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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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noch?
    Vierzig Jahre waren vergangen …
    Rückblick
    Perry Rhodan saß hinter seinem Schreibtisch, stützte den Kopf in beide Hände und musterte den großen, schlanken Mann, der vor ihm stand. Schließlich sagte er mit einer Stimme, die seine Niedergeschlagenheit erkennen ließ: »Nehmen Sie Platz, Major!«
    Der Mann, der sein weißes Haar schulterlang trug, setzte sich in den schweren Sessel ihm gegenüber. »Sie haben mich rufen lassen, Sir. Ich nehme an, es liegen wichtige Gründe vor.«
    Rhodan blickte in die stahlgrauen Augen unter den buschigen weißen Brauen. Er murmelte: »Ich weiß noch nicht, ob es wirklich wichtig ist. Sie sind Kommandant der LISSABON, richtig?«
    »Richtig, Sir. Das Schiff ist bemannt mit Leuten, die nicht der Aphilie unterlegen sind … bis jetzt jedenfalls.«
    Rhodan nickte. »Also ist Schnelligkeit ein wichtiger Faktor. Ich habe vor einigen Tagen das Projekt Emotion Ladys gestartet, Major. Können Sie sich etwas darunter vorstellen?«
    Hildenbrandt schüttelte den Kopf. Er zog eine Zigarette aus der Brusttasche seiner Uniform und zündete sie an. Sein Gesicht war braun gebrannt; die hellen Brauen und die grauen Augen standen in bemerkenswertem Gegensatz dazu. Tiefe Kerben zogen sich um die Augen und um den Mund. Hildenbrandt war erst sechzig, bedächtig und scheinbar langsam, aber er reagierte ohne großen Aufwand an Gesten und Ausdruck. Jetzt konzentrierte er sich auf Rhodans Eröffnung.
    »Ich habe beschlossen, möglichst viele Menschen auszusiedeln. Wir alle wissen, wohin die Entwicklung treibt, und dass ich so gut wie machtlos bin, wissen Sie ebenfalls. Zum Projekt: Sie haben die beiden Transportraumer gesehen?«
    »Ja. Sie sind schlechterdings kaum zu übersehen.«
    »Dann haben Sie auch bemerkt, dass bereits Ausrüstungsgegenstände verladen werden.«
    »Ich wunderte mich«, schränkte der Major ein, »dass die Arbeiten noch nicht von den Aphilikern gestoppt worden sind.«
    »Ich habe mehr Verbündete, als jeder glaubt.« Rhodan lächelte knapp. »Wir planen, möglichst viele Kinder und Frauen an Bord der Schiffe zu bringen. Sie werden Begleitschutz fliegen.«
    Hildenbrandt zog die Brauen hoch. »Selbstverständlich, Sir. Das Ziel?«
    »Ovarons Planet.«
    »Ich verstehe.«
    Während der Bemühungen, die Position der Erde im Mahlstrom festzustellen, waren viele Planetensysteme entdeckt worden. Eine der Sonnen hatte den Namen Finder erhalten, ihr erdähnlicher zweiter Planet war von Rhodan im Andenken an seinen Freund Ovaren benannt worden.
    »Wie weit ist das Projekt gediehen?«, erkundigte sich Hildenbrandt.
    »Wir sind mittendrin. Alle Beteiligten arbeiten praktisch pausenlos.«
    Jeder Mensch, der noch im Sinn von Rhodans Definition ›normal‹ war, hatte es in der Welt des Jahres 3540 schwer. Die Aphilie breitete sich aus. Das Reservoir an Liebesfähigkeit schwand unter dem Licht der Sonne Medaillon. Vom Standpunkt der Normalen war die Mehrheit der Menschen krank – vom Standpunkt der Kranken waren es die anderen, die Krankheit machte es ihnen unmöglich, ihren wahren Zustand zu erkennen. Wie auch immer, sie versuchten jeden, der nicht so war wie sie, aus ihrer Gesellschaft auszuschließen. Sie taten dies mit radikalen Methoden. Und in kurzer Zeit würden sie über die Macht verfügen, sogar dem Großadministrator zu trotzen.
    »Wir haben schon viele Menschen gerettet, die nicht unter dem Waringereffekt litten. Inzwischen suchen Mutantenkommandos überall auf der Erde nach intakten Familien, um sie in Sicherheit zu bringen.«
    »Die Konsequenzen der Entwicklung sind unübersehbar, Sir«, sagte der Major knapp. »Ich kenne sie ebenso gut wie jeder andere. Verraten Sie mir mehr über die Zielsetzung von Projekt Emotion Ladys?«
    Rhodan erklärte, was beabsichtigt war. Der Planet, auf dem Menschen sich vorübergehend oder auch länger verbergen sollten, stand annähernd 3.500 Lichtjahre von der Erde entfernt. Noch waren die Aphiliker nicht stark genug, die Aktion verhindern zu können.
    »Ich habe keine Zeit mehr, um mich um alles selbst zu kümmern. Sobald die Schiffe beladen sind, starten sie. Das Ziel unterliegt absoluter Geheimhaltung, das gilt auch für Sie. Sie werden Geleitschutz fliegen und den Frauen und Kindern nach der Landung jeden nötigen Schutz geben, ebenso jede Art von technischer Hilfe. – Sobald sich alle einigermaßen wohnlich eingerichtet haben, kommen Sie zurück. Falls sich die Verhältnisse hier dramatisch zugespitzt haben sollten, wird Ihnen ein

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