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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie, was Ructyn Ihnen zu sagen hat.«
    Das Bild wechselte und zeigte das Konterfei des Wiesels. Seine dunklen, flinken Augen glitten wie suchend umher.
    »Im Augenblick, Bürger der Erde«, sagte er mit flacher Stimme, »tobt ein unwürdiger Machtkampf. Drei Männer beanspruchen mit unterschiedlichen Begründungen und sehr konträren Fähigkeiten das Amt des Lichts der Vernunft. Leider gibt es kaum eine Möglichkeit, die Entscheidung zu beeinflussen. Casalle, Khantank und ich werden die Entscheidung unter uns ausfechten müssen! Khantank hat kaum noch Unterstützung, damit bleiben Casalle und ich übrig. Um das mühsame Ausscheidungsverfahren zu beschleunigen und eine wirkliche Klärung herbeizuführen, richte ich öffentlich einen Vorschlag an den Admiral.«
    Casalle und Major Kratt warfen sich einen langen Blick zu.
    »Es geht um das Licht der Vernunft!«, verkündete Ructyn angriffslustig. »Sonst interessiert mich Casalle nicht. Ich fordere Sie, Admiral, zu einem Duell auf. Die Menschheit soll Zeuge sein.«
    »Das ist mehr als ungewöhnlich. Ein Duell? Dieser Zwerg mit den dicken Lippen?«, fuhr Trevor Casalle auf.
    Ructyn sprach weiter. »Ich meine kein Duell mit tödlichen Waffen, sondern mit der Schärfe des Geistes. Eine Diskussion. Terra Vision wird dieses Treffen übertragen. Dabei wird sich zeigen, wer der am meisten befähigte Nachfolger für das Amt ist. Ich fordere Trevor Casalle hiermit auf!«
    »Wie das? Er weiß genau, dass er gegen Sie nicht die geringste Chance haben wird«, erklärte Kratt.
    »Natürlich ist das eine Falle.« Die Tatsache, dass das Wiesel seine Intelligenz auf fahrlässige Art und Weise unterschätzte, entlockte Trevor Casalle ein lautes Lachen. Er hörte noch die letzten Worte seines Widersachers.
    »… wir sollten das Duell an einem abgeschiedenen Platz austragen. Ich bin sicher, dass Khantank kein Bedürfnis verspürt, an dieser Ausscheidung teilzunehmen. – Wenn Sie, Admiral Casalle, jetzt zuhören, kennen Sie meinen Vorschlag. Wenn nicht, werden Sie benachrichtigt. Ich habe Sie aufgefordert, Sie haben demnach die Wahl des Ortes. Sprechen Sie mit mir, ich warte.«
    Casalle stand auf und lief unruhig in seinem Büro auf und ab. »Ich werde einen Vorschlag machen, der Ructyn zufrieden stellt und mir Sicherheit gibt. Lassen Sie Dustin Seraph für morgen eine Antwort arrangieren.«
    »Alles klar.« Kratt nickte. Das Licht der Vernunft würde Casalle heißen, dafür würde er sorgen.
    »Hoffentlich halten die Leute von der OGN ihren Teil der Vereinbarungen«, sagte der Admiral.
    »Ich bin sicher, sie tun es!«
    Leifer Khantank bewegte sich wie ein Mann, der gegen einen wütenden Sturm ankämpfen musste. Er wusste, dass er verloren hatte. Seine engsten Mitarbeiter waren tot oder wagten nicht mehr, sich für ihn einzusetzen. Die Vernunft sagte ihm, dass jeder weitere Versuch sinnlos war.
    »Was soll ich tun?«, fragte er sich, als er einen breiten Korridor entlangging und Überlegungen anstellte, die seine unmittelbare Zukunft betrafen. Er wusste keine Antwort. Am liebsten hätte er die Erde verlassen, aber es gab keinen Planeten, auf den er sich hätte zurückziehen können.
    Er blieb stehen, ein neunzigjähriger Mann mit eisgrauen Augen und ebensolchem Haar, groß, massiv und wuchtig wie ein Fels. Er wusste alles, denn seine wenigen Nachrichtenleute hatten ihn unterrichtet. Das Attentat auf Casalle; die Mitwirkung der Outsider; diese Kreatur, die hündisch dem Admiral nachlief und alle Arten von Diensten für ihn so stur wie ein Roboter ausführte; die Sendungen der Organisation Guter Nachbar; der letzte Aufruf von Ructyn, der ihn in die Isolierung geschickt hatte – endlich erkannte er, dass er der angestrebten Aufgabe niemals gewachsen gewesen war. Er besaß die Fähigkeiten, das Amt auszufüllen, aber nicht die Rücksichtslosigkeit, den Weg dorthin zu gehen.
    Aus der Reihe der wartenden Gleiter löste sich sein Dienstfahrzeug. Niemand war da, um ihn zu verabschieden.
    Ob sie mich noch einmal zurückkommen lassen?, dachte er voll Todesfurcht. Dann ging er weiter, nahm die Schultern zurück und straffte seinen Brustkorb.
    Der Gleiter verlangsamte die Fahrt vor dem Portal. Die unmittelbare Umgebung des kleinen Platzes war leer, bis auf einen Mann in zerlumpter Kleidung, der auf dem Fußgängerweg dahinschlurfte und sich immer wieder umsah, als sei ihm jemand auf den Fersen.
    Endlich war das Fahrzeug heran. Die Seitenwand öffnete sich.
    »Bringen Sie mich nach Hause«, sagte

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