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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und fiel die Stufen hinunter bis in den wallenden Staub.
    »Nicht bewegen, Admiral!«, dröhnte Seraphs Stimme erneut. »Sie sind mein Gefangener.«
    Casalle starrte Seraph an. Sein Blick hatte etwas Zwingendes, das offensichtlich nur der Regisseur selbst erkennen konnte, denn er griff sich an den Hals, packte die eigene Haut mit hartem Griff und riss mit aller Kraft daran. Eine hauchdünne Bioplastmaske löste sich vom Gesicht und wurde achtlos zur Seite geschleudert.
    »Ich bin Ironside«, sagte er. »Greifen Sie ein, Roi!«
    Seine Waffe zielte nach wie vor auf Casalle. Vater Ironside lächelte nicht. Er bedauerte zutiefst, dass er sich zu solchen Gewalttaten hinreißen lassen musste. Das Geschehen wirkte auf ihn wie erstarrt. Das einzige Geräusch, das er wirklich hörte, war Major Kratts Wimmern.
    Von seinem Platz aus sah Vater Ironside, dass sich fern dunkle Punkte erhoben und schnell näher kamen. Roi Dantons Männer gingen kein Risiko ein, sie hatten ausnahmslos ihre Schutzschirme aktiviert, als sie landeten. Was geschah, wirkte wie oft eingeübt, und die Gefangenen begriffen schnell und brachten die Waffen der paralysierten Wachen an sich, ehe sie die Gleiter stürmten.
    Ironside beherrschte die Regie über die Massen. Er stand inzwischen neben Casalle, hielt seinen Strahler an dessen Schläfe und dirigierte Roi Dantons Truppen, die Gefangenen und die Gleitermannschaften mit Zurufen.
    Die Transportmaschinen füllten sich. Minuten später hob der erste Gleiter ab. Noch einmal vergingen bange Augenblicke, bis klar wurde, dass die Korvette nicht feuerte. Offenbar fürchtete die Besatzung um Casalles Leben.
    »Sie haben einen verhängnisvollen Fehler begangen, Admiral«, sagte Ironside. »Sie sind tatsächlich ein Abgesandter der tiefsten Hölle. Sie hätten in uns Freunde haben können – aber Sie haben uns zu Feinden gemacht.«
    Casalle verzichtete auf eine Antwort. Die Sekunden dehnten sich zu kleinen Ewigkeiten. Immer mehr Gleiter verließen die Ebene, begleitet von Männern in Fluganzügen. Staub, Blitze, Krachen, Heulen und wimmernde Triebwerke, dazwischen Kommandos und Staubwolken, wenn die überlasteten Gleiter ihren Weg fanden … es herrschte ein heilloses Durcheinander. Ironside hob die Schultern und paralysierte Casalle.
    Eine halbe Minute später war der letzte Immune verschwunden. Die Rettung hatte sich buchstäblich in letzter Sekunde vollzogen.
    Sie hatten eine einsame Insel im Pazifik erreicht. »Sie wissen«, sagte Roi Danton zu Vater Ironside, »dass Worte nicht genügen, um unseren Dank auszudrücken.«
    Er hielt Ironside die Hand hin. Das U-Boot, das sie abholen sollte, musste bald erscheinen.
    »Jeder von euch würde besser daran tun, den Teufel wirklich zu fürchten«, entgegnete Ironside nachdrücklich. »Das Einvernehmen zwischen uns scheint aber wiederhergestellt zu sein.« Er ergriff Dantons Hand und drückte sie kräftig. Es dunkelte. Sie hatten das Eiland erreicht, ohne verfolgt zu werden.
    »Wie können Sie zu Fuß die Insel verlassen?«, fragte Roi und nickte, als ihn jemand zur Eile drängte.
    »Das ist meine Sorge«, erklärte Ironside und verschwand in der beginnenden Dunkelheit. »Ich habe wichtigere Dinge zu tun, als für euch das Kindermädchen zu spielen.«

28.
    Sie wussten, dass sie den Tod finden konnten. Auf alle Fälle würde ihr Flug ein Vorstoß ins Unbekannte und ins Risiko werden. Das Ziel war eine Welt, die nur noch in der Erinnerung und in Aufzeichnungen existierte. Was immer die Insassen der fernflugtauglichen Space-Jet vorfinden würden – es musste anders sein, als sie es sich vorgestellt hatten.
    Das Ziel war die Erde, der Planet, von dem aus sich die Menschen über einen Teil des Alls ausgebreitet hatten.
    Terra – eine Welt ohne Liebe und ohne Gefühle, eine Welt der menschlichen Kälte?
    »Was werden wir finden?« Marhola el Fataro warf einen nachdenklichen Blick auf die Landschaft, die unter der im Steigflug befindlichen Space-Jet vorbeiglitt. Es war, als zögerten die vier Frauen im letzten Moment noch, ihre Welt zu verlassen.
    Das Land lag im Licht der Nachmittagssonne, doch in den Augen von Marhola, Terfy, Nano und Nayn strömte es eine deprimierende Leere aus. Dennoch war es ›ihre‹ Landschaft, ein Teil ›ihrer‹ Welt. Die Leere war eindeutig psychologischer Natur. Weil ein wichtiger Teil fehlte.
    »Wissen wir genau, was wir suchen?« Terfy kaute auf ihrer Unterlippe. Ovarons Planet war sehr erdähnlich. Sie würden also, sobald sie auf

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