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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wenige Minuten aufhalten konnte. Aber nach jahrelangem Leben im Stützpunkt fragte sich Mozart immer öfter, warum Kommandant Prutor-Taan den Menschen nicht gestattete, mit entsprechender Ausrüstung hin und wieder Forschungsexpeditionen durchzuführen. Besonders die gigantischen Marschiere-Viels interessierten ihn. Er hätte gern mehr über jene seltsame Lebensform herausgefunden, aber nur selten verirrte sich ein Marschiere-Viel in die Nähe des Stützpunkts.
    Deshalb horchte Captain Mozart auf, als Leutnant Karel Krause von der Impulstasterortung eine größere Herde von Marschiere-Viels nahe dem Stützpunkt meldete. Er begab sich sofort in die Ortungszentrale.
    »Wie viele Tiere haben Sie gezählt, Leutnant?«, wandte er sich an Krause.
    »Einundsechzig, Captain. Sie werden ungefähr bei Anbruch der Nacht die Abschirmungszone erreichen.«
    Mozart runzelte die Stirn. Es war noch nie vorgekommen, dass mehr als zwei Marschiere-Viels gleichzeitig in die Nähe der Hochenergieschirme gekommen waren, die außerhalb der nordpolaren Zwielichtzone die Anlagen gegen die lebensfeindliche Umwelt abriegelten.
    »Ich mache dem Kommandanten Meldung. Prutor-Taan soll entscheiden, was geschehen muss.«
    Mozart verzog unwillig die Mundwinkel, als das aufleuchtende Holo statt des Kommandanten das Abbild eines larischen Offiziers zeigte.
    »Was wünschen Sie, Captain?«, erkundigte sich der Lare höflich.
    »Ich habe eine Meldung für den Kommandanten, Dringlichkeitsstufe zwei.«
    »Ich vertrete Prutor-Taan«, erwiderte der Lare.
    Mozart berichtete. Der Lare hörte mit unbewegtem Gesicht zu, dann sagte er: »Ich danke für Ihre Wachsamkeit, Captain. Vorerst scheint mir aber keine Gefährdung gegeben zu sein. Beobachten Sie die Herde weiter! Falls sie die Absperrung vor Sonnenuntergang erreicht, geben Sie mir Bescheid! Diese plumpen Tiere sind nicht aggressiv, das haben wir über Jahre hinweg festgestellt. Wenn sie wie berechnet die Absperrung erst bei Sonnenuntergang erreichen, werden sie naturgemäß erstarren. Sobald die Sonne wieder scheint, werden sie sich zerstreuen und weglaufen.«
    »Was geschieht, falls sie trotzdem in Richtung Absperrung marschieren?«
    »Dann vertreiben wir sie mit einigen Strahlschüssen«, erklärte der Lare. »Ich möchte auch nicht, dass die Tiere in die Hochenergie-Abschirmung geraten und Schaden erleiden.«
    Das Holo erlosch. Captain Francesco Mozart sagte nachdenklich: »Ich hoffe nur, dass der Lare die Sache nicht zu leicht genommen hat.«
    »Das braucht nicht unsere Sorge zu sein, Captain«, erwiderte Krause.
    »Ich bleibe auf jeden Fall bis zum Anbruch der Nacht hier«, erklärte Mozart.

9.
    Atlan weckte seine Leute, als am Horizont die Schutzschirme des Stützpunkts auftauchten. »Ich hoffe nicht, dass die Laren Verdacht schöpfen«, sagte er, als die Gruppe in der Kommandozentrale versammelt war.
    »Sie werden abwarten«, bemerkte Hortox. »Weil sie sich sicher fühlen.«
    »Es sei denn, sie haben herausgefunden, dass die Marschiere-Viels nicht nur Normalenergie absorbieren können«, warf Coal Xenopl ein.
    »Falls die Laren versuchen, die Tiere durch Schüsse zu vertreiben, müssen wir den Zeitpunkt des Angriffs vorverlegen«, sagte Atlan.
    Von da an schwiegen alle. Nur sechs Marschiere-Viels befanden sich im Aufnahmebereich der Außenoptiken. Aber von ihrem Verhalten ließ sich ohne weiteres auf das Verhalten der übrigen Tiere schließen.
    Je näher die Herde dem Stützpunkt kam, desto größere Sorgen bereiteten dem Arkoniden die Schutzschirme. Er wusste zwar, dass die Marschiere-Viels auch deren Energie absorbieren konnten, aber eben nicht, bis zu welcher Kapazität.
    »Die Sonne versinkt«, stellte Vuju a Tiger fest.
    Der riesige blutrote Glutball hatte sich durch die atmosphärische Lichtbrechung zu einem ovalen Gebilde verzerrt und violett verfärbt. Noch während Atlan hinschaute, verschwand Bolo unter dem Horizont. Sekunden später wurden die Erschütterungen Judiths schwächer, schließlich hörten sie ganz auf. Der MV-Roboter war, seiner Programmierung entsprechend, stehen geblieben, als die künstliche Schwanzantenne keine Strahlung mehr von der roten Riesensonne Bolo empfangen hatte.
    »Die anderen Tiere laufen weiter!«, rief Vainah Mucco aufgeregt.
    Atlan sah es ebenfalls und erschrak. Die sechs sichtbaren Marschiere-Viels hatten ihr Marschtempo zwar stark herabgesetzt, bewegten sich aber weiter auf die Hochenergiesperren zu. Ihre Schweife neigten sich in Richtung

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