Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
starke Streitmacht im Tal absetzen und gegen den Projektkomplex vorgehen würde. Bull hatte während des Tags keine Beobachter ausgeschickt, doch er war nahezu sicher, dass die bewaldeten Hänge von feindlichen Truppen nur so wimmelten. Hätte der Einsatztrupp der OGN sich wirklich im Tal sehen lassen, wäre er in Minutenschnelle aufgerieben worden.
    Aber das war nicht die Taktik der OGN. Sergio Percellars Gruppe zerfiel in zwei Abteilungen, von denen jede über ein schweres Strahlgeschütz verfügte. Sofort nach Einbruch der Dunkelheit sollten beide Geschütze hoch in den Bergen, die das Tal nach Norden hin abgrenzten, postiert werden. Sie befanden sich damit außerhalb des gegnerischen Aufmarschs. Die Strahlgeschütze würden den Projektkomplex wirksam unter Beschuss nehmen können. Im Tal blieben nach dem Aufbruch von Bulls Gruppe nur noch die vierhundert Mann der beiden Einsatzabteilungen.
    Leven Strout hatte den ganzen Tag über geschlafen und fühlte sich wie neugeboren. Er wandte sich an Sergio Percellar, der mit seinem Stab die Einzelheiten des Einsatzes durchsprach. »Ich hoffe, Sie können einen Freiwilligen gebrauchen«, sagte er.
    »Allemal«, antwortete Sergio grinsend. »Wir haben auf den letzten hundert Metern schwer genug zu schleppen.«
    Was damit gemeint war, bekam Leven Strout bald zu spüren. Kurz nach 18 Uhr brachen die Abteilungen auf. Leven hatte inzwischen erfahren, dass Percellars Geschütz in einer Felsnische aufgestellt werden sollte, deren Sohle halbkreisförmig aus einer nach Süden abfallenden Bergwand ausgespart war. Der Anflug erfolgte über die vom Tal her nicht einsehbare Westwand. Nur wenige Meter unterhalb der Felsnische gab es einen Absatz, auf dem die Gleiter abgestellt werden konnten. Von da führte ein knapp zwei Meter breites Felsband zur südlichen Bergflanke und hinauf zur Nische. Dieser Rest des Anmarschwegs musste zu Fuß bewältigt werden. Das Geschütz, vorerst noch in zwei Teile zerlegt, und die Speicheraggregate mussten von den Männern und den beiden Robotern getragen werden, die sie zu ihrer Unterstützung hatten.
    Ohne Zwischenfall erreichten die Fahrzeuge den Felsabsatz. Der Transport des Geräts hinauf zur Nische wurde jedoch eine Mühsal. Inzwischen war die Finsternis vollkommen. Irgendwo rechts von ihm, das wusste Leven Strout, der unter der Last eines Speichergeräts keuchte, ging es etwa achthundert Meter weit senkrecht in die Tiefe. Über die Felswand heulte ein schneidend kalter Wind.
    Kurz nach 19 Uhr war das Geschütz installiert. Im Tal blinkten vereinzelte Lichter. Die Sonnenlampen, die noch in der vergangenen Nacht den Projektkomplex taghell erleuchtet hatten, waren erloschen.
    Sergio Percellar und seine Fachleute kalibrierten die Zielautomatik des Geschützes. Für den Augenblick sah alles so aus, als könne nichts mehr schiefgehen. Aber gerade das erfüllte Leven Strout mit Unbehagen. War es nicht nach der Übermittlung der XQI-Meldung ebenso gewesen? Hatte er sich nicht völlig sicher gefühlt und kurze Zeit später doch festgestellt, dass der Gegner ihm auf die Schliche gekommen war?
    Der Feuerbeginn war auf 19.30 Uhr festgelegt. Es blieben noch acht Minuten …
    Termaar und Prax hatten ihr Fahrzeug in eine tiefe Höhle bugsiert und sofort das Triebwerk ausgeschaltet. Die Mündung der Höhle lag hoch in einem nach Norden führenden Quertal. Prax und Termaar gingen sofort wieder zum Höhleneingang, Sylvia und Ranjit bedeuteten sie, sich im Hintergrund zu halten.
    Von ihrer Position aus sah Sylvia nur wenig von der Umgebung. Mehrmals schwebten Fahrzeuge vorbei. Die Aphiliker schienen alle Kräfte aufzubieten, um der entflohenen Gefangenen und ihrer Befreier habhaft zu werden. Das Absuchen aller Höhlen dieser Region war jedoch ein von vornherein aussichtsloses Unterfangen. Daher wunderte es Sylvia nicht, dass nach etwa zwei Stunden der Fahrzeugverkehr spärlicher wurde und schließlich völlig abbrach.
    Artur Prax kam zurück. »Nördlich liegt ein geheimer Treffpunkt eurer Leute«, sagte er. »Eigentlich hatten wir vor, euch dorthin zu bringen. Jetzt erscheint mir die Sache doch zu gefährlich. Am besten warten wir hier, bis sich die Aufregung vollends gelegt hat.«
    Sylvia war damit einverstanden. Ranjit hatte keine Meinung, er jammerte nur. Als Sylvia ihn schließlich zornig anfuhr, zog er sich schmollend in eine Ecke zurück und war wenige Augenblicke später eingeschlafen.
    Die vergangenen vierzig Stunden waren eine einzige Strapaze gewesen. In

Weitere Kostenlose Bücher