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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hat sich geirrt. Ich werde noch heute nach Hause gehen.«
    Ettoman blickte mich erschrocken an. »Das ist unmöglich, Kalteen! Es könnte zu Komplikationen kommen. Du musst mindestens eine Woche liegen.«
    Ich hatte einen guten Grund dafür, schnellstens das Arena-Hospital zu verlassen. Wie ich die Aras kannte, würde mein Arzt eine Menge Versuche mit mir anstellen. Nicht, weil er Verdacht geschöpft hatte, sondern weil ich in seinen Augen eine ideale Fundgrube für neue medizinische und biochemische Erkenntnisse darstellen musste.
    Es war so gut wie unausbleiblich, dass er im Verlauf der Versuche und Untersuchungen herausfand, dass mein schneller Heilungsprozess nicht mit rechten Dingen zuging. Außerdem stand zu befürchten, dass er meine Gesichtsfolie entdeckte.
    Befand ich mich aber erst einmal wieder im Jassich-Viertel, würde der Ara es für unter seiner Würde halten, mich aufzusuchen. Mein Wohnbezirk war schließlich ein reines Sklavenviertel.
    Bevor Ettoman noch etwas sagen konnte, wurde die Tür meines Krankenzimmers aufgestoßen. Der Überschwere Lagot Vermallon stapfte herein. Mein Herr grinste breit und blieb neben meinem Pneumobett stehen.
    »Du warst gut, Sklave!«, dröhnte seine Stimme durch das Zimmer. »Unbeschreiblich gut sogar. Du hast die gefürchteten Griffith-Zwillinge besiegt, Kalteen.«
    »Ich hatte nur Glück, weiter nichts«, widersprach ich. »Harun hat seine Schwester versehentlich umgebracht, und ich habe ihn nur zufällig tödlich getroffen, als ich schon gar nichts mehr sehen konnte.«
    »Das ist es eben«, polterte der Überschwere. »Du bist offenbar besonders vom Glück begünstigt. Wie lange musst du hier liegen?«
    »Zwei Wochen«, sagte Ettoman, bevor ich antworten konnte. Ich widersprach nicht.
    »So lange?«, erwiderte Vermallon.
    »Immerhin ist er halb tot«, erklärte der Springer.
    »Mischen Sie sich nicht ein!«, fuhr Vermallon ihn an. »Kalteen ist mein Eigentum. Aber fortan wird er ein Leben mit allem Komfort und Luxus genießen können.« Er strahlte mich an. »Sobald du wiederhergestellt bist, Kalteen, werde ich dich als ständigen Arenakämpfer einsetzen. Es tut mir Leid, dass ich beim letzten Kampf auf die Zwillinge gesetzt hatte, sonst wäre ich schon jetzt ein steinreicher Mann. Aber künftig werde ich mit dir viel Geld verdienen. Du bist ein Glückskind, Kalteen.«
    »Wie schön«, sagte ich sarkastisch und enthielt mich jeden weiteren Kommentars. Das hätte mir nur Nachteile gebracht. Allerdings war ich entschlossen, mein Leben nicht noch einmal für die Geldgier Vermallons zu riskieren, ganz abgesehen davon, dass es mir widerstrebte, Unschuldige zu töten. Mit den Killerzwillingen war es etwas anderes gewesen; gegen Mörder und Sadisten durfte ich mich reinen Gewissens zur Wehr setzen. Aber angenommen, man stellte mir in der Arena einen unschuldigen Sklaven gegenüber – oder gar Ettoman. Nein, zu einem Mord wollte ich mich nicht zwingen lassen.
    Vermallon sagte beinahe väterlich: »Also, Kalteen, beeile dich. Wenn du meine Erwartungen erfüllst, wirst du eine eigene Villa und so viele Sklavinnen bekommen, wie du haben willst.«
    Er stapfte hinaus.
    Ettoman blickte mich nachdenklich an. »Ich habe bemerkt, dass dir sein Plan nicht gefällt«, sagte er. »Aber so schlecht ist er gar nicht. Du könntest als sein bester Arenakämpfer fast wie ein Freier leben.«
    »Darum geht es nicht«, erwiderte ich. »Ich will kein gutes Leben auf Kosten des Lebens Unschuldiger. Du kannst es ablehnen, gegen einen Sklaven zu kämpfen, denn du bist ein Freier. Ich als Sklave könnte keinen Gegner ablehnen.«
    »Aber was willst du anderes tun, Kalteen?«, fragte der Springer ratlos. »Du darfst den Mars nicht verlassen. Kein Terraner kommt von dem Planeten weg, auf dem er lebt.«
    »Ich werde mir alles sorgfältig überlegen, Ettoman«, erklärte ich. »Würdest du mir einen Gefallen tun und einen Gleiter besorgen, mit dem mich jemand ins Jassich-Viertel und in meine Wohnung bringt?«
    »Ich werde den Gleiter selber steuern, mein Freund.« Der Springer seufzte. »Du lässt ja doch nicht locker.«
    Eine halbe Stunde später kehrte Ettoman zurück. Er brachte zwei Medoroboter mit, die mich auf einer Antigravtrage transportierten.
    Vor dem Arena-Hospital wartete ein geräumiger Gleiter, und neben ihm stand Mynra Buccuon. Der Kamashite musterte mich besorgt. Als ich ihm zulächelte, atmete er erleichtert auf.
    »Man hatte mir den Zutritt zu dem Hospital verwehrt«, erklärte er

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