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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf Vhrato«, ergänzte Tabhun spöttisch.
    »So kann man es nicht sehen, Oberst. Bedenken Sie, dass die Überschweren uns fast alles genommen haben, was wir benötigt hätten, um den Stand unserer Zivilisation aufrechtzuerhalten. Fretiklia ist nie ein hoch industrialisierter Planet gewesen. Die Bevölkerung war schon vor hundertzwanzig Jahren klein.«
    »Was haben die Überschweren getan?«
    »Sie haben alle Kernkraftwerke zerstört, sodass wir uns erst mühsam eine neue Energieversorgung aufbauen mussten. Und sie haben die wichtigsten Positronikfachleute deportiert. Deshalb waren wir nicht mehr in der Lage, Schäden zu beheben. In einer zweiten Aktion haben sie dann alle Hochenergiephysiker und Nachrichtentechniker geholt. Danach brach unsere Zivilisation zusammen. Wir waren nicht mehr in der Lage, den Standard zu halten oder gar Forschung zu betreiben. Vielmehr mussten wir den umgekehrten Weg gehen und versuchen, Erkenntnisse aus den Geräten zu gewinnen, die wir noch hatten. Es ist uns nicht gelungen.«
    »Aber das Raumschiff, in dem wir uns befinden, haben die Überschweren nicht entdeckt«, stellte Captain Woreman fest.
    Haras nickte eifrig. »Das war unser Glück. Das Schiff war havariert und musste im Wald notlanden. Es versank bis unter die Blätter und war danach nicht mehr flugfähig.«
    »Wie lang ist das her?«
    »Etwa hundertvierzig Jahre. Wir hatten den Raumer fast schon vergessen. Erst nach den Aktionen der Überschweren erinnerten wir uns. Etliche von uns lebten oben in der alten Stadt weiter, einige in der Stadt der Verräter am Fluss, ein Teil von uns hier unten.«
    »Verräter?«, fragte Tabhun.
    »Wir haben sie im Verdacht, dass sie mit den Überschweren zusammenarbeiten. Durch einen Zufall fanden wir heraus, dass es noch einen funktionierenden Hyperfunksender geben muss. Einer unserer Späher hat auch berichtet, dass er am Fluss einen Überschweren gesehen hat, aber er kann sich auch geirrt haben.«
    »Wir waren verdammt leichtsinnig, Pete«, sagte Tabhun betroffen. Im gleichen Atemzug wandte er sich an Haras: »Ich benötige korrekte Informationen. Wir müssen so schnellstmöglich feststellen, ob in der Stadt am Fluss wirklich ein Überschwerer lebt und ob es dort einen Hyperfunksender gibt. Wenn ja, müssen wir ihn zerstören.«
    Apter Haras blickte ihn mit glänzenden Augen an. »Warum geben Sie es nicht zu?«
    »Was soll ich zugeben?«
    »Dass Sie Vhrato, der Sonnenbote, sind.«
    Sergeant Al Larris verwünschte sich und Kaiser Karl. Am meisten ärgerte ihn, dass der Mann, der ihn hereingelegt hatte, über hundert Jahre älter war als er. Wütend trommelte er mit den Fäusten gegen das Schott, gab diese Bemühungen aber rasch wieder auf. Er musste sich etwas einfallen lassen. Als sein Blick endlich auf eine Halterung fiel, die er als Hebel benutzen konnte, hörte er Schritte. Im ersten Moment lauschte er einfach nur. Dann wurde ihm bewusst, dass er sich bemerkbar machen musste. Er eilte zur Tür und hämmerte mit beiden Fäusten dagegen, aber nichts geschah.
    Der Mann, der das Raumschiff betreten hatte, musste sich bereits im Antigravschacht befinden. Larris tröstete sich damit, dass er bald wieder nach unten kommen würde, um nach ihm zu suchen.
    Doch die Zeit verstrich, ohne dass etwas geschah. Dann sprangen die Maschinen an. Wenig später spürte Larris, dass die Jet startete. Er fragte sich, was der Start bedeutete, warum Tabhun oder Woreman ihn nicht suchten und was sie veranlasst haben mochte, den Landeplatz zu verlassen.
    Höchstens drei Minuten verstrichen, dann setzte die Space-Jet wieder auf.
    Es wurde erneut still an Bord.
    Endlos dehnte sich die Zeit. Alles Leben an Bord schien erstorben zu sein, bis endlich wieder Schritte ertönten.
    »Oberst!«, rief er. »Sir, holen Sie mich hier heraus!«
    Jemand schlug von der anderen Seite gegen das Schott. Sekunden später fraß sich ein grüner Desintegratorstrahl durch das hochverdichtete Metallplastik. Er schnitt das zerschmolzene Schloss aus. Als der Energiestrahl erlosch, griff der Sergeant in die entstandene Öffnung und wuchtete den Flügel zur Seite.
    Unwillkürlich stöhnte er auf. Vor ihm stand ein Überschwerer, dessen Desintegratorstrahler unmissverständlich auf seinen Bauch zielte. Larris fiel es wie Schuppen von den Augen. Plötzlich wusste er, weshalb er Schritte gehört hatte. Wenn Oberst Tabhun oder Captain Woreman in die Jet zurückgekehrt wären, hätte er das sicherlich nicht an ihren Schritten bemerkt. Menschen

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