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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen Konkurrenten zu bekommen. In dem Fall hätte er mich mit allen Mitteln bekämpft.
    »Ich bin Historiker und habe mich von meiner Sippe getrennt, um eine Studie über die Verhältnisse auf den Planeten des Solsystems zu erarbeiten«, antwortete ich.
    Es musste ihn erleichtern, dass ich kein Konkurrent war, denn das ersparte ihm unnötige Kosten. Andererseits hatten mit allen Tricks ausgeführte Konkurrenzkämpfe einen besonderen Reiz.
    »Sie sind Historiker«, warf der Akone zu meiner Linken ein. »Entschuldigen Sie, wenn ich mich in Ihr Gespräch dränge. Mein Name ist Kelnar von Ursil. Ich bin Hochenergieingenieur, aber ich interessiere mich nebenberuflich sehr für Galaktische Geschichte. Worauf werden Sie in Ihrer Studie den Schwerpunkt legen, Barratill?«
    »Vermutlich auf die Wechselwirkung zwischen unserem patriarchischen System und der auf den solaren Planeten etablierten Sklavenhaltergesellschaft«, antwortete ich. »Das ist jedenfalls meine ursprüngliche Absicht. Sollten sich beim Studium der Verhältnisse reizvollere Gesichtspunkte ergeben, überlege ich es mir eventuell anders.«
    »Danke, Barratill«, sagte der Akone höflich. »Ich fände es interessant, einmal mit Ihnen darüber zu plaudern, wie die neu etablierten Sklavenhaltergesellschaften sich auf die Struktur Ihrer Gesamtgesellschaft auswirken.«
    »Jetzt reicht es!«, brüllte Hatkyn Tekkeron los und schlug mit der Faust auf die Bartheke. »Erst mischen Sie sich in unser Gespräch ein, und dann machen Sie zersetzende Bemerkungen.«
    »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte Kelnar von Ursil. »Aber meine Bemerkungen waren keineswegs zersetzend gemeint. Ich finde es nur wichtig, dass eine Gesellschaft immer wieder ihr Gesamtverhalten auf Rückwirkungen untersucht.«
    »Wir brauchen Ihre Belehrungen nicht, Akone«, schimpfte der Überschwere. »Falls Sie sich noch einmal einmischen, fordere ich Sie zum Duell.«
    Für einen Moment hatte ich den Eindruck, als wäre dem Akonen nichts lieber als das. Bei einem Duell mit modernen Waffen spielte die körperliche Konstitution keine Rolle. Aber gleich darauf wurde sein Gesicht verschlossen. Er erhob sich und ging wortlos.
    Hatkyn Tekkeron starrte ihm nach.
    »Sind die Akonen gegen uns eingestellt?«, fragte ich, um wieder zu dem Thema überzuleiten, das mir am Herzen lag.
    »Nicht offiziell«, antwortete Tekkeron, der sich schnell beruhigte. »Doch es gibt viele Akonen, die behaupten, es wäre besser, die terranischen Barbaren in eine gemeinsame Gesellschaft zu integrieren.«
    »Was sagt der Erste Hetran zu diesen Stimmen?«, erkundigte ich mich – in der Hoffnung, etwas über Leticron zu erfahren.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete der Überschwere.
    Ich runzelte die Stirn und sagte vorsichtig: »Eigentlich müsste ich, um meiner Studie Wert zu verleihen, in absehbarer Zeit mit dem Ersten Hetran sprechen. Wie hält er es mit Audienzen?«
    Tekkerons Gesicht verfinsterte sich. »Er gibt seit langem keine Audienzen mehr«, grollte er. »Ich wollte selbst vor einem halben Jahr eine Audienz, um ein schwieriges Problem persönlich zu besprechen. Ich erhielt lediglich die Anweisung, einen genauen Bericht nach Titan zu schicken. Das habe ich getan. Aber bis heute kam keine Antwort.«
    »Das begreife ich nicht«, erwiderte ich. »Und was hat es mit Titan auf sich? Regiert Leticron nicht vom Mars aus?«
    Tekkeron grollte verbittert. »Der Erste Hetran lebt zurückgezogen und hermetisch von der Umwelt abgeschlossen in der Stahlfestung Titan. Mit Titan meine ich den Saturnmond Titan. Hin und wieder kommen von dort Befehle für uns. Aber ich bin nicht einmal sicher, ob sie von Leticron selbst erteilt werden oder ob einer seiner Vertrauten die Regierungsgeschäfte führt.«
    Er hob sein großes Glas, das marsianischen Whisky enthielt, und stürzte die zirka fünfzig Kubikzentimeter durch seine Kehle.
    Plötzlich wechselte er das Thema. »Manchmal habe ich das Gefühl, die Terraner entwickeln allmählich wieder ihre alte Vitalität.«
    »Wie kommen Sie darauf, Tekkeron?«, fragte ich. »Leisten die Sklaven Widerstand?«
    Er lachte grollend. »Das würden sie nicht wagen, Barratill. Nein, es gibt andere Anzeichen dafür. Der heutige Hauptkampf in der Colderan-Arena scheint mir symptomatisch zu sein. Bislang hatten terranische Sklaven in den Arenen kaum Chancen gegen berufsmäßige Kämpfer. Aber nun hat ein dreckiger Bastard es fertig gebracht, das Griffith-Killerpärchen zu besiegen, das bisher noch jeden Gegner

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