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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Sie kommen aus Terrania City.« Misstrauisch beobachtete er die Szenerie. Zwei frei schwebende Tischplatten, dahinter die Sessel. Den Kandidaten waren Kennfarben zugeordnet worden, die reinere Farbe markierte den Platz Admiral Casalles. Nach hinten war der Blick offen und zeigte die Hochebene, ein Ausblick von bestechender Trostlosigkeit.
    Auf der gegenüberliegende Seite waren die Publikumsplätze montiert, ein Teil davon längst reserviert. Beide Kandidaten hatten einen Tross von Sicherheitsleuten abgestellt, und das war keine überflüssige Maßnahme. Seraph blickte durch die Panoramafenster und sah eine lange Schlange von schweren Personentransportern heranschweben. Die Zuschauer. Die Statisten. Und unter ihnen, das wusste er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, Angehörige der OGN, Outsider und andere, die aus Angst und auch weil es das Reglement erforderte, Ructyn oder Casalle notfalls bis in den Tod folgen würden.
    Ein letztes Mal musterte Dustin Seraph seine Arrangements, dann setzte er sich schwer in den Regiesessel, streckte die Beine von sich und wartete.
    Ructyn wusste zweifellos, dass er gegen Casalle wenig Chancen hatte. Ein gerissener Kämpfer wie das Wiesel würde auf dieser Sicherheit eine Strategie aufbauen.
    Seraph grinste. Ihm standen aufregende Stunden bevor und nicht nur ihm.
    Als auf der Panoramagalerie des kleinen Raumschiffs die ersten Andengipfel auftauchten, sagte Major Kratt leise: »Sie fühlen sich sicher, Sir?«
    »Völlig sicher. Vergessen Sie nicht, was wir in den letzten Stunden alles arrangiert haben.«
    Je näher das Duell kam, desto mehr war Casalle von sich, seiner Mission und seinem Erfolg überzeugt. Er würde im Triumph nach Terrania City zurückkehren und Imperium-Alpha zu seinem Reich machen.
    Die Korvette der BEAUTY OF LOGIC landete in dreitausend Metern Entfernung von dem flachen, halb in den Fels des Plateaus hineingebauten Zentralgebäude. Bewaffnete Mannschaften und Roboter schwärmten aus und bildeten einen Sicherheitskreis. Minuten später empfing Dustin Seraph seinen Chef in einem der Eingangskorridore.
    »Ist Ructyn schon da?«, fragte Casalle. In Seraphs Nähe fühlte er die Ruhe, die von diesem Mann ausging.
    »Noch nicht. Aber eine Menge Zuschauer. Davon viele mit Sonderausweisen. Ich vermute Söldner Ihres Gegners, Sir.«
    »Richtig. Leute von der OGN anwesend?«
    »Wenn sie sich im Saal befinden, sind sie hervorragend getarnt. Das gilt ebenso für die Outsider. Die PIK-Signale sind so gut gefälscht, dass keine Kontrolle ansprach.«
    »Sobald ich das Licht der Vernunft bin, werden wir eine neue Überwachungstechnik entwickeln müssen«, erklärte Casalle halblaut. »Gehen wir.«
    Noch knapp eine halbe Stunde. Langsam und suchend glitt Trevor Casalles Blick über die Reihen der Zuschauer.
    »Optik eins auf die Zuschauer. Langsam entlangfahren, Großaufnahmen besonders charakteristischer Gesichter. Wir brauchen Material für Einblendungen«, bestimmte Seraph.
    Die Zeit verging, die Spannung wuchs. Inzwischen hatten alle Sender die Übertragung angesagt, in die Vorbereitungen hineingeblendet, die Zuschauer gezeigt und jetzt den wartenden Admiral Trevor Casalle, der mit übergeschlagenen Beinen in seinem Sessel saß, seine Aufzeichnungen durchblätterte und einen ausgeglichenen und beherrschten Eindruck hinterließ.
    Ein Schwarm militärisch ausgestatteter Gleiter senkte sich auf den Platz zwischen der gelandeten Korvette und dem Haupteingang des Testzentrums. Ein paramilitärisches Zeremoniell lief ab, Kommandos waren zu hören, Schwebeoptiken richteten sich auf Schmenk Ructyn, der sich schnell und geschickt bewegte. Innerhalb weniger Minuten betrat er die Halle und ließ sich in seinen Sessel sinken.
    Es gab keine Verstellautomatik, die ihn größer erscheinen ließ. Vergeblich griff Ructyn an den Schalter der Automatik. Er beherrschte sich, richtete sich kerzengerade auf und warf Casalle, der sich vor ihm angemessen verbeugte, einen scharfen Blick zu.
    »Wir gehen in sieben Minuten auf Sendung. Alles bereitmachen.«
    Noch waren die Maskenbildner beschäftigt. Die Unterhaltungen im Publikum verstärkten sich zu einem durchdringenden Raunen. Ructyn beugte sich vor und musterte verschiedene Personen in den untersten Reihen. Ein leichter Ausdruck der Beruhigung erschien in seinem runden Gesicht. Die Positroniken wurden aktiviert.
    »Vier Minuten!«, sagte Seraph ruhig. »Auch die Kontrahenten bitte – Achtung!«
    Ein Techniker hantierte noch. Alle

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