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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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natürlich.«
    Kopfschüttelnd entfernte sich der Major. Dustin Seraph wollte einen optimalen Effekt erzielen. Angehörige der Organisation Guter Nachbar sollten die Gefangenen übernehmen und abtransportieren.
    Seraph schaffte es, in den nächsten Stunden alles so zu regeln, dass er selbst auf keinen Fall den Überblick verlieren würde. Dann ging er zu einer kleinen Gruppe, die den Gefangenen half. Er suchte einen Mann namens Percellar.
    Trevor Casalle befand sich in diesem Augenblick auf dem Flug. Er war nun das Gesetz, und was er sagte, hatte Weltgeltung. Der kleine Staatsakt kam ihm in den Sinn, er schüttelte unwillig den Kopf.
    Um meine Position zu halten, muss ich alle Gegner ausschalten. Ein großer Teil ist bereits erledigt, dachte er.
    Aber die wirklichen Feinde der Aphilie waren die Angehörigen der OGN. Heute würde er etwa fünfhundert Gefangene vor sich haben, dazu zweihundert Leute von Sergio Percellar, und beim Rückzug würden sie ihm endlich ihr Versteck verraten. Der Kontrakt, den er unterschrieben hatte, störte ihn nicht. Er war entschlossen, ihn zu brechen.
    Er war verpflichtet, alles für die Stärkung seiner Philosophie zu tun. Aus dieser Notwendigkeit ergab sich sein Vorhaben. Er würde der Welt beweisen, dass mit dem Beginn seiner Herrschaft vieles anders lief. Er tat alles für die Aphilie, er würde auch die Organisation in seine Gewalt bekommen.
    »Wann landen wir?«, fragte er.
    »In dreißig Minuten, Licht der Vernunft.«
    »Sind die Raumlandetruppen bereit?«
    »Alles ist vorbereitet, Sir.«
    »Ich bin überzeugt, dass uns heute eine schlimme Überraschung erwartet.« Sergio Percellar blickte über das flache Land. Die nächsten Anzeichen von Zivilisation waren mindestens sechzig Kilometer von den hohen Energiezäunen entfernt. Niemand hatte eine Chance, zu entkommen.
    »Werden wir es schaffen, Sergio?«, fragte Sylvia Demmister an seiner Seite. Ihr langes rotes Haar wehte im Wind.
    »Nur wenn Casalle den Kontrakt nicht bricht.« Er suchte den Himmel jenseits des Zauns ab, der sich wie eine flirrende Wand erhob und perspektivisch verzerrt in der Ferne verschwand.
    »Wird Casalle sein Versprechen halten?«
    Sergio lächelte unergründlich. »Das wissen nur Kratt und er selbst. Ich misstraue ihm. Naja, nicht ganz. Ich hoffe, dass ihm sein Ehrenwort mehr wert ist als anderen Aphilikern.«
    Minuten später näherte sich die erwartete Korvette. Der 60 Meter durchmessende kleine Kugelraumer landete jenseits des Zauns. Gleiter quollen aus den Hangars hervor und näherten sich dem Podium. Percellar hob sein Fernglas an die Augen und beobachtete den Mann, der Regie führte.
    Er kommt mir immer bekannter vor, je länger ich ihn sehe, dachte er, als Kratt das Licht der Vernunft begrüßte. Casalle trug immer noch seine Admiralsuniform.
    Es gab nur wenige Wächter. Die Gefangenen konnten ohnehin nicht entkommen, sie würden innerhalb der gestaffelten Energiezäune verdursten, wenn sie zu flüchten versuchten. Jetzt bildete sich in der Mittagshitze ein unregelmäßiger Halbkreis aus Gefangenen und OGN-Angehörigen vor dem Podium.
    Trevor Casalle brach das erwartungsvolle Schweigen. »Das Licht der Vernunft ist gekommen, um zu beweisen, dass die Würde des neuen Menschen mit jedem Tag größer wird. Nach den dramatischen Ereignissen seit meiner Rückkehr aus dem Bazinski-Cluster kommen wir endlich in eine Phase der Beruhigung. Daraus werden wir alle die Kraft und die Kenntnisse gewinnen, um unseren Planeten dem drohenden Zugriff des Schlundes zu entziehen. Zuvor habe ich jedoch administrative Pflichten zu erledigen …«
    Sergio spürte ein eigenartiges Schwindelgefühl. Es musste die Hitze sein, die ihm zu schaffen machte. Schweiß perlte auf seiner Stirn. Seine Gedanken wirbelten durcheinander, und für einen Sekundenbruchteil erkannte er zwei verschiedene Wirklichkeiten, die sich übereinander schoben und eine andere, neue Realität ergaben. Ihm war, als habe er blitzartig eine neue Seinsidee, als würde sich ab sofort sein Verstehen grundlegend verändern. Wie in einem plastischen Traum nahm er Casalles Worte wahr und sah zu, wie sich zwischen den Wachgebäuden die Mauer aus Energie öffnete und die Gleiter mit der restlichen OGN-Delegation einließen.
    Die Einsicht der Wahrheit kam über Sergio Percellar wie eine zweite Sonne. Die Immunen waren die Gefahr! Es war gut, die Organisation zu schwächen, denn alle, die nicht gegen Casalle kämpfen konnten, würden die Vernunft und die Logik weiter

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