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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Unterstützung. Auf dem Landweg konnte er sie wegen des weiten Sichtfelds nicht unbemerkt heranbringen. Also blieb ihm nur der Weg über den Fluss.
    Aus der Ferne erklang ein Gleitermotor. Bull bemerkte ein Fahrzeug auf der Uferstraße, das sich anschickte, auf die Mole abzubiegen. Er tastete nach seinem handlichen Strahler. Immerhin war es möglich, dass Kitchener seine Unterstützung schon mitbrachte.
    Der Gleiter landete zehn Meter von Reginald Bulls Fahrzeug entfernt. Bull konnte erkennen, dass sich nur ein Mann im Innern befand. Es war Kitchener. Er stieg aus und kam näher.
    »Fang an zu reden!«, forderte der Ordnungskommissar mürrisch.
    Durch den Schlund zuckte ein Blitz wie Wetterleuchten, und Bull sah den Ausdruck der Angst auf dem Gesicht des anderen. »Du und deine Leute«, sagte er, »ihr wollt die Erde verlassen. Aber Raumschiffe gibt es nicht mehr, weil viele Menschen sich rechtzeitig abgesetzt haben.«
    »Es gibt noch Schiffe«, widersprach Kitchener.
    »Ja, zwei oder drei Hand voll«, gestand Bull. »Nämlich die, die man kaufen muss, für horrendes Geld, das du nicht hast – und jene, die vorausschauende Personen für ihren eigenen Rückzug bereitgestellt haben. Über Letzteres wollte ich mit dir reden.«
    »Ihsien …?«
    »Ganz richtig. Die Einwohner sind entschlossene Leute, die wissen, was sie wollen«, verbesserte ihn Bull. »Ihr geheimer Raumhafen ist so gesichert, dass du mit deinen Leuten keine Aussicht hast, an die Raumschiffe heranzukommen.«
    »Gesetzt den theoretischen Fall, dass ich so etwas vorhätte«, sagte Lao Kitchener, »dann würde ich natürlich genug Kampfkraft einsetzen, um die stärkste Befestigung zu brechen.«
    »Die Leute werden eher den Raumhafen vernichten, als nur eines ihrer Raumschiffe in die Hände eines Angreifers fallen zu lassen«, behauptete Bully mit Nachdruck. »Der Raumhafen ist durch nukleare Sprengladungen abgesichert.«
    »Und du weißt, wie man sich gegen die Detonation dieser Ladungen sichert?«
    »Ich weiß noch mehr.«
    »Was für ein Interesse hast du an dieser Sache?«, wollte Kitchener wissen.
    »Ich brauche ein Raumschiff für mich selbst. Allein kann ich den Raumhafen von Ihsien nicht erreichen. Ihr könnt es auch nicht. Wenn wir uns zusammentun, springt für beide Teile ein Gewinn heraus.«
    »Wir sprechen nur von einem theoretischen Fall«, sagte Kitchener. »Es ist klar, dass der Erste Ordnungskommissar nicht die Absicht haben kann, das Eigentum anderer widerrechtlich an sich zu bringen. Aber gesetzt den Fall, er wollte es wirklich. Welche Garantie hätte er, dass du ihn nicht in einen Hinterhalt führst?«
    Da war sie, die Verzögerungstaktik! Reginald Bull ging vorläufig darauf ein. »Es wäre nicht schwer, den Kommissar von der Aufrichtigkeit seines Partners zu überzeugen«, antwortete er. »Eine Fahrt nach Ihsien, ein Erkundungsgang … man könnte ihm die Sicherheitsvorkehrungen zeigen, die getroffen wurden.«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, gab Kitchener zu. »Gesetzt den Fall, die Freunde des Kommissars wären so zahlreich, dass sie unbedingt auch das letzte Raumschiff brauchten.«
    Lao Kitcheners Helfer kamen auf dem Fluss, wie er es vorhergesehen hatte. Nur noch wenige Minuten, schätzte Bull, dann würden sie ihn überwältigen.
    »Für einen Mann allein muss einfach Platz sein«, wies er den Einwand zurück.
    Der Ordnungskommissar hatte die Arme auf dem Rücken verschränkt und ging einige Schritte auf der Mole entlang. Er spielte den Nachdenklichen, und das machte er nicht einmal schlecht. Von Zeit zu Zeit blieb er stehen und ging erst weiter, sobald Bull ihm folgte. Auf diese Weise bewegten sie sich vom Ufer fort. Kitcheners Männer brauchten Bewegungsfreiheit, sobald sie angriffen, und sollten nicht von den Fahrzeugen behindert werden. Außerdem verringerten sich Bulls Fluchtmöglichkeiten, je weiter er von seinem Gleiter entfernt war.
    »Das wäre denkbar«, antwortete Kitchener auf Bulls letzte Feststellung. »Du müsstest dich nur eben nach dem Flugplan deines Partners richten.«
    »Dazu bin ich bereit.«
    Lao Kitchener blieb stehen und blickte auf den Fluss hinaus. Dann hob er den Arm und sah ziemlich lange auf die Uhr. Als er den Arm sinken ließ, wirkte er entschlossen und weitaus weniger ängstlich als zuvor. Ein sichereres Zeichen hätte es gar nicht geben können, der entscheidende Augenblick war gekommen. »Vielleicht geht es aber auch ganz anders«, sagte Kitchener.
    Mit einem Sprung stand Reginald Bull vor ihm.

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