Silberband 085 - Allianz der Galaktiker
Tiff ließ es darauf ankommen, dass der Lare Verdacht schöpfte, er gebrauchte nur Ausflüchte, um das wirkliche Anliegen bei einer günstigeren Gelegenheit vorzubringen.
Jajannu Ar-Rhi spielte sein Spiel mit. Sie nahm sogar die lächerlichste Beschwerde ernst und versprach, sich intensiver um das Wohl der Siedler von Thlaa zu kümmern. Zugleich erkannte Tifflor, dass sie sein Vorhaben längst durchschaut hatte.
Schließlich wurden Mithla Quinoo und seine Männer von der Großen Exzellenz verabschiedet.
»Bleibt meine Gäste, solange es euch beliebt!«, rief Ar-Rhi ihnen zu. »Das Haus steht euch weiterhin zur Verfügung. Nur lasst es mich rechtzeitig wissen, wenn ihr nach Thlaa zurückkehren wollt, damit wir das Abschiedsmahl gemeinsam einnehmen können!«
»Wollen Sie die Akonin gleich mitnehmen, oder können Sie warten, bis wir die Milchstraße wiedererobert haben?« Franko klang bissig.
»Neid?«, erkundigte sich Tifflor spöttisch.
Franko wiegte den Kopf. »Neidisch könnte man schon werden«, brummte er. »Aber was soll's! Haben Sie schon einen Plan?«
»Den Anfang davon …« Tifflor blickte auf die Uhr, die er schon vor der Landung auf den akonischen Tagesrhythmus justiert hatte. »Bis zum Einbruch der Dunkelheit müssen wir so weit sein.«
»Wie weit, Sir?«
»Zuerst muss ich wissen, wo Ypanqui-Thor wohnt, wie viel Begleitung er bei sich hat, wie er ausgerüstet ist … und so weiter.«
»Das kann nicht schwierig sein. Und weiter?«
»Kurz nach Einbruch der Dunkelheit brauche ich drei Gleiter ohne erkennbare Merkmale und zwanzig Mann Besatzung. Die Leute sollen mit Schockern bewaffnet sein und brauchen zudem Impulsgeräte, mit denen sie Roboter desaktivieren können.«
»Und dann …?«
»Ich hoffe, dass die Gleiterpiloten einen neugierigen Laren etwa zwei Stunden lang an der Nase herumführen werden können.«
»Wird besorgt, Sir!« Frankos Augen glänzten vor Begeisterung.
»Zu diplomatischen Verwicklungen darf es selbstverständlich nicht kommen!«, mahnte Julian Tifflor.
»Sie können sich auf uns verlassen, Sir!«, versprach Franko faunisch grinsend. »Bei unserem Eros-Exklusiv-Service ist Diskretion Ehrensache!«
Ypanqui-Thors Gesichtsausdruck war zur Maske geworden. Die Gesandten von Thlaa hatten soeben die Audienzhalle verlassen. Jajannu Ar-Rhi erhob sich von ihrem Arbeitspult, wandte sich mit einem unverbindlichen Lächeln dem Laren zu und stutzte beim Anblick der unwilligen Miene.
»Was haben Sie, mein Freund?«, fragte sie unschuldig.
»Ich hätte nicht geglaubt«, antwortete Ypanqui-Thor ebenfalls in Interkosmo, »dass eine Große Exzellenz sich mit solchen Lappalien abgibt.«
»Lappalien nennen Sie die ernsthaften Sorgen unserer Siedler?«
»Was sonst ist ein mit Algen verstopfter Bewässerungskanal? Und all das andere? Diese Siedler degenerieren.« Die Bitterkeit des Laren war unüberhörbar.
Jajannu musterte ihn aufmerksam, bevor sie fragte: »Ist es wirklich die Bedeutungslosigkeit der Beschwerden, die Sie bedrückt … oder gibt es noch etwas anderes?«
Ypanqui-Thor zögerte kurz. »Sie interessieren sich für diesen Zweiten Sekretär des Siedlungsrats von Thlaa …« Er fixierte die Frau, doch Jajannu reagierte nicht.
»Nun …?«, drängte er.
»Nun … was?«
»Ist es nicht wahr, dass Sie sich … für diesen Mann … interessieren?«
Jajannu machte eine knappe, ärgerliche Geste. »Sehen Sie, Ypanqui-Thor«, erwiderte sie, »wir Akonen haben die Notwendigkeit erkannt, um der intergalaktischen Sicherheit willen mit den Vertretern des Konzils der Sieben zusammenzuarbeiten. Wir akzeptieren auch die Existenz eines larischen Kontaktmanns, der über unsere Regierungsgeschäfte auf dem Laufenden gehalten wird. Dieser Kontaktmann sind Sie. Unser Vertrag sieht vor, dass ich Ihnen Einsicht in jeden regierungspolitischen Vorgang zu gestatten habe.« Das sanfte Leuchten ihrer Augen verwandelte sich plötzlich in ein zorniges Blitzen. »Aber davon, dass Sie sich um meine Privatangelegenheiten kümmern dürfen, kann ich kein einziges Wort finden!«
Ypanqui-Thor erkannte, dass er zu weit gegangen war. »Verstehen Sie mich nicht falsch!«, forderte er hastig. »Ich habe Ihnen offen zu verstehen gegeben, dass ich zwischen uns beiden eine Beziehung anstrebe, die über die Kooperation zwischen Berater und Regierungsmitglied hinausgeht. Was mich an Ihrem Interesse für diesen Mann von Thlaa bewegt, ist …«
»Eifersucht!«, fiel ihm Jajannu ins Wort. »Dafür habe ich
Weitere Kostenlose Bücher