise, öffnete das Hyperfunkgerät und zerschmolz das Innere mit einem nadelfeinen Energiestrahl. Dabei gelang es ihm, die Zerstörungen so perfekt zu begrenzen, dass sie äußerlich nicht sofort zu erkennen waren. Leider füllte sich der Raum schnell mit beißendem Qualm. Die Ventilatoren schalteten sich ein. Kaiser fluchte verhalten, denn nun wurde die Zeit knapp. Er setzte den Strahler nochmals ein, schloss das Gehäuse und zog sich zurück.
    Der Antigravschacht trug ihn nach oben. Kaiser war darauf gefasst, angegriffen zu werden, doch wieder hatte er Glück. Im Haus war es still.
    Er humpelte zum offenen Fenster zurück, vergewisserte sich, dass niemand ihn sehen würde, und schwang sich hinaus. Ebenso leise zog er die Scheibe herunter, bis nur noch ein Spalt offen blieb, und entfernte sich.
    Er war keine fünfzig Meter weit gelaufen, als er eine gedrungene Gestalt bemerkte, die sich dem Haus näherte. Er verharrte im Schutz eines Baumes.
    Kaiser Karl wartete, bis der Überschwere im Dunkeln verschwunden war, dann lief er durch die Gärten zu dem Gebäude zurück, in dem Okunan Opan wohnte. Er öffnete die Tür und trat ein.
    Jemand legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte ihm mit der anderen Hand eine Waffe in den Rücken.
    Oberst Tabhun schaltete sein Armbandfunkgerät ab. »Larris kann gar nicht so tief schlafen«, sagte er schwer. »Da ist etwas passiert. Pete, wir müssen zur Jet. Sofort.«
    Die beiden Männer verließen ihre Unterkunft und traten auf den nur schwach erhellten Gang hinaus. Die Bewohner von ›Haras-Town‹ schliefen.
    »Wo ist Haras …?«
    Woreman eilte an Tabhun vorbei und schlug mit der Faust gegen ein Schott. Als sich nichts rührte, betätigte er den Öffnungsschalter. Das Schott glitt zur Seite. Apter Haras, der auf einem Diwan geschlafen hatte, richtete sich blinzelnd auf.
    »Was ist los?«, fragte er unsicher.
    »Ich benötige Ihre Hilfe, Haras«, sagte der Oberst. »Wir müssen sofort zu unserem Schiff. Geben Sie uns einige Männer mit, die uns führen können.«
    »Mitten in der Nacht? Wissen Sie nicht, wie gefährlich das ist? Dies ist die Stunde der Sommerwölfe.«
    »Was auch immer … Beeilen Sie sich!«
    Unwillig erhob sich der Priester. Während Apter Haras einige Männer weckte, versuchte Captain Woreman wiederholt den Sergeant über Funk zu erreichen.
    »Falls er die Jet verlassen hat, muss er ein Armbandgerät tragen. Und wenn er schläft, weckt ihn das Rufsignal«, sagte Tabhun. »Pete, ich fürchte, Kaiser Karl hat sich zu einer Dummheit hinreißen lassen.«
    Die Einheimischen versammelten sich auf dem Gang. Der Oberst drängte zum Aufbruch. Haras zündete Fackeln an und führte die beiden Gäaner in das verwucherte Unterholz hinaus. Sie kamen rasch voran.
    Von den Sommerwölfen, die der Priester offenbar

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