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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Prozessrechner besorgte demnach zwei Aufgaben: Er versuchte, den richtigen Zugangskode zu finden, und er achtete auf die Reaktion der angegriffenen Positronik. Sobald er den verräterischen Impuls registrierte, der andeutete, dass eine Warnmeldung ausgegeben wurde, erzeugte er ein Störsignal, das exakt diese Meldung unterdrückte.
    Für Leven Strout hatten die Stunden, in denen er nichts anderes tat, als seinen Prozessrechner zu überwachen, etwas Gespenstisches. Eigentlich konnte er nur auf das Erfolgssignal warten oder darauf, dass Casalles Sicherheitstruppe ihm auf die Spur kam.
    Als das grüne Signal endlich aufleuchtete, war es ihm, als sei alles in Wirklichkeit viel zu schnell gegangen. Der Speicher war offen, er konnte ihn über die Datenleitung anzapfen. Wenige Sekunden später erschien die spezifizierte Meldung auf seinem kleinen Monitor.
    Der Mann, der in Trevor Casalles Denken eine so maßgebliche Rolle spielte, fühlte sich in seinem neuen Domizil alles andere als glücklich. Beinahe täglich wurden in den Weiten des unterseeischen Stützpunkts, eines der letzten Verteidigungszentren der Lemurer, neue Räumlichkeiten aufgespürt. Die hier lagernden Waffen und Geräte waren nicht mehr zum Einsatz gekommen; die Katastrophe hatte das Reich der Lemurer überrollt, bevor es den letzten Verteidigungsschlag führen konnte.
    Je größer die lemurische Anlage wurde, desto schwieriger war sie mit der geringen Besatzung zu verteidigen. Und desto größer war auch die Gefahr, dass die Aphiliker einen der zahlreichen Zugänge entdecken würden. Seit Tagen entwickelte Reginald Bull einen Rettungsplan für den Fall, dass aphilische Truppen den Stützpunkt aufspürten. In diesem Plan spielte der Großtransmitter, den Roi Dantons Expedition mit der PHARAO nach Ovarons Planet gebracht hatte, eine maßgebliche Rolle. Der Transmitter konnte von Porta Pato aus angesprochen werden. Im Notfall ließen sich auf diesem Wege einige hundert Personen evakuieren, vielleicht sogar der Großteil der Besatzung – je nachdem, wie viel Zeit zur Verfügung stand.
    Reginald Bull war mit der Begutachtung einer Ausgabeliste beschäftigt und hatte die Welt ringsum vergessen, als ihm jemand vorsichtig auf die Schulter klopfte. Er sah auf und erblickte einen jungen, unbekümmert wirkenden Mann, der ihn freundlich angrinste. Bull, in Gedanken weit entfernt, brauchte eine Zeit lang, um ihn wiederzuerkennen: Sergio Percellar, der Mann, der den größten Teil des Buches der Liebe auswendig kannte und der mit seiner Begleiterin, Sylvia Demmister, auf abenteuerliche Weise zu den Immunen gestoßen war.
    »Ich störe Sie ungern, Sir«, sagte Sergio. »Aber wir haben eine wichtige Meldung aus Terrania City.« Er gehörte zu der Abteilung, die für die Kommunikation mit der Außenwelt verantwortlich war.
    »Strout …?«, fragte Reginald Bull spontan.
    »Er hat uns einen verschlüsselten Text zugeschickt, den er für wichtig hält.« Um Sergios Mundwinkel entstand ein bitterer Zug.
    »Ich nehme an, die Sendung ist wichtig«, folgerte Bull.
    »Es handelt sich um den gemeinsten Anschlag, der je gegen Menschen unternommen wurde.«
    »Der Text war nicht einfach zu entschlüsseln«, erklärte Sergio Percellar, als er mit Reginald Bull in seinem Arbeitsraum angekommen war, der von Bulls Rechenzentrum etwa zweihundert Meter entfernt war. »Aber die Entschlüsselung ist eindeutig, und der Vorspann gibt einen Vorgeschmack dessen, worum es geht.« Er schob Bull einen Druckstreifen zu. Als Überschrift stand darauf ›Operation Gehirnwäsche‹. Darunter folgten etwa zwanzig Zeilen Text. Sie verrieten keine Einzelheiten, sondern enthielten nur Andeutungen. Aber selbst die Andeutungen machten genug von den Absichten der Verfasser deutlich. Als Reginald Bull von dem Druckstreifen aufsah, war sein Gesicht bleich.
    »Sie haben das auch so verstanden wie ich?«, fragte er Sergio.
    »Die Regierung hat vor, Suggestivfelder einzusetzen, um das Geschichtsbewusstsein der Menschen zu ändern. Sie sollen sich an ihre Herkunft und Vergangenheit nicht mehr erinnern können. Zudem soll ihnen eine Pseudoerinnerung aufgepfropft werden, die bis in die letzte Einzelheit den Wünschen der aphilischen Machthaber entspricht!«
    »Die Wirksamkeit muss offenbar erst überprüft werden. Als Experimentierfeld wurde der Bezirk Parkutta im oberen Kaschmir ausgesucht, eine verhältnismäßig abgelegene Gegend. Mit der Installation der Suggestivfeld-Generatoren wird morgen schon begonnen.«

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