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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schwarze Loch hatte sich nicht verändert und mochte das einzig Unvergängliche in diesem eigenartigen Sammelbecken zwischen den Dimensionen sein. Py legte mir ihre Hand auf den Arm, als die RATY mit annähernder Lichtgeschwindigkeit auf die Dimensionsschleuse zuraste. Sie schien meine Gedanken erraten haben.
    »Wie mag das mit uns sein, Olw?«, fragte sie. »Sind wir unsterblich?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich zögernd. »Ich kann es mir nicht vorstellen. Wer sind wir denn? Zgmahkonen, die in der Retorte entstanden sind und daher über einige besondere Eigenschaften verfügen. Das erhebt uns aber noch nicht über andere. Unsterblich kann nur einer sein. Auch wir sind vergänglich; irgendwann wird auch uns die Zeit einholen. Es wäre vermessen, wenn wir uns an seine Seite stellen wollten.«
    »Natürlich. Du hast Recht«, erwiderte sie demütig. »Ich meinte es jedoch anders. Glaubst du, dass sie nur uns in Tiefschlaf versetzt haben? Oder glaubst du auch, dass sie es mit anderen ebenfalls versucht haben? Vielleicht haben einige Diktatoren gehofft, auf diese Weise die Zeit überlisten zu können.«
    »Bestimmt, Py, aber die Ergebnisse waren wahrscheinlich nicht ermutigend.«
    Die Holoschirme wurden leer, das Schwarze Nichts reflektierte kein Licht. Doch dieser beklemmende Effekt währte nur wenige Atemzüge lang, dann tauchten wir in eine fremdartige Welt zwischen den Dimensionen ein. Vielfarbige Flammen schienen uns zu umzüngeln, Spirallinien schraubten sich aus ihnen hervor und zuckten an uns vorbei.
    Ich hatte Mühe, mich von diesen Eindrücken zu befreien. Innerhalb kürzester Zeit musste ich eine Entscheidung treffen. Schon im nächsten Moment konnte alles völlig anders aussehen, dann war die Chance vorbei, Qwogg zu folgen.
    Ich glaubte, ein gewisses System in den Spiralen zu erkennen. Noch schien es sich um Energieschatten zu handeln, die Qwoggs Raumschiff hinterlassen hatte. Meine Befehle kamen knapp und präzise – die RATY veränderte ihren Kurs und stieß kurz darauf in eine sternenfunkelnde Galaxis hinaus.
    »Ortung!«, meldete Wans. »Ein Raumschiff. Zwölf Lichtjahre entfernt.«
    Der Reflex war eindeutig, das Objekt schien erstaunlich groß zu sein. Es konnte nicht das gesuchte Schiff sein. Dennoch beschloss ich, näher heranzugehen.
    Trelw schaltete erneut auf Überlichtantrieb. Ich war derartige Belastungen nicht mehr gewohnt und spürte einen quälenden Druck auf der Brust, bis endlich wieder die Sterne erschienen. Das unbekannte Objekt stand nur noch wenige Lichtminuten voraus.
    Es näherte sich mit geringer Geschwindigkeit einer roten Sonne mit einer großen Zahl von Planeten, befand sich aber noch weit außerhalb der äußersten Planetenbahn. Es war auch kein Raumschiff in dem Sinne, wie wir es erwartet hatten.
    »Was ist das?«, fragte Py verblüfft. »Es sieht aus wie eine fliegende Insel.«
    Sie täuschte sich nicht. Wir hatten einen natürlich entstandenen Raumkörper vor uns, auf dem offenbar recht erträgliche Lebensbedingungen herrschten. Auf ihrer Unterseite wirkte die Insel zerrissen und zerklüftet von Asteroideneinschlägen und kosmischen Stürmen, über ihrer Oberseite wölbte sich hingegen eine von Atomsonnen erwärmte Atmosphäre. Trotz der großen Entfernung konnten wir eine üppige Vegetation ausmachen.
    Ich fragte mich, warum ein offenbar hoch technisiertes Volk die ungeheure Mühe auf sich nahm, so etwas zu bauen. Leichter und einfacher wäre es gewesen, Raumschiffe zu konstruieren.
    Trelw glich die Geschwindigkeit der RATY jener Rauminsel an. Er schien das Gleiche zu empfinden wie ich, nämlich ein Bild absoluten Friedens. Es erschien mir fast wie Blasphemie, diese Ruhe zu stören.
    Ich überzeugte mich noch einmal davon, dass uns die ehemalige Besatzung nicht in den Rücken fallen konnte. Danach ließ ich mich mit Py in einem kleinen Raumboot ausschleusen. In dieser Sterneninsel schien es keine Feindseligkeiten zu geben. Oder täuschten wir uns und hatten nur das Gefühl für Bedrohungen verloren?
    Erst kurz vor der Insel verringerte ich die Geschwindigkeit. Sanft schwebten wir durch die oberen Atmosphäreschichten. Unter uns erstreckte sich grünes, von Wasserläufen durchschnittenes Land. Weit verstreut fanden sich blühende Anlagen, von denen eine seltsam friedliche Aura ausging. Dazwischen lagen Hunderttausende erloschene Feuerstellen.
    Nur am Ufer eines sternförmigen Sees brannte noch ein Feuer. Als Py mich darauf aufmerksam machte, hatte ich es ebenfalls

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