Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
vorerst nicht: einen Ausgang.
    Er fühlte sich sicher. Sein Anliegen hatte er nicht vergessen: Er wollte die anderen warnen. Das konnte er mit Hilfe eines der Strahlgeschütze tun – falls ihre Speicher noch Energie enthielten. Wie man mit solchen Waffen umging, hatte er gelernt.
    Zuerst musste er aber die Fesseln loswerden. Er versuchte an verschiedenen scharfen Kanten, den Strick durchzuwetzen. Aber das Material widerstand allen Versuchen. Nachdem Ranjit lange genug geschabt hatte, löste sich das Problem indes auf andere Weise. Seine Anstrengung hatte die Fesseln gedehnt, nach etlichen Minuten konnte er sie mühelos abstreifen.
    Mitten in der Bewegung hielt er inne. Ein dumpfes, vibrierendes Drohnen war zu hören, und durch die torbogenförmige Öffnung kam ein Schwall heißer Luft. Ungutes ahnend, lief Ranjit ein Stück weit zurück.
    Auf der anderen Seite, wo der Spalt gewesen war, glühte die Wand. Die Aphiliker bearbeiteten mit ihren Strahlern den Fels. In wenigen Augenblicken würde ein erster Durchbruch entstehen. Es war zu spät, nach einem Ausgang zu suchen.

20.
    Wenn Reginald Bull die wahre Absicht des Gegners gekannt hätte, wäre er nicht so gelassen vorgegangen. Er debattierte knapp zehn Minuten mit dem feindlichen Befehlshaber über einen geeigneten Verhandlungsort. Währenddessen gingen Frauen und Kinder durch den Transmitter nach Ovarons Planet. Zur gleichen Zeit wurden Tausende Tonnen Gerät und Material nach Goshmos Castle versetzt.
    In längstens einer halben Stunde würden die Orterstationen der Aphiliker die Streustrahlung analysiert und ermittelt haben, was geschah. Aber das störte Bully nicht. Den Angreifern waren die Hände gebunden, solange die OGN Kontrolle über das Arsenal hatte. In einer halben Stunde würden dreißig Prozent der Evakuierungsaktion bereits gelaufen sein.
    Nach dem Verhandlungsort bestimmten beide Parteien die Unterhändler. Keiner traute dem andern. Bis man sich auf Sulliman Cranoch für die Organisation Guter Nachbar und einen jungen aphilischen Major geeinigt hatte, waren weitere fünfzehn Minuten vergangen. Da Reginald Bull in erster Linie auf Verzögerung arbeitete, wunderte er sich allmählich, warum die Gegenseite nicht zur Eile drängte. Aber den richtigen Schluss aus diesem Verhalten zog er nicht.
    Cranoch machte sich gerade auf den Weg, und an Leven Strout erging die Weisung, mit seinen Leuten so weit vorzurücken, dass er den Verhandlungsplatz unbemerkt im Auge behalten konnte … da geschah, womit Bull schon gerechnet hatte. »Die Transmittertätigkeit der Aufständischen ist sofort einzustellen!«, befahl die Gegenseite.
    Reginald Bull beantwortete erst die dritte Aufforderung. »Ich habe mich nie verpflichtet, die Transmitter nicht zu aktivieren«, stellte er fest. »Das geht Sie nichts an. Wenn Sie deswegen die Verhandlungen abbrechen wollen, haben die großen Städte genau noch zehn Minuten zu leben.«
    Daraufhin verstummte der Protest.
    Für Ranjit Singh war das alles wie im Traum. Er war nicht mehr Ranjit, der schmächtige, feige Hasenfuß, sondern ein Kämpfer und ein Held! Er zitterte nicht einmal, als er hinter einem Strahlgeschütz kniete, dessen Energieanzeige einen beinahe vollen Speicher markierte.
    Von seiner Position aus konnte er nur den Torbogen, nicht aber die Rückwand des angrenzenden Raumes sehen. Doch er hörte das Brodeln der flüssigen Gesteinsmassen und spürte die Hitze. Als das Brausen der Strahler leiser wurde, wusste er, dass die Entscheidung in wenigen Minuten fallen musste.
    Dann hörte er wie aus weiter Ferne Stimmen, schließlich bildete er sich das Geräusch schwerer Schritte ein. Er versuchte, sich den Zustand der Wand auszumalen. Die Ränder der Öffnung waren gewiss noch weiß glühend und unerträglich heiß. Wie schon einmal würden die Aphiliker zuerst ihre Roboter vorschicken, aber das war ihm recht. Es wäre ihm schwer gefallen, mit dem Geschütz auf Menschen zu schießen.
    Die Schritte näherten sich. Roboter kannten keine Furcht. Sie hatten den Befehl erhalten, ihn zu fassen – vielleicht sogar, ihn zu töten. Ein Schatten erschien in der Öffnung, die Gestalt eines Maschinenmenschen.
    Ranjit hatte die Hand schon am Auslöser. Ein gleißender Energiestrahl ließ den Roboter in einer donnernden Explosion vergehen. Doch weitere drängten nach. Der Durchgang war zu breit und konnte nicht mit wenigen Schüssen blockiert werden. Ranjit Singh handelte, ohne nachzudenken. Undeutlich nahm er wahr, dass sein Geschütz

Weitere Kostenlose Bücher