Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ungefährlich.
    Allerdings gab es jemanden, der über Romeo und Julia wachte. In derselben Sekunde wurde an Bord der SOL Alarm ausgelöst.
    Es war Zufall, dass die Sirenen verstummten, als Perry Rhodan und Galbraith Deighton die Zentrale betraten. Nach dem schrillen Lärm haftete der Stille etwas Unwirkliches und Bedrohliches an. Auf den Holoschirmen leuchteten die Initialen SENECAs. Er hatte den Alarm ausgelöst.
    Ein Offizier eilte auf Rhodan zu. »Wir wissen nicht, was der Alarm bedeutet. Es gibt keine Unregelmäßigkeit.«
    Rhodans Miene zeigte Bitterkeit. »Das war eine andere Art von Alarm«, sagte er. »Wahrscheinlich eine Kriegserklärung.« Er ließ den Mann einfach stehen und ignorierte dessen verblüfften Blick.
    SENECAs wohlmodulierte Stimme hallte durch den Kommandoraum. Die Hyperinpotronik verstand es aufgrund des Plasmazusatzes, ihren Worten einen Unterton zu verleihen, der dem Sinn der Äußerung entsprach. Die Stimme klang zürnend und drohend zugleich. »Auf Romeo und Julia wurde ein Anschlag verübt. Deshalb sehe ich mich gezwungen, den Gefahrenfall zu erklären. Aufgrund der Vorkommnisse muss ich annehmen, dass auch meinem Zentralkomplex Gefahr droht. Die Regelungen für den Fall einer solchen Bedrohung sind bekannt.« Die Stimme verstummte.
    »SENECA!«, rief Perry Rhodan. »Ich muss mit dir reden!«
    Nur ein Warnsignal leuchtete auf: Verbindung unterbrochen, signalisierte es.
    »Wie geht es jetzt weiter?«, fragte Deighton. Er hatte Bestürzung erwartet und war überrascht von dem spöttischen Zug, der Rhodans Mundwinkel umspielte.
    Der Terraner lächelte sogar. »Weißt du, wer sich das in diesem Augenblick ebenfalls fragt?«, wollte er wissen.
    »Wer …?«
    »SENECA.«
    »Ich befürchte, er wird schneller als wir eine Antwort finden.« Deighton seufzte.
    »Bestimmt nicht. SENECA hat die Regeln gebrochen. Bei jedem Gefahrenfall muss er für mich einen Kommunikationskanal offen halten. Er hat sich dennoch völlig abgeriegelt. Für ihn ist in diesem Augenblick vor allem interessant, wie wir darauf reagieren.«
    »Also zurück zu meiner ersten Frage«, sagte Deighton. »Wie geht es weiter?«
    »In Bezug auf SENECA … überhaupt nicht.«
    Verblüfft musterte Deighton den Freund. Seine hochgezogenen Augenbrauen waren eine stumme Frage.
    »Von Zeit zu Zeit«, erklärte Rhodan, »macht es mir Spaß, einen solchen Superrechner an der Nase herumzuführen. Ich bin gespannt, was SENECA unternehmen wird, wenn niemand auf seine Unverschämtheit reagiert.«
    Die Menschen hatten keine Ahnung, wie wichtig beide Außenstationen für ihn waren. Sie hatten Romeo und Julia zum Spaß ersonnen und so geformt, wie kein vernünftiger Roboter je aussehen würde. Aber sie hatten ihnen auch eine Funktion zugewiesen, die aus der fast unerschöpflichen Kapazität eines übergeordneten Mechanismus gespeist wurde.
    Dieser übergeordnete Mechanismus war er, SENECA. Und Romeo und Julia waren ihm längst unersetzliche Werkzeuge geworden, die außerhalb der SOL Informationen sammeln konnten, die ihm andernfalls verborgen geblieben wären.
    Gerade in der aktuellen Lage war er auf Informationen angewiesen. Er musste wissen, was auf Last Stopp geschah, denn noch war er sich nicht darüber schlüssig, welche Pläne jenes unbekannte Wesen verfolgte, das er Bruder nannte. Er durfte kein Signal, keinen Hinweis versäumen. Deswegen hatte er den Angriff auf Romeo und Julia, der beide vorerst lahm gelegt hatte, heftig beantwortet.
    Die Logik sagte ihm, dass die auf seine Dienste angewiesene Besatzung Romeo und Julia rasch wieder in den Zustand der Beweglichkeit versetzten würde. Überhaupt konnte er sich nicht erklären, weshalb die Menschen Verdacht geschöpft hatten.
    Er brauchte beide Roboter dringend, weil die jüngsten Ereignisse darauf hindeuteten, dass der unbekannte Bruder nunmehr ernstlich versuchte, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Seine Außenstationen mussten unverzüglich wieder aktiviert werden. Mit seiner Reaktion hatte er die Regeln zwischen ihm und den Menschen verletzt. Er war sich selbst nicht darüber im Klaren, woher die Kraft kam, die ihn zur Übertretung der Gebote befähigt hatte.
    Nun wartete er darauf, dass die Terraner seinen Wink verstanden und in seinem Sinne handelten. Seine Unruhe wuchs mit jeder Sekunde, die verstrich, ohne dass vonseiten der Menschen etwas geschah.
    Die Besprechung fand in weiterem Kreise statt als sonst. Vylma Seigns war zugegen, was sie sich als Ehre anrechnete. Auch Sunchex Olivier war

Weitere Kostenlose Bücher