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Silberband 085 - Allianz der Galaktiker

Titel: Silberband 085 - Allianz der Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Blick des Laren wütend auf sich gerichtet.
    Das Gästehaus war großzügig zugeschnitten. Frankos Spezialisten überzeugten sich davon, dass die Räume abhörsicher waren. Wegen der Anwesenheit Ypanqui-Thors suchten sie nicht nur nach akonischen Geräten, sondern auch nach weit unauffälligeren larischen Spionen. Erst als feststand, dass es in der Unterkunft keine geheimen Sensoren gab, erlaubte Julian Tifflor den Männern, sich zu unterhalten.
    Franko, nicht einmal sechs Fuß groß, aber ungemein stämmig, wirkte nachdenklich. Julian Tifflor schätzte den Rat und den etwas grimmigen Humor des Majors.
    »Wir haben uns mit herabgelassenen Hosen mitten in einen riesigen Ameisenhaufen gesetzt, Sir«, lautete Frankos Diagnose der Lage.
    Julian Tifflor lachte unwillkürlich. »Der Lare …?«, fragte er.
    »Viel mehr als das«, antwortete Franko. »Natürlich spielt der Lare die Hauptrolle. Aber da ist noch etwas … Eigentlich zwei Dinge, wenn ich genau sein will.«
    »Ich höre!«
    »Sie konnten diesen Ypanqui-Thor nicht ständig im Auge behalten, Sir. Ich stand dagegen besser. Würden Sie glauben, dass der Lare ein Auge auf Jajannu geworfen hat?«
    »In dem Sinne, dass er sie begehrt?«
    »Genau das meine ich.«
    Julian Tifflor akzeptierte die Feststellung. Die Erfahrung lehrte ihn, dass die Zuneigung zwischen den Geschlechtern sich nicht immer auf die Mitglieder ein und desselben Volks beschränkte. Manchmal kamen groteske Relationen zustande. »Gut«, sagte er. »Und warum sollte uns das stören?«
    »Weil Jajannu nun ihrerseits ein Auge auf Sie geworfen hat, Sir«, antwortete Franko ohne Zögern.
    »He …!«, protestierte Tifflor.
    »Sagen Sie nur, das hätten Sie nicht bemerkt«, brachte Franko erstaunt hervor.
    Julian Tifflor zuckte mit den Schultern. »An Ihrer Vermutung ist was dran.«
    »Und schon haben wir ein Problem«, stellte Frank fest. »Wenn es nur um Politik ginge, könnten wir den Laren vielleicht bewegen, die Akonin für einige Minuten aus den Augen zu lassen. Aber wann immer Sie mit Jajannu zusammentreffen … Ypanqui-Thor wird dabei sein.«
    »Ich weiß«, bestätigte Julian Tifflor. »Wir brauchen schnell einen Ausweg. Denn drüben in Akon-Paj wird immer noch versucht, mit Thlaa Verbindung aufzunehmen. Wenn das gelingt – und das wird es, sobald die Sendestation auf Thlaa wieder in Betrieb geht –, erfahren hier alle, dass wir nicht diejenigen sind, für die wir uns ausgeben … und dann wird der Teufel los sein!«
    Franko grinste ein wenig boshaft. »Wem sagen Sie das, Sir?«, fragte er. »Es gibt niemanden, der so gut darüber Bescheid weiß wie ich …«
    Der Entführer
    »Die Siedler von Thlaa fühlen sich in mancher Hinsicht vernachlässigt, Exzellenz«, eröffnete Julian Tifflor bei der Audienz am nächsten Morgen.
    Es war, wie Franko vorhergesagt hatte: Ypanqui-Thor hatte die Siedler von Thlaa frostig begrüßt und seinen Sessel seitlich hinter Jajannu Ar-Rhis Arbeitskonsole aufgebaut, sodass er die Große Exzellenz ebenso wie deren Besucher im Auge behalten konnte. Julian Tifflor kannte die larische Physiognomie gut genug, um zu erkennen, dass im Innern des Laren ein Vulkan brodelte.
    Die Botschaft, die Quinoo vortrug, war eine Ausweichversion für den Fall, dass er mit der Großen Exzellenz nicht unter vier Augen sprechen konnte. Es handelte sich um Klagen der Siedler von Thlaa gegen den Großen Rat von Akon.
    »In welcher Hinsicht fühlen sie sich vernachlässigt, mein Freund?«, unterbrach Jajannu.
    »Uns wurde zur Intensivierung des Agrarexports der Aufbau einer Transmitterstrecke von Thlaa bis zum Umschlagplatz Vyshnoo versprochen«, antwortete der Zweite Sekretär des Siedlungsrats. »Die Transmitter hätten schon vor einem Jahr betriebsbereit sein sollen. Tatsächlich aber existiert bis heute nur eines von beiden Terminals, nämlich auf Vyshnoo.«
    Ein halb verwunderter, halb spöttischer Blick aus den dunklen Augen der Frau durchbohrte ihn schier. Wegen einer solchen Lappalie hat der Siedlungsrat seinen Zweiten Sekretär nach Akon geschickt?, schien sie fragen zu wollen.
    »Ich werde mich darum kümmern, mein Freund«, versprach sie jedoch. »Was für Beschwerden gibt es außerdem?«
    Julian Tifflor ertappte sich dabei, dass er, während er belanglose Worte automatisch aussprach, seinen Blick über ihren Körper gleiten ließ. Ihre vollen Lippen lächelten, das schwarze Haar wies im Tageslicht einen kupferfarbenen Schimmer auf. Die Beschwerden wurden noch banaler.

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